Politik

Hassrede schwächt Vertrauen in Klimaberichterstattung

Forscher der Universität Klagenfurt haben herausgefunden, dass die Zunahme von Hassreden zu Klimathemen die Glaubwürdigkeit von Nachrichtenartikeln beeinträchtigt. Eine Online-Umfrage legt nahe, dass wirksame Maßnahmen gegen destruktive Kommentare dringend erforderlich sind, um die Integrität des Journalismus zu schützen und die gesellschaftlichen Anstrengungen zum Klimaschutz zu unterstützen.

20.09.2024

Hassrede schwächt Vertrauen in Klimaberichterstattung

Forscher der Universität Klagenfurt haben in einer Online-Befragung von 486 Österreicher:innen im Herbst 2023 festgestellt, dass die zunehmende Intensität von Hassreden als Reaktion auf journalistische Berichterstattung zu Klimathemen die Wahrnehmung der Glaubwürdigkeit dieser Artikel verringert.

Kein „nasty effect“

Die Wissenschaftler:innen untersuchten das Phänomen des „nasty effect“, das besagt, dass negative Kommentare in Online-Diskussionen die Aufmerksamkeit der Leser für den Inhalt beeinträchtigen und somit die Wahrnehmung der Leser negativ beeinflussen können.

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„Wir konnten keinen signifikanten nasty effect nachweisen. Die Einzelbewertungen im Vergleich zur Kontrollgruppe waren aber signifikant, weswegen wir daraus schließen können: Je heftiger die Hassrede in den Kommentaren ausfällt, desto weniger glaubwürdig wird der Nachrichtenartikel wahrgenommen“, so Andreas Schulz-Tomančok.

Destruktive Hassrede

Florian Woschnagg, Kollege von Schulz-Tomančok, betont, dass Hassrede die Fähigkeit besitzt, wesentliche gesellschaftliche Bemühungen, wie den Kampf gegen den Klimawandel, zu gefährden. „Das Bewusstsein für diese Gefahr muss in Gesellschaft und Politik gestärkt werden“, erklärt der Medienforscher und hebt die zentrale Rolle der Medien in diesem Kontext hervor.

„Die Hassreden sind häufig implizit; umso wichtiger ist es, auch diese Formen in den Nutzerforen aufzuspüren und zu bearbeiten. Medien brauchen bessere Maßnahmen, um die Auswirkungen von diesen Kommentaren in Online-Foren abzuschwächen und damit die Glaubwürdigkeit des Journalismus zu erhöhen“, resümiert Woschnagg abschließend.

Quelle: UD/pte
 

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