Politik
Nachhaltige Arbeitnehmer: Unternehmen müssen umdenken
Wer nachhaltig und gesund lebt und damit einen der Lifestyles of Health and Sustainability (LOHAS) pflegt, will die entsprechenden Werte auch am Arbeitsplatz vorfinden und einbringen. Unternehmen, die das beachten, haben zufriedenere Mitarbeiter und können leichter Talente anwerben, zeigt eine neue Studie.
17.04.2013
Bisher war die Gruppe der sogenannten LOHAS nur als Konsumenten untersucht worden, die bereit sind, mehr Geld für ökologischere und sozialere Produkte auszugeben. Nun befragten Wissenschaftler am Institut für berufliche Bildung und Arbeitslehre der Technischen Universität Berlin 2443 Arbeitnehmer, ob ihre privaten Wertvorstellungen die Wahl ihres Arbeitgebers beeinflussen. Dabei gab es zwei Gruppen: Zum einen rund 1000 zufällig ausgewählte Teilnehmerinnen und Teilnehmer; sie bildeten einen repräsentativen Durchschnitt der Bevölkerung. Zum anderen 1364 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die an der Studie aufgrund von Werbung über Medien und Online-Plattformen teilnahmen, die üblicherweise eine LOHAS-Zielgruppe ansprechen; diese Probanden denken also eher nachhaltig.
Das Ergebnis hat den wissenschaftlichen Leiter der Studie, Professor Ulf Schrader, überrascht. „Wir haben in Deutschland zum ersten Mal gezeigt, dass Menschen, die privat ökologisch und nachhaltig leben, auch einen entsprechenden Arbeitgeber wollen. Dafür sind sie auch bereit, weniger zu verdienen. Zu Hause öko, auf Arbeit nur Geld verdienen, das trifft nicht zu“, sagt er.
Die Aussage, dass eine sinnvolle Beschäftigung wichtiger ist als die Höhe des Einkommens, befürworteten ein Drittel der Repräsentanten der Durchschnittsbevölkerung ganz oder teilweise, ein Drittel war unentschieden, auf den Rest traf die Aussage absolut oder eher nicht zu. In der LOHAS-Zielgruppe fanden 67 Prozent, die Aussage treffe ganz oder teilweise zu. Über langfristige Trends lassen sich anhand der Studie allerdings keine Aussage treffen, weil keine Vergleichswerte aus der Vergangenheit vorliegen.
Umweltfreundlichkeit zählt für Mehrheit auch am Arbeitsplatz
Zudem war es 71 Prozent der eher Nachhaltigkeitsorientierten und immerhin 54 Prozent der Durchschnittsbevölkerung wichtig, „umweltfreundliches Verhalten auch am Arbeitsplatz einzubringen“, allerdings können nur 17 Prozent beider Zielgruppen überhaupt im Unternehmen mit entscheiden, wie Nachhaltigkeits-Ziele umgesetzt werden. Dabei sind offenbar „Unternehmen, die sich aktiv für Umwelt und Gesellschaft engagieren“ die präferierten Arbeitgeber. Das bejahten 76 Prozent der Nachhaltigkeitsorientierten und immerhin 44 Prozent der Durchschnittsbevölkerung.
Gerade in der Gruppe der LOHAS befinden sich viele Hochschulabsolventen, unter denen nachhaltiges Denken weiter verbreitet ist. Das könne durchaus wichtige Auswirkungen im „War for Talents“ haben, dem Kampf der Unternehmen um die besten Talente am Arbeitsmarkt, sagt Schrader. Das Thema Nachhaltigkeit müsse nun zum festen Bestandteil von Unternehmen werden.
Es sei trotzdem nach wie vor die Ausnahme, dass Unternehmen entsprechend Personal anwerben, sagt Schrader. Und die, die grüne Imagekampagnen lancieren? „Die Frage ist, ob die Unternehmen auch ihr Kerngeschäft ändern oder nur eine geschickte Strategie haben, um Personal zu rekrutieren“, so Schrader. Die TU Berlin will die Ergebnisse der Studie mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und den Unterstützern Rewe, tegut und Alnatura an elf Standorten versuchen in die Praxis umzusetzen. Die Studie wird im Juni vollständig veröffentlicht.
Das Ergebnis hat den wissenschaftlichen Leiter der Studie, Professor Ulf Schrader, überrascht. „Wir haben in Deutschland zum ersten Mal gezeigt, dass Menschen, die privat ökologisch und nachhaltig leben, auch einen entsprechenden Arbeitgeber wollen. Dafür sind sie auch bereit, weniger zu verdienen. Zu Hause öko, auf Arbeit nur Geld verdienen, das trifft nicht zu“, sagt er.
Die Aussage, dass eine sinnvolle Beschäftigung wichtiger ist als die Höhe des Einkommens, befürworteten ein Drittel der Repräsentanten der Durchschnittsbevölkerung ganz oder teilweise, ein Drittel war unentschieden, auf den Rest traf die Aussage absolut oder eher nicht zu. In der LOHAS-Zielgruppe fanden 67 Prozent, die Aussage treffe ganz oder teilweise zu. Über langfristige Trends lassen sich anhand der Studie allerdings keine Aussage treffen, weil keine Vergleichswerte aus der Vergangenheit vorliegen.
Umweltfreundlichkeit zählt für Mehrheit auch am Arbeitsplatz
Zudem war es 71 Prozent der eher Nachhaltigkeitsorientierten und immerhin 54 Prozent der Durchschnittsbevölkerung wichtig, „umweltfreundliches Verhalten auch am Arbeitsplatz einzubringen“, allerdings können nur 17 Prozent beider Zielgruppen überhaupt im Unternehmen mit entscheiden, wie Nachhaltigkeits-Ziele umgesetzt werden. Dabei sind offenbar „Unternehmen, die sich aktiv für Umwelt und Gesellschaft engagieren“ die präferierten Arbeitgeber. Das bejahten 76 Prozent der Nachhaltigkeitsorientierten und immerhin 44 Prozent der Durchschnittsbevölkerung.
Gerade in der Gruppe der LOHAS befinden sich viele Hochschulabsolventen, unter denen nachhaltiges Denken weiter verbreitet ist. Das könne durchaus wichtige Auswirkungen im „War for Talents“ haben, dem Kampf der Unternehmen um die besten Talente am Arbeitsmarkt, sagt Schrader. Das Thema Nachhaltigkeit müsse nun zum festen Bestandteil von Unternehmen werden.
Es sei trotzdem nach wie vor die Ausnahme, dass Unternehmen entsprechend Personal anwerben, sagt Schrader. Und die, die grüne Imagekampagnen lancieren? „Die Frage ist, ob die Unternehmen auch ihr Kerngeschäft ändern oder nur eine geschickte Strategie haben, um Personal zu rekrutieren“, so Schrader. Die TU Berlin will die Ergebnisse der Studie mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und den Unterstützern Rewe, tegut und Alnatura an elf Standorten versuchen in die Praxis umzusetzen. Die Studie wird im Juni vollständig veröffentlicht.
Quelle: UD / RNE