CSR-Management

Vorstände sollten sich mehr um Stakeholder-Engagement kümmern

Der World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) hat in Zusammenarbeit mit DNV einen neuen Bericht veröffentlicht. Dieser untersucht, wie die wichtigsten Ansätze für Stakeholder-Engagement, Wesentlichkeit und Risikomanagement zusammengeführt werden können, um strategische Entscheidungen auf Vorstandsebene zu unterstützen.

18.08.2021

Vorstände sollten sich mehr um Stakeholder-Engagement kümmern

Die COVID-19-Pandemie hat die Notwendigkeit für Unternehmen unterstrichen, nicht stets die Anteilseigner in den Mittelpunkt zu stellen, sondern eher den Zweck der Organisation, die soziale Verantwortung bei ihrem Handeln und die Auswirkungen, die sie auf die Gesellschaft und die Umwelt hat.

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Dies zu erreichen und gleichzeitig einen Unternehmenswert zu schaffen, hängt von guten Beziehungen zu Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten, Kapitalgebern, Regierungen und der Zivilgesellschaft ab. Die Studie befasst sich speziell mit der Rolle der Vorstände im Stakeholder-Engagement-Prozess. Zu den wichtigsten Ergebnissen des Berichts gehören:

  • die Einbeziehung von Stakeholdern auf Vorstandsebene ist immer noch sehr begrenzt;
  • das Senior-Management ist in der Regel für das Stakeholder-Engagement verantwortlich;
  • Vorstände sollten eine aktivere Rolle übernehmen;
  • die Beteiligung von Stakeholdern unterstützt Unternehmen dabei, die wichtigsten ESG-bezogenen Risiken (Environmental Social Governance – Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) zu identifizieren;
  • Wesentlichkeitsanalysen können Unternehmen dabei helfen, die verschiedenen Ansichten der Stakeholder zu verstehen;
  • die Rolle des Vorstandes bei der Einbeziehung von Stakeholdern ist von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich.

Die Umfrage wurde von über 100 Vorständen, Geschäftsführern und Abteilungsleitern beantwortet. Diese quantitativen Daten wurden durch Einzelgespräche mit Vorständen und Geschäftsführern ergänzt, um zu verstehen, wie es in der Praxis aussieht.

Mario Abela, Director Redefining Value beim WBCSD, sagte: „Unternehmen müssen erkennen, wie sehr ihre Aktivitäten mit den wichtigsten Stakeholdern verbunden sind. Erst dann kommen sie über das Modell hinaus, die Aktionäre in den Mittelpunkt zu stellen. Die Vision 2050 des WBCSD unterstreicht die Notwendigkeit eines Bewusstseinswandels, um die dringend erforderlichen Veränderungen in Bezug auf den Zweck von Unternehmen, die Widerstandsfähigkeit und das regenerative Wirtschaften voranzutreiben und so ein langfristiges, nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Nachhaltige Geschäftsmodelle hängen von der Qualität der Beziehungen zwischen einem Unternehmen und seinen wichtigsten Stakeholdern ab. Sie ist kein Zusatz zur Führung eines erfolgreichen Unternehmens, sondern ein wesentliches Element.“

Jason Perks, Senior Director Sustainability & ESG bei DNV, fügte hinzu: „Obwohl die Einbeziehung von Stakeholdern auf Vorstandsebene immer noch relativ gering ist, geht aus unserer Untersuchung klar hervor, dass gerade dieser Aspekt für Unternehmen der Schlüssel zu einem besseren Verständnis von ESG-bezogenen Risiken und Chancen ist. Dies ist entscheidend, um langfristige Werte zu schaffen und zu erhalten. Es ist an der Zeit, dass Unternehmen Instrumente wie Wesentlichkeitsanalysen und die Einbeziehung von Stakeholdern nutzen. Denn so stellen sie sicher, dass die Vorstände informiert sind und sich mit ihren Stakeholdern über ESG-Themen austauschen, sodass sie zukunftsfähige strategische Entscheidungen treffen können.

Die Studie zeigt, dass in diesem Bereich mehr strategische Arbeit nötig ist, damit Stakeholder bei der Entscheidungsfindung in der Chefetage berücksichtigt werden. Es gibt außerdem einige Maßnahmen, mit denen Unternehmen sicherstellen können, dass Stakeholder effektiv und unternehmensweit eingebunden werden.

Lesen Sie den vollständigen englischen Bericht hier.

Quelle: UD/cp
 

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