Nachhaltigkeit als Qualitätskriterium für Konsum
Seit Jahrzehnten sind die Konsumausgaben privater Haushalte stetig gestiegen. 2020 gab es erstmals einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr auf 1,66 Billionen Euro. Das sind in Deutschland rund 2700 Euro pro Monat und Haushalt. Den Löwenanteil machen die Kosten für Wohnen, Energie und Verkehr aus. Rund 700 Euro aber werden für Konsumgüter aufgebracht, für Lebensmittel, Bekleidung und Schuhe sowie andere Waren und Dienstleistungen. Konsumgüter, die erst einmal hergestellt werden müssen und deren Produktion erheblich zu den Umweltproblemen unserer Zeit beiträgt.
19.07.2021
Ein Umweltmanager ist unverzichtbar
Das Umweltbewusstsein der Bevölkerung ist aber in den letzten Jahren genauso stetig gestiegen wie die Konsumausgaben. Für zwei Drittel sind Umwelt- und Klimaschutz inzwischen wichtige Kriterien bei ihren Kaufentscheidungen. Mittlerweile bevorzugen 71 Prozent der deutschen Verbraucher Produkte und Dienstleistungen von nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen. Gut die Hälfte ist bereit, dafür auch tiefer ins Portemonnaie zu greifen. Umgekehrt sind 68 Prozent durchaus willens, einem Unternehmen mit mangelndem Umweltschutzkonzept den Rücken zu kehren. Ein gewissenhaftes Umweltmanagement stellt deshalb längst ein wichtiges Qualitätskriterium für den wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens dar. Deshalb übertragen viele Unternehmen ihr Umweltmanagement einem versierten Umweltmanager, der nicht nur die ökologischen, sondern auch die ökonomischen Aspekte berücksichtigt. Denn Ressourcen- und Materialeffizienz schonen nicht nur die Umwelt, sondern machen Unternehmen erst konkurrenzfähig. Wasser und Energie kosten Geld, auch die Verantwortung für die umweltgerechte Entsorgung der Abfälle wird vermehrt den Unternehmen übertragen. Die professionelle Unterstützung durch einen Umweltmanager ist deshalb für viele Unternehmen unverzichtbar.
Transparenz ist gefragt
Sogenanntes „Greenwashing“, also der Versuch sich nach außen als umweltfreundlich und nachhaltig darzustellen, ohne die Kriterien dafür zu erfüllen, hat heute kaum noch Aussicht auf Erfolg. Die Verbraucher informieren sich sehr genau über ein Unternehmen. Dabei stehen Produktmaterialien und Verpackungen im Vordergrund. Die Beschreibungen der Unternehmen werden den Erfahrungen von Verbrauchern und Influencern gegenübergestellt. In diesem Zusammenhang spielt auch die Transparenz der Unternehmen eine wichtige Rolle. Die EU besteht mittlerweile auf Offenlegung bestimmter Umweltangaben und hat dazu Leitlinien aufgestellt mit dem Ziel, „Greenwashing“ einen Riegel vorzuschieben. Banken, Investoren und Öffentlichkeit sollen so besser über die Bemühungen der Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit informiert werden. Tatsächlich richten auch immer mehr Investoren ihre Anlageentscheidungen am Kriterium der Nachhaltigkeit eines Unternehmens aus.
Was bedeutet eigentlich „nachhaltig“?
Der Begriff „Greenwashing“ verweist aber auch auf die Vielzahl an Bedeutungen von „Nachhaltigkeit“. Nachhaltig heißt im Grunde nur, dass etwas „lange anhält“, was erst einmal nichts über die Umweltfreundlichkeit aussagt. Inzwischen haben sich aber Politik, Wissenschaft und Gesellschaft darauf verständigt, dass etwas dann als nachhaltig anzusehen ist, wenn die Bedürfnisse der Gegenwart genauso berücksichtigt werden wie die künftiger Generationen. Mit Blick auf die ökologische Verantwortung bedeutet Nachhaltigkeit, es dürfen nicht mehr Rohstoffe und andere Schätze der Erde verbraucht werden als nachwachsen können. Aber auch ökonomische und soziale Aspekte spielen bei Nachhaltigkeit eine Rolle: Ökologische Nachhaltigkeit soll die Schöpfung bewahren, ökonomische Nachhaltigkeit will eine leistungsfähige Wirtschaft, die aber keine Probleme für die Zukunft hinterlassen darf und soziale Nachhaltigkeit verlangt Wohlstand, Bildung und Chancengleichheit für die Menschen. Nachhaltigkeit soll letztlich Mensch, Natur und Wirtschaft in Einklang bringen und so die Lebensgrundlagen für die Zukunft sichern.