Politik

Pandemie hat nur leicht zu nachhaltigerem Verhalten beigetragen

Die weltweite Pandemie scheint das Gefühl der Verwundbarkeit der Menschen gegenüber dem Klimawandel insgesamt erhöht zu haben. Im Vergleich zum Vorjahr ist die ohnehin hohe Bedeutung von Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Klimawandel bei den Deutschen über alle Altersgruppen hinweg weiter gestiegen.

10.06.2021

Pandemie hat nur leicht zu nachhaltigerem Verhalten beigetragen

„Trotz der hohen Aufmerksamkeit für Covid-19-Themen im Nachrichtenzyklus des vergangenen Jahres, scheinen die Menschen Signale aufzugreifen, dass Regierungen und Unternehmen Nachhaltigkeit ernster nehmen. Ein Großteil der Verbraucher misstraut den Aussagen von Unternehmen aber nach wie vor in Bezug auf ihren Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Um die eigene Reputation zu steigern, brauchen Unternehmen eine glaubwürdige Positionierung und effektivere Kommunikation in Sachen Nachhaltigkeit. Es ist aber auch klar, dass der überzeugende Aufbau einer Marke im Bereich nachhaltiges Engagement Zeit braucht", sagt Götz Schlegtendal, Managing Partner bei Instinctif.

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Die vergangenen zwölf Monate hatten auch Einfluss auf das Verhalten der Deutschen: 32 Prozent verringerten die Nutzung von Einwegartikeln aus Plastik, jeweils 31 Prozent nutzten vermehrt wiederverwendbare Einkaufstaschen und verzichteten stärker auf tierische Lebensmittel, ein Drittel gab an, vermehrt das Fahrrad zu nutzen. Dennoch, bei der Mehrheit der Deutschen (59 bis 65 Prozent) gab es im letzten Jahr keine Verhaltensänderung.

62 Prozent der Deutschen gaben an, grundsätzlich mehr nachhaltige Entscheidungen treffen zu wollen, wissen aber nicht immer wie. 49 Prozent stimmen der Aussage zu, dass es grundsätzlich schwierig ist, Entscheidungen für mehr Nachhaltigkeit zu treffen. 42 Prozent sehen die höheren Kosten beim Erwerb nachhaltiger Produkte als größte Herausforderung. Dieser Hürde folgt mit 30 Prozent die Aussage, dass die bereitgestellten Informationen verwirrend seien.

Bei den individuellen Investmententscheidungen der Deutschen spielt Nachhaltigkeit nach wie vor kaum eine Rolle (53 Prozent). Lediglich bei 15 Prozent fließt dieser Aspekt bereits heute regelmäßig oder immer bei der Geldanlage mit ein. Wesentliches Hemmnis: Nur 28 Prozent der Verbraucher sehen einen einfachen oder sehr einfachen Zugang zu diesen Informationen. Daher empfinden 26 Prozent nachhaltige Entscheidungen bei Finanzprodukten schwer oder sehr schwer.

Instinctic Partners Nachhaltigkeitsbarometer 2021

„Das Nachhaltigkeits-Barometer hat auch deutliche Unterschiede in den Einstellungen und Wahrnehmungen der Bundesbürger entlang ihrer Parteipräferenzen aufgezeigt, wenn es um Fragen rund um Nachhaltigkeit, Klimawandel und den Auswirkungen der Corona-Pandemie hierauf geht. Im Vorfeld der anstehenden Bundestagswahlen ist daher zu erwarten, dass diese Themen in der öffentlichen Diskussion eine wichtige und kontroverse Rolle einnehmen", so Carsten Böhme.

Die jährliche, repräsentative Umfrage wurde von Truth, der Marktforschungstochter von Instinctif Partners, im Januar und Februar 2021 unter europäischen Verbrauchern in Deutschland, Großbritannien und Irland durchgeführt. Insgesamt haben am Nachhaltigkeits-Barometer in den drei Ländern 4.536 Personen teilgenommen, in Deutschland waren es 2.021.

Quelle: UD/pm
 

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