Auf dem Weg zum nachhaltigsten Branchenunternehmen
Bis 2025 will CWS das nachhaltigste Unternehmen seiner Branche werden. Der Serviceanbieter für Gesundheit, Sicherheit und Schutz hat Fortschritte auf diesem Weg gemacht, geht aus dem aktuellen Nachhaltigkeits-Zwischenbericht hervor. Vorgestellt werden auch besonders nachhaltige Produkte wie die erste vollständig recycelbare Outdoorjacke und das Spendersystem „SmartWash“.
31.08.2020
Mit dem Nachhaltigkeits-Zwischenbericht 2019/2020 hat CWS nach eigener Einschätzung einen „weiteren Meilenstein auf dem Weg zum nachhaltigsten Unternehmen seiner Branche“ vorgelegt. Das Nachhaltigkeitsziel solle bis 2024 erreicht werden, sagt CEO Jürgen Höfling: „Nachhaltigkeit ist unser Geschäftsmodell. Langfristiges Denken in ganzen Lebenszyklen ist daher fester Bestandteil unseres Unternehmertums.“ Damit deutet der CWS-Chef Veränderungen bei der CWS-Nachhaltigkeitsstrategie an. Grund dafür seien Umstrukturierungen bei der Konzernmutter Haniel. Manche Ziele sollen nun statt wie bisher geplant 2025 schon ein Jahr vorher erreicht werden, teilt CWS auf Nachfrage von UmweltDialog mit.
CWS berichtet im zweijährigen Rhythmus auf Basis des GRI-Standards vollständig über die nicht-finanziellen Kennzahlen. In den Zwischenjahren erscheinen Zwischenberichte. Die Berichterstattung konzentriert sich dabei auf die 35 umsatzstärksten Gesellschaften in 15 europäischen Ländern. Dabei orientiert sich die Corporate Responsibility-Strategie für alle Standorte an den drei strategischen Erfolgsfaktoren „Putting people first“, „Optimise cycles“ und „Sustain business“. Dr. Maren Otte, Group Director Corporate Communications & Responsibility, sagt: „In allen drei Bereichen haben wir uns klare Ziele gesteckt.“ Die Ziele betreffen auch die Unternehmensdivisionen Arbeitskleidung, Hygiene, Gesundheit & Pflege, Reinräume, Brandschutz und Schmutzfangmatten.
Die Daten des aktuellen Zwischenberichts bestätigen nach Einschätzung von CWS, dass das zu Haniel (Metro) gehörende Unternehmen auf dem richtigen Weg ist, angefangen beim Konzernumsatz, der leicht auf fast 1,2 Milliarden Euro stieg. Das operative Ergebnis vor Einmaleffekten kletterte sogar von 140 auf 155 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl blieb annähernd stabil und liegt nun bei 10.745. Größere