Politik

Entwicklungshilfe: NGOs kritisieren Kürzungspläne der Bundesregierung

Angesichts der dramatischen Zunahme der weltweiten Hungerkrise, die mittlerweile 280 Millionen Menschen betrifft, fordern Welthungerhilfe und terre des hommes die Bundesregierung eindringlich auf, die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe nicht weiter zu kürzen. Besonders Kinder und Jugendliche leiden unter den Folgen des Hungers.

28.06.2024

Entwicklungshilfe: NGOs kritisieren Kürzungspläne der Bundesregierung

„Wenn die derzeitige Finanzplanung von Bundesfinanzminister Christian Lindner umgesetzt würde, sinkt die Finanzierung 2025 um weitere etwa 1,6 Milliarden Euro. Das wäre insgesamt ein Rückgang von rund 25 Prozent innerhalb einer Legislaturperiode“, erklärt Joshua Hofert, Vorstand Kommunikation von terre des hommes. „Was bei einer Haushaltsdebatte oft in Vergessenheit gerät: Von solchen Kürzungen wären allein auf dem afrikanischen Kontinent Millionen Menschen etwa im Sudan, Somalia oder Burkina Faso betroffen, die unter den Folgen von Krisen und Konflikten leiden. Bildungs- und Ausbildungsprogramme für Kinder und Jugendliche im südlichen Afrika würden ebenso drastisch gekürzt wie Anpassungsprogramme gegen die Folgen des Klimawandels in der Sahelregion.“

Anzeige

Angesichts der aktuellen politischen Entwicklungen in Afrika fordern terre des hommes und die Welthungerhilfe von der Bundesregierung eine klare und verbindliche Strategie für ihre Afrikapolitik. Sie verlangen eine transparente Darstellung der Ziele, die die Bundesregierung mit den afrikanischen Ländern erreichen will, sowie konkrete Angebote zur Unterstützung der betroffenen Länder.

„Es ist an der Zeit, die unterschiedlichen Afrika-Papiere der Ressorts an die veränderten Herausforderungen in Afrika anzupassen. Das überholte Narrativ vom ‚Krisenkontinent‘ Afrika sollte überwunden und die Rolle Afrikas als umworbener Partner anerkannt werden. Daher sollte die Bundesregierung den Dialog auf Augenhöhe führen und ihre Maßnahmen eng mit den bestehenden Konzepten etwa der Afrikanischen Union abstimmen. Ernährungssicherung und die Stärkung der ländlichen Räume müssen Priorität bekommen. Die Haushaltskürzungen des BMZ in diesem Bereich von mehr als 30 Prozent schon im Jahr 2023 sind kurzsichtig und senden das falsche Signal, um den Hunger abzuschaffen“, betont Mathias Mogge, Generalsekretär der Welthungerhilfe.

Quelle: UD/pm
 

Related Posts

Newsletter

Unsere Verantwortung/Mitgliedschaften

Logo
Serverlabel
The Global Compact
Englisch
Gold Community
Deutsches Netzwerk Wirtschaftsethik
Caring for Climate

© macondo publishing GmbH
  Alle Rechte vorbehalten.

 
Lasche