CSR-Management

Nachhaltigkeit als Innovationstreiber: Wie die Elektronikbranche grüner wird

In unserer heutigen Welt, in der Elektronik allgegenwärtig ist, rückt Nachhaltigkeit in der Elektronikindustrie immer stärker in den Fokus. Hersteller:innen und Verbraucher:innen gleichermaßen achten nicht mehr nur auf innovative Funktionen, sondern auch auf umweltfreundliche Praktiken. Nachhaltigkeit ist zu einem zentralen Aspekt geworden, der den gesamten Lebenszyklus elektronischer Geräte beeinflusst – von der Herstellung bis zur Entsorgung.

25.07.2024

Nachhaltigkeit als Innovationstreiber: Wie die Elektronikbranche grüner wird

Herausforderungen für eine nachhaltige Elektronikindustrie

Der Weg zu einer nachhaltigen Elektronikindustrie ist für den zukünftigen Erfolg unerlässlich. Dennoch ist er mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Im folgenden Blogbeitrag von iPoint werden einige der drängendsten Probleme beleuchtet, mit denen sich Hersteller:innen konfrontiert sehen, um eine umweltfreundlichere und nachhaltigere Elektronikbranche zu schaffen:

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  1. Komplexität der Lieferkette
    Die globale Elektronik-Lieferkette ist zweifellos komplex. Von der Rohstoffgewinnung über die Fertigungsprozesse bis hin zum Transport stellt jeder Schritt eine Herausforderung für die Nachhaltigkeit dar. Die Gewährleistung von Transparenz und ethischen Praktiken in diesem komplexen Netzwerk ist eine schwierige Aufgabe. Die Beschaffung relevanter Daten und Informationen über die gesamte Lieferkette spielt dabei eine wichtige Rolle.

  2. Materialbeschaffung und Umweltauswirkungen
    Die verantwortungsvolle Materialbeschaffung stellt die Elektronikindustrie ebenfalls vor Schwierigkeiten. Die ökologischen Auswirkungen von Rohstoffgewinnung und -verarbeitung erfordern eine sorgfältige Auswahl der Lieferanten und Materialien. Die Suche nach nachhaltigen Alternativen, die den hohen Leistungsanforderungen der Branche gerecht werden, bedürfen innovativer Lösungsansätze und eine enge Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette.

  3. Energieverbrauch
    Der hohe Energieverbrauch bei der Herstellung und Nutzung von Elektronik stellt eine weitere Hürde für mehr Nachhaltigkeit dar. Um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, sind innovative Lösungen zur Senkung des Energieverbrauchs und der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien erforderlich.

  4. Batterien
    Die Gewinnung essenzieller Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel, die für die Produktion von Batterien benötigt werden, ist häufig mit ökologischen und ethischen Problemen behaftet. Der Abbauprozess selbst ist energieintensiv und kann zu erheblichen Umweltschäden wie der Zerstörung natürlicher Lebensräume und der Kontamination von Gewässern führen. Darüber hinaus birgt die Entsorgung von Batterien ein erhebliches Risiko, da unsachgemäße Verfahren zur Freisetzung giftiger Chemikalien in die Umwelt führen können.

  5. Elektroschrott
    Die schnelle technologische Entwicklung führt zu einer immer kürzeren Lebensdauer elektronischer Geräte und damit zu einem rapiden Anstieg des Elektroschrotts. Diese Entwicklung stellt die Gesellschaft vor eine große Aufgabe. Eine ordnungsgemäße Entsorgung, Recycling und ein verantwortungsvolles End-of-Life-Management sind entscheidend, um die Umweltbelastung durch Elektroschrott und den Verbrauch wertvoller Ressourcen zu reduzieren.
Fertigung von Smartphones in China

Nachhaltigkeitsstrategien für elektronische Produkte

Um den ökologischen Herausforderungen gerecht zu werden, müssen Elektronikhersteller:innen auf umfassende Strategien setzen, die den gesamten Produktlebenszyklus berücksichtigen. Dies umfasst sowohl die verantwortungsvolle Beschaffung von Rohstoffen als auch Maßnahmen zur Förderung der Nachhaltigkeit in allen Phasen des Produktlebenszyklus.

