Politik

Finanztaxonomien noch nicht effektiv für Klimaneutralität

Das DIW berichtet, dass das volle Potenzial von Finanztaxonomien zur Unterstützung des Übergangs zur Klimaneutralität noch nicht ausgeschöpft wird. Die Studie zeigt, dass eine globale Harmonisierung der Taxonomien notwendig ist, da viele Konzepte nicht alle emissionsrelevanten Aktivitäten abdecken und nicht für alle Marktteilnehmer anwendbar sind. Besonders gut schneiden die EU-Taxonomie, ASEAN, Georgien und Kolumbien ab, während Länder wie Israel, Russland und Südafrika Nachholbedarf haben.

18.07.2024

Finanztaxonomien noch nicht effektiv für Klimaneutralität

Experten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) haben festgestellt, dass das Potenzial von Finanztaxonomien zur Förderung der Klimaneutralität noch nicht ausgeschöpft wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie über nachhaltige Finanztaxonomien in 26 Ländern und Wirtschaftsregionen weltweit.

Harmonisierung notwendig

Nach Ansicht der Experten sind nicht alle Ansätze geeignet, den Übergang zur Klimaneutralität zu unterstützen, wobei die viel diskutierte EU-Taxonomie hingegen positiv bewertet wird. Die Schlussfolgerung der Forscher lautet, dass eine langfristige weltweite Harmonisierung der Taxonomien unerlässlich ist.

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„Es ist zu begrüßen, dass immer mehr Länder das Instrument der Taxonomie nutzen, um Finanzströme in Richtung Nachhaltigkeit zu lenken. Unsere Analyse zeigt aber auch, dass in zahlreichen Ländern nachgebessert werden sollte und vor allem globale Standards notwendig sind“, verdeuticht Studienautorin Catherine Marchewitz.

Breite Transparenz gefragt

Die Mehrheit der analysierten Taxonomien berücksichtige nicht alle emissionsrelevanten Wirtschaftsaktivitäten und Sektoren und sei nicht auf alle Marktteilnehmer oder Finanzprodukte anwendbar, heißt es. Während einige Taxonomien mehr als 90 Prozent der nationalen Emissionen abdecken, sind es bei anderen weniger als die Hälfte.

Eine weitere Schwäche der Taxonomien sehen die Wirtschaftsforscher:innen darin, dass sie kaum mit Offenlegungs- und Berichtspflichten für Unternehmen verbunden sind. Oft fehlen auch Kriterien und Schwellenwerte, die im Einklang mit dem Pariser Klimaabkommen stehen.

Das DIW bescheinigt den Finanztaxonomien der EU, des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) sowie Georgiens, Kolumbiens, Südkoreas, Singapurs und Sri Lankas ein hohes Wirkungspotenzial. Insbesondere die EU punktet nach Ansicht der Forscher mit der Möglichkeit, die Taxonomie auf ein breites Spektrum von Marktteilnehmern anzuwenden. Die schlechtesten Bewertungen erhielten hingegen die Finanztaxonomien von Israel, Russland, Südafrika, Malaysia und Usbekistan.

Quelle: UD/pte
 

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