Platzeck fordert mehr Genossenschaften bei Energiewende
Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck weist dem Wirtschaftsmodell der Genossenschaften eine entscheidende Rolle für das Gelingen der Energiewende zu. Platzeck sagte in Potsdam bei der Eröffnung des Wirtschaftsforums der Brandenburger Volks- und Raiffeisenbanken: "Eine Energiewende, die sich aus der Perspektive der Menschen über ihre Köpfe hinweg vollzieht, wird immer wieder auf Unverständnis und auch auf Widerstand stoßen. Dies zumal dann, wenn die Leute den Eindruck haben, dass vor allem Großkonzerne den kommerziellen Nutzen davontragen. Deshalb muss die Energiewende zugleich zu einer Beteiligungswende vor Ort werden - und zwar auch im ökonomischen Sinn.“
25.06.2012
Modelle der Energiegenossenschaft verfügen nach Überzeugung Platzecks über beträchtliche Potenziale. Auf diesem Gebiet sei in den vergangenen Jahren ein Gründungsboom zu verzeichnen. Über 450 Energiegenossenschaften seien in den vergangenen fünf Jahren in Deutschland neu entstanden. Auch generell misst Platzeck dem Wirtschaftsmodell der Genossenschaften eine große Bedeutung bei. Platzeck wörtlich: "Der Grundgedanke einer 'Ökonomie des Miteinanders' ist für mich der Gegenentwurf der gescheiterten finanzmarktgetriebenen Turboökonomie unter der Devise: Gier ist gut und Egoismus ist schlau." Genossenschaften stünden für eine solidarische Organisation des gemeinsam verantworteten Wirtschaftskurses, mit der sich auch schwarze Zahlen schreiben ließen. Der Ministerpräsident zeigt sich überzeugt: "Wirklich nachhaltig ist am Ende nur eine 'Ökonomie und eines Gesellschaft des Miteinanders'. Dies sei besonders in einer Zeit wichtig, "in der sowohl der Markt als auch der Staat an Grenzen stoßen, aber die Bürgerinnen und Bürger zugleich mehr als je zuvor bereit sind, sich selbst zu organisieren, sich zivilgesellschaftlich zu engagieren, sich zu beteiligen und mitzubestimmen", so Platzeck.