CSR-Management

CWS-boco: Nachhaltigkeit fängt beim Rohstoff an

CWS-boco, einer der größten deutschen Textilserviceanbieter, hat sich seit Jahren nachhaltiger Unternehmensführung verschrieben. Das Unternehmen mit Sitz in Duisburg bietet Arbeitsbekleidung im Mietservice an. Seit 2016 werden Teile dieses Sortiments aus Fairtrade-Baumwolle hergestellt.

07.03.2018

CWS-boco: Nachhaltigkeit fängt beim Rohstoff an
Mitarbeiter von CWS-boco tragen die Schutzkleidung boco ProFlex4.

Berufsbekleidung aus Baumwolle hat einige hochgeschätzte Eigenschaften bei ihren Trägern: Sie ist atmungsaktiv, reißfest und trägt sich angenehm auf der Haut. Doch die herkömmliche Produktion der Textilfaser hat Auswirkungen auf die Umwelt und für die Menschen, die sie anbauen. CWS-boco bietet daher Arbeitskleidung aus 65 und 100 Prozent Fairtrade-Baumwolle an. „Damit sind wir der einzige Anbieter, der eine Workwear aus 100 Prozent Fairtrade-Baumwolle anbietet“, sagt Fatima Röse, Produktmanagerin bei CWS-boco.

Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender von Transfair e.V./ Fairtrade Deutschland, sagt: „CWS-boco geht bei seiner Fairtrade-Berufskleidung sehr visionär und strategisch einzigartig vor. Mit seinem langfristigen Ansatz, regelmäßig neue Kollektionen mit Fairtrade-Baumwolle auf den Markt zu bringen, reagiert das Unternehmen nicht auf Kundenanforderungen, sondern gibt selbst die Marschrichtung vor.“

Die erste Kollektion stellte das Unternehmen bereits Anfang des Jahres 2016 auf Fairtrade-Baumwolle um. Seitdem wurden stetig weitere faire Produkte in das Sortiment aufgenommen, unter anderem Warnschutzkleidung, deren Baumwollanteil fair produziert wurde.

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Fairtrade-Baumwolle

CWS-boco zahlt für die Arbeitskleidung aus Fairtrade-Baumwolle den produzierenden Bauernkooperativen einen festen Mindestpreis, der über dem üblichen Abnahmepreis der Region liegt. Dies nimmt den Bauern ihre finanzielle Unsicherheit. Hinzu kommt eine Prämie für bestimmte Abnahmemengen. Das Geld wird vor Ort für gemeinschaftliche Projekte in der Infrastruktur, im Sozialbereich oder der Bildung eingesetzt. Über die konkrete Nutzung wird demokratisch abgestimmt. Frauen dürfen dabei nicht diskriminiert werden und sind daher in die Entscheidungsfindung stets mit einbezogen.

Die umweltschonendere Produktionsweise soll insbesondere durch das Verbot des Einsatzes von genmanipuliertem Saatgut und gefährlichen Chemikalien sichergestellt werden. Hiermit gehen nicht nur ein geringerer Verbrauch von Pestiziden und Düngemitteln einher. Da Fairtrade-Baumwolle per Hand gepflückt wird, fällt auch der Einsatz von Entlaubungsmitteln weg. Die Bauern werden außerdem in ressourcenschonender Bewässerung geschult.

Die Einhaltung dieser Standards wird von der unabhängigen Zertifizierungsorganisation FLO-CERT überprüft.  Zudem muss der Nachweis erbracht werden, dass alle Arbeiter in den folgenden Produktionsschritten nach den Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) beschäftigt werden. Diese beinhalten unter anderem das Verbot von Zwangsarbeit und ausbeuterischer Kinderarbeit sowie Regelungen zum Umweltschutz.

Eine durstige Pflanze: Baumwolle benötigt viel Wasser, genmanipuliertes Saatgut sogar noch mehr.
Eine durstige Pflanze: Baumwolle benötigt viel Wasser, genmanipuliertes Saatgut sogar noch mehr.

Der herkömmliche Anbau – Bedrohung für Mensch und Natur

Die Art des Anbaus von Baumwolle hat nicht nur beträchtliche Auswirkungen auf die Umwelt, sondern gleichermaßen soziale und wirtschaftliche Effekte in den Regionen, in denen sie angebaut wird.

Baumwolle ist eine für Schädlinge und Krankheiten sehr anfällige Pflanze. In Relation zur weltweit landwirtschaftlich genutzten Anbaufläche werden für den Anbau von Baumwolle daher vergleichsweise große Mengen an Insektiziden und Pestiziden verbraucht.

Um der Anfälligkeit der Baumwollpflanze vorzubeugen und weniger Insektizide und Pestizide verwenden zu können, wird heutzutage ein großer Teil der weltweit produzierten Baumwolle aus gentechnisch manipuliertem Saatgut gezogen. Diesem wurde gegen bestimmte Schädlinge ein Gift injiziert. Der antizipierte Nutzen der Verwendung dieses Saatguts hebt sich allerdings meist schnell wieder auf. Genmanipulierte Baumwollpflanzen haben zudem nicht nur einen erhöhten Wasserbedarf, das Saatgut ist auch insgesamt teurer als konventionelles. Aus den genmanipulierten Pflanzen lässt sich zudem kein weiteres Saatgut ziehen. Die Baumwollbauern müssen also jährlich das teurere Saatgut nachkaufen. Fällt eine Ernte aus, stehen sie schnell vor dem finanziellen Ruin.

Neben den gesundheitlichen Folgen durch die Arbeit in der unmittelbaren Nähe hochgiftiger Chemikalien sind auch die Arbeitsbedingungen im Baumwollanbau häufig problematisch, da unter anderem Zwangs- und Kinderarbeit noch immer weit verbreitet sind. Insbesondere Frauen und Mädchen leiden unter den Arbeitsbedingungen, da ihnen in den meist patriarchalischen Strukturen jedes Mitspracherecht verwehrt bleibt und sie für die schwersten Arbeiten eingesetzt werden.

Nachholbedarf auf Konsumentenseite

Die Fairtrade-Richtlinien für Baumwollanbau setzen also an den wichtigen Stellschrauben an, um den negativen Folgen des herkömmlichen Anbaus vorzubeugen. Problematisch ist allerdings, dass nur ein Fünftel der auf diese Weise produzierten Baumwolle auch tatsächlich als Fairtrade-Baumwolle verkauft werden kann. Viele Bauern stehen nach der Ernte ohne Käufer dar, sodass sie ihre Ernte unter Wert verkaufen müssen. An dieser Stelle kommt die Macht der Konsumenten ins Spiel: Wächst die Nachfrage nach fair hergestellter Baumwolle auf Käuferseite, wird sich auch die Industrie umorientieren.

Die Integration von Fairtrade-Baumwolle in das Arbeitskleidungssortiment ist nur ein Aspekt des nachhaltigen Engagements von CWS-boco im Bereich ihres Mietservices von Berufsbekleidung. Dieser Mietservice beinhaltet neben dem Bereitstellen der Bekleidung auch deren Abholung, die sachgemäße Reinigung, Reparatur und Ersatz. Bei all diesen Schritten ist das Unternehmen stets darauf bedacht, nachhaltige Wege zu gehen. Die Wäschereien, die den größten Teil des ökologischen Fußabdrucks des Unternehmens ausmachen, werden stetig auf Verbesserungspotentiale hin untersucht: So wird beispielsweise schon jetzt beim Waschen Wasser mehrfach verwendet und auch der Waschmittelverbrauch wurde in den vergangenen Jahren gesenkt.

Quelle: UmweltDialog
 

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