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Impact-Investitionen: Gute Absichten reichen nicht aus

Expertinnen und Experten kritisieren, dass viele Impact-Investoren den ökologischen und sozialen Effekt ihrer Anlagen kaum kontrollieren. Stattdessen fokussieren sie sich auf finanzielle Renditen und gehen davon aus, dass Investitionen wie in Solarenergie per se positiv wirken. Ohne umfassende Evaluierung könnten jedoch angestrebte soziale Ziele verfehlt werden. Wie kann bessere Kontrolle umgesetzt werden?

27.01.2025

Impact-Investitionen: Gute Absichten reichen nicht aus

Zahlreiche Impact-Investoren, die mit ihren finanziellen Engagements nicht lediglich Profit erzielen, sondern auch einen positiven Einfluss auf Gesellschaft und Umwelt ausüben möchten, zeigen oft wenig Interesse daran, ob ihre Geldanlagen tatsächlich die angestrebte Wirkung entfalten. „Die Absicht, durch die Auswahl der richtigen Vermögenswerte Gutes zu tun, ist keine Garantie dafür, dass dies auch geschieht“, klagen Lauren Kaufmann von der University of Virginia und Helet Botha von der University of Michigan-Dearborn in einem Beitrag für „The Conversation“.

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Ökologische Folgen unbeachtet

Zahlreiche Impact-Investoren gehen, wie die Fachleute anmerken, fälschlicherweise davon aus, dass Unternehmen im Bereich Solarenergie, Mikrofinanzprojekte oder andere Initiativen mit grundsätzlich positivem Ruf automatisch einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben. Diese Denkweise, die von einer Win-win-Situation ausgeht, führt dazu, dass Investoren sich hauptsächlich auf die finanzielle Performance konzentrieren, anstatt zu prüfen, ob ihre Investitionen auch soziale oder ökologische Effekte hervorrufen.

Häufig bedeutet dies, dass sie nicht in der Lage sind, zu erkennen, ob bestimmte Investitionen hinsichtlich sozialer Indikatoren besser abschneiden als andere. „Wir haben festgestellt, dass diese Denkweise Investoren davon abhält, nach Informationen zu suchen, die auf Mängel in der sozialen Leistung einer Investition hinweisen könnten“, unterstreichen die Wirtschaftsprofessorinnen.

Finanzinstitute mit Öko-Option


Nahezu 75 Prozent der jüngeren Generation legen gemäß den Fachleuten großen Wert darauf, dass ihre Geldanlagen mit ihren sozialen Überzeugungen in Einklang stehen. Da ein erheblicher Teil des geschätzten Vermögens von 84 Billionen Dollar, das bis zum Jahr 2045 vererbt werden soll, an Millennials und andere jüngere Amerikaner weitergegeben wird, zeigen sich Finanzinstitute wie Goldman Sachs, Morgan Stanley und Vanguard zunehmend bestrebt, Impact-Investoren mit passenden Angeboten anzusprechen.

„Wir haben jedoch festgestellt, dass gute Absichten allein möglicherweise keine konsistente soziale Wirkung erzielen. Ohne solide Risikobewertungen und fortlaufende Evaluierungen, ob Investitionen die beabsichtigten Ergebnisse erzielen, können Impact-Investments ihre Ziele verfehlen“, so Kaufmann und Botha.

Es ergibt sich die Fragestellung, auf welche Weise Investoren die Auswirkungen ihrer finanziellen Einsätze überwachen können, ohne dabei möglicherweise belastende Berichtspflichten zu generieren. Die Forscherinnen der Wirtschaftswissenschaften beabsichtigen nun, zu analysieren, wie Impact-Investoren Anzeichen für falsch eingesetzte Mittel identifizieren und welche Maßnahmen sie in der Folge ergreifen können.

Quelle: UD/pte
 

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