Verantwortungsvolle Rohstoffbeschaffung

Eine verantwortungsvolle und nachhaltige Beschaffung von Rohstoffen berücksichtigt ökologische, rechtliche, soziale und ethische Aspekte. Dabei werden Materialien mit geringerer Umweltbelastung bevorzugt und Lieferanten ausgewählt, die umweltfreundliche Abbaumethoden anwenden. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften wie RoHS ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil. Soziale Verantwortung beinhaltet faire Arbeitsbedingungen und die ethische Behandlung aller Beteiligten in der Lieferkette. Dies umfasst die Achtung der Menschenrechte und den Verzicht auf Konfliktmineralien, um ressourcenbedingte Konflikte zu vermeiden.

Nachhaltiges Design

Nachhaltigkeit ist bereits in der Designphase ein entscheidender Faktor in der Elektronikindustrie. Vorausschauende Hersteller:innen legen Wert auf Langlebigkeit, indem sie modulare Komponenten für einfache Reparaturen und Upgrades einbauen. Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wird bei der Produktentwicklung auf nachhaltiges Design geachtet, wobei Recyclingfähigkeit und Wiederverwendbarkeit im Vordergrund stehen.

Energieeffiziente Innovationen, einschließlich stromsparender Modi, werden von Anfang an integriert. Ein benutzerorientierter Ansatz verbessert nicht nur das Produkterlebnis, sondern schult Verbraucher:innen auch im verantwortungsvollen Umgang mit den Geräten. Indem sie diese Grundsätze in das Design einfließen lassen, ebnen Elektronikhersteller einen Weg, auf dem Innovation und Umweltverantwortung nahtlos ineinandergreifen.

Grüne Produktionsprozesse

Es werden aktiv Strategien eingesetzt, um elektronische Geräte nachhaltiger zu produzieren, die Umweltbelastung zu minimieren und eine umweltfreundlichere Produktionslandschaft zu fördern.

Ein zentraler Aspekt der nachhaltigen Produktion ist die Einführung energieeffizienter Fertigungsprozesse. Dazu gehört die Optimierung von Produktionslinien zur Maximierung der Ressourcen- und Energieeffizienz sowie die Nutzung erneuerbarer Energiequellen zur Versorgung von Produktionsanlagen.

Ein weiteres Ziel besteht darin, Materialabfälle während der Produktion zu reduzieren und Materialien nach Möglichkeit wiederzuverwenden oder zu recyceln. Die Materialflusskostenrechnung (MFCA) ist ein strategischer Ansatz, der Unternehmen dabei unterstützt, die tatsächlichen Kosten des Materialverbrauchs im gesamten Produktionsprozess zu identifizieren und zu quantifizieren.

Circular Economy

Recycling und verantwortungsvolles End-of-Life-Management

Der Weg zur Nachhaltigkeit elektronischer Geräte endet mit einer verantwortungsvollen Entsorgung. Recycling und Rückgabe alter Elektrogeräte spielen eine entscheidende Rolle bei der Reduzierung der Umweltbelastung durch Elektroschrott.

  • Rücknahmeprogramme:
    Elektronikhersteller:innen initiieren Rücknahmeprogramme, die es Verbraucher:innen ermöglichen, ihre Altgeräte zur fachgerechten Entsorgung zurückzugeben. Dies verhindert nicht nur, dass Elektroschrott auf Mülldeponien landet, sondern erleichtert auch die Rückgewinnung wertvoller Materialien zur Wiederverwendung in neuen Produkten.

  • Technische Aufarbeitung und Re-Commerce:
    Ein neuer Trend im nachhaltigen Umgang mit ausgedienten Produkten ist der Aufstieg von Reparatur- und Wiederverkaufsmarktplätzen für Technik. Noch funktionstüchtige Elektronikgeräte werden wiederaufbereitet und weiterverkauft, wodurch ihre Lebensdauer verlängert und die Notwendigkeit einer Neuproduktion reduziert wird.

  • Geschlossene Kreislaufsysteme:
    Zu nachhaltigen Recyclingprozessen gehören geschlossene Kreisläufe, in denen die aus Altgeräten gewonnenen Materialien wieder in den Produktionsprozess integriert werden, um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu fördern.

  • Aufklärung der Verbraucher:innen:
    Es ist von entscheidender Bedeutung, Verbraucher:innen zur aktiven Teilnahme an Recyclinginitiativen zu ermutigen. Hersteller:innen investieren in die Aufklärung der Verbraucher:innen über die Wichtigkeit des Recyclings, indem sie beispielsweise klare Anleitungen zur fachgerechten Entsorgung von Altgeräten bereitstellen.
Paragraphen

Regulatorische Anforderungen und Richtlinien

Im Zuge der Herausforderungen, mit denen die Elektronikindustrie und Verbraucher:innen konfrontiert sind, haben sich Regulierungsbehörden weltweit des Themas angenommen und eine Reihe wichtiger Vorschriften erlassen.

Neueste Vorschriften in der EU:

  • Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft: Beinhaltet Initiativen zur Verbesserung der Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit von Elektronikgeräten.
  • Richtlinie für einheitliche Ladegeräte: schreibt USB-C-Anschlüsse für verschiedene elektronische Geräte vor.
  • Ökodesign- und Energiekennzeichnungsverordnung: Legt Mindeststandards für die Haltbarkeit von Batterien, die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Betriebssystem-Upgrades fest.
  • Aktualisierung der WEEE-Richtlinie: Anpassung der Richtlinie an ein Urteil des EU-Gerichtshofs zur Herstellerverantwortung für Photovoltaikmodule.
  • Neue Batterieverordnung: Etablierung einer Kreislaufwirtschaft für Batterien, von der Herstellung bis zur Entsorgung.

Vorschriften in den USA

  • Gesetze zum Recycling von Elektronik: 25 US-Bundesstaaten haben Gesetze zum Recycling von Elektronik erlassen.
  • Resource Conservation and Recovery Act (RCRA): Ermächtigt die EPA zur Kontrolle gefährlicher Abfälle, einschließlich Batterien und Elektroschrott.
  • The Battery Act: Konzentriert sich auf die Reduzierung von Quecksilber in Batterien und die Förderung des Recyclings.
  • Energy Policy Act of 2005: Enthält Bestimmungen zur Verbesserung der Energieeffizienz von Elektronikprodukten, einschließlich des Energy Star Program.
CSR-Reporting-Software-Vergleich

Innovative Softwarelösungen für nachhaltige Praktiken

Die Elektronikindustrie ist eine dynamische Branche, in der das Erreichen von Produktnachhaltigkeit nicht nur eine Frage des physischen Designs und der Produktion ist. Vielmehr sind auch robuste digitale Technologien erforderlich. iPoint bietet eine Reihe innovativer Softwarelösungen, die von der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften bis hin zur Nachhaltigkeit reichen. Die Nutzung der iPoint-Softwarelösungen ermöglicht es Elektronikhersteller:innen, nicht nur die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen, sondern sich auch einen strategischen Vorteil zu verschaffen, indem sie während des gesamten Produktlebenszyklus umweltbewusste Entscheidungen treffen können.

  • iPoint Compliance 
    Die Product Compliance Software von iPoint stellt sicher, dass Produkte die Umweltvorschriften, wie zum Beispiel die RoHS-Konformität, einhalten und verbessert somit die Integration der Lieferkette und das Risikomanagement. Darüber hinaus bietet iPoint mit Conflict Minerals eine Software zur Automatisierung von Prozessen zur Einhaltung der Vorschriften von Konfliktmineralien.
  • iPoint Sustainability 
    Basierend auf der LCA-Software für Expertinnen und Experten, automatisiert die iPoint Product Sustainability Software Umberto die Erstellung von Product Carbon Footprints (PCF) undLife Cycle Assessments (LCA). Die Automatisierung sorgt für mehr Genauigkeit und ermöglicht es Herstellern, umfassende Einblicke in die Umweltauswirkungen ihrer Produkte während ihres gesamten Lebenszyklus nahtlos in die verschiedenen Geschäftsprozesse und Abteilungen zu integrieren. Dies umfasst die Beschaffung, die Prototypenerstellung und das Design sowie das gesamte Management.

Lesen Sie hier den Originalartikel auf Englisch.

Quelle: UD/cp
 

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