Ehrenamt im Naturschutz: Mehr als nur ein Lückenfüller
Der Tag des Ehrenamtes, der jedes Jahr am 5. Dezember begangen wird, macht deutlich, wie wichtig ehrenamtliches Engagement im Naturschutz ist. Rund 10.000 NABU-Ehrenamtliche sichern mit 400.000 Arbeitsstunden jährlich den Naturschutz in NRW. Ihre Leistung verdient nicht nur Anerkennung, sondern auch stärkere Unterstützung und staatliche Verantwortung – gerade in Krisenzeiten.
11.12.2024
Am Tag des Ehrenamtes rückt das Thema freiwilliger Einsatz erneut für eine kurze Zeit in den Mittelpunkt von Politik und Öffentlichkeit. Besonders im Bereich des Naturschutzes wird häufig darauf vertraut, dass Ehrenamtliche die Lücken schließen, die eigentlich in der Verantwortung des Staates liegen. Ehrenamtliches Engagement im Naturschutz verdient nicht nur lobende Worte, sondern auch konkrete politische Unterstützung und Möglichkeiten zur Mitgestaltung.
In Nordrhein-Westfalen setzen sich etwa 10.000 Freiwillige des NABU in rund 120 Gruppen ein. Sie leisten unermüdliche Arbeit für die Natur: von der Pflege gefährdeter Lebensräume bis zum Schutz seltener Arten. „Unsere Ehrenamtlichen sind die Anwälte der Natur. Ohne ihren Einsatz stünde es um den Naturschutz in NRW deutlich schlechter“, erklärt Dr. Heide Naderer, Vorsitzende des NABU NRW. „Doch allein auf dem Ehrenamt darf sich niemand ausruhen. Gerade in Zeiten von Artensterben und Klimakrise braucht es mehr staatliche Verantwortung und Unterstützung.“
Die Fakten sind eindeutig: Ehrenamtliche des NABU bringen in Nordrhein-Westfalen jährlich rund 400.000 Stunden freiwilliger Arbeit ein – das entspricht ungefähr 230 Vollzeitjobs. Oftmals übernehmen sie dabei Tätigkeiten, die eigentlich in den Verantwortungsbereich des Staates gehören, wie beispielsweise den Schutz gefährdeter Arten und die Bewahrung bedeutender Lebensräume.
„Der Tag des Ehrenamtes sollte eine Erinnerung daran sein, dass Naturschutz kein ‚Nice-to-have‘ ist, sondern existenziell. Unsere Aktiven arbeiten an der Basis für eine lebenswerte Zukunft. Damit sie das weiterhin tun können, brauchen sie Anerkennung, finanzielle Mittel, Entbürokratisierung und politische Rückendeckung – nicht nur am Tag des Ehrenamtes, sondern an jedem Tag des Jahres“, so Naderer abschließend.