UN-Entwicklungsziele

Fluten und Vertreibungen verschärfen Not im Südsudan

Rund um die Vorstellung des „Global Humanitarian Overview“ (GHO), mit dem die UN den weltweiten humanitären Bedarf für 2022 beziffert, weist die Welthungerhilfe auf eine humanitäre Katastrophe im Südsudan hin, einem Land, das im GHO regelmäßig einen der vorderen Plätze belegt.

13.12.2021

Fluten und Vertreibungen verschärfen Not im Südsudan

Aktuell sind mehr als 800.000 Menschen im Südsudan von schweren Überschwemmungen betroffen, die große Teile des Landes unter Wasser gesetzt haben. Im dritten Jahr in Folge ist der Weiße Nil nach heftigen Regenfällen in mehreren Regionen über die Ufer getreten, UN-Experten sprechen von den schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren. Die Welthungerhilfe stellt knapp 400.000 Euro an zusätzlicher Soforthilfe bereit, um Familien mit dem Nötigsten zu versorgen und die aufgeweichten Deiche zu verstärken.

Besonders betroffen ist der Bundesstaat Unity State. Viele Menschen sind tagelang durch hüfttiefes Wasser gewatet, um in höher gelegenen Gegenden Schutz zu suchen. Zurück bleiben zerstörte Häuser, ertrunkene Tiere und weggespülte Felder und Ernten. „Wir sind acht Tage von unserem Dorf bis zu diesem Flüchtlingscamp gelaufen. Jeden Tag hat es geregnet und wir haben im Wasser geschlafen“, erzählt Nyapuoa Kuol Bachuy, die in die Stadt Bentiu geflohen ist. „Wir waren bisher erfolgreiche Bauern. Die Flut hat all das Erreichte zerstört, wir haben unsere gesamte Ernte verloren. Wir fragen uns alle, wie um alles in der Welt wir das überleben sollen.“

Die Katastrophe trifft ein Land, in dem ohnehin 60 Prozent der zwölf Millionen Einwohner Hunger leiden. 1,4 Millionen Kinder unter fünf Jahren gelten als akut unterernährt. Viele Kleinbauern werden immer wieder durch die Folgen von Gewalt und Bürgerkrieg zurückgeworfen. Dürren und Überschwemmungen als Auswirkungen des Klimawandels nehmen zu: „Wir erleben im Südsudan, wie Wetterextreme die Lebensgrundlagen der Menschen zerstört: Überschwemmungen werden in Ausmaß und Länge immer extremer. Das bedeutet für die Menschen weniger Ernte und weniger Einkommen, dafür mehr Hunger und Verzweiflung“, sagt Bettina Iseli, Programmdirektorin der Welthungerhilfe.

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In mehreren Regionen hat die Welthungerhilfe laufende Verteilungen, zum Beispiel von Nahrungsmitteln und Fischerei-Zubehör, für die Flutopfer ausgeweitet. Außerdem stellt sie zusätzlich knapp 400.000 Euro Soforthilfe bereit, um 3.000 Familien in Unity State mit Hygieneartikeln, Zeltplanen und einem Bargeldzuschuss für Nahrungsmittel zu versorgen. Weiterhin werden Deiche um Flüchtlingscamps abgedichtet.

Quelle: UD/pm
 

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