Klimawandel: Framing überzeugt Republikaner
Mit Botschaften, die wirklich auf sie zugeschnitten sind, kann es gelingen, bei Republikanern in den USA ein besseres Verständnis des Klimawandels zu erzeugen und ihnen die Wichtigkeit des Themas näherzubringen. Das besagt eine in „Nature Climate Change“ veröffentlichte Studie unter Leitung der Yale University.
13.07.2021
Die Forscher haben dafür auf sozialen Medien unter dem Tiel „New Climate Voices“ Werbevideos gezeigt, die den Klimawandel auf eine Art als Problem darstellen, die mit konservativen Werten in Einklang stehen.
Konservative Einbettung
Knapp drei Viertel der US-Amerikaner glauben mittlerweile, dass es globale Erwärmung gibt. Doch sind das eher Liberale: 83 Prozent der Demokraten finden, dass das Thema „hohe“ oder „sehr hohe“ Priorität genießen sollte, aber nur 22 Prozent der Republikaner sehen das so. Das Team um Erstautor Matthew Goldberg vom Yale Program on Climate Change Communication hat sich also damit befasst, ob speziell auf Republikaner zugeschnittene Video-Botschaften daran etwas ändern können.
Die Videos umfassten beispielsweise einen Air-Force-General im Ruhestand, der auf den Klimawandel als Gefahr für die nationale Sicherheit und die damit verbundenen Herausforderungen für das Militär einging. In einem anderen sprach eine evangelikal-christliche Klimaforscherin darüber, wie die Sorge um den Klimawandel sich mit ihrem Glauben verträgt. Diese und andere Clips mit einem klar konservativem Framing des Themas schalteten die Forscher dann auf Facebook, YouTube und anderen Plattformen. Sie achteten im Experiment darauf, dass Personen diese auch wirklich öfters sehen.
Echte Wirkung erzielt
Die Forscher verglichen dann 1.600 Befragungen, durchgeführt vor beziehungsweise nach der Video-Kampagne. Das Verständnis, dass es den Klimawandel gibt und dieser vor allem vom Menschen getrieben wird, stieg der Analyse zufolge unter Republikanern um mehrere Prozentpunkte. Auch glaubten die Konservativen nach der Video-Kampagne entsprechend eher, dass dieser kommenden Generationen schaden wird und auch für sie selbst zumindest einigermaßen wichtig ist.
Die Forscher betonen allerdings, dass sie die Studie in nur zwei hart umkämpften Kongress-Wahlbezirken in Georgia und Missouri durchgeführt haben. Es ist also unklar, ob der Ansatz in sehr konservativen Gegenden ebenso wirkt. Ebenso ist noch offen, ob der bewusstseinsbildende Effekt auch langfristig vorhält.