CSR-Aktivitäten der Unternehmen mit positiver Ausstrahlung
Unternehmen, die sich stärker für soziale und ökologische Belange engagieren, haben einen positiven Einfluss auf das moralische Verhalten ihrer Mitarbeiter außerhalb der Arbeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie von Forschern der Universität Mannheim.
21.02.2024
Gesellschaftlicher Effekt
Agiert ein Unternehmen im Sinne der „Corporate Social Responsibility“ (CSR), so sind auch die Angestellten bereit, Spenden zu leisten und Freiwilligenarbeit zu übernehmen. Und umgekehrt: Betriebe, die kein nennenswertes CSR-Engagement vorzuweisen haben, bremsen die gesellschaftliche Initiative ihrer Angestellten aus, sagen die Forscher der Universität Mannheim.
„Dieser unternehmenszentrierte Fokus vernachlässigt das Potenzial von Organisationen, das private Sozial- und Umweltverhalten ihrer Mitarbeitenden zu verändern und damit zur Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen beizutragen“, verdeutlicht Studienleiterin Irmela Koch-Bayram das Ergebnis der Untersuchung.
Sozialpsychologie analysiert
Auf Basis sozialpsychologischer Literatur über moralische Konsistenz und moralisches Gleichgewicht wurden drei Experimente durchgeführt. Ziel war es zu klären, ob Mitarbeiter ihr privates prosoziales Verhalten auszugleichen versuchen. Das würde bedeuten, dass sie auf verstärkte CSR-Aktivitäten ihres Unternehmens mit geringerer Bereitschaft zum prosozialen Verhalten außerhalb der Arbeit reagieren, weil sie sich von dieser Aufgabe befreit fühlen.
„Unsere Erkenntnisse verdeutlichen, wie groß die ethische Verantwortung und wie wichtig der Vorbildcharakter von Organisationen ist. Andererseits wird deutlich, dass soziale Unverantwortung sogar einen gesellschaftlichen Schaden anrichten kann“, fasst Koch-Bayram zusammen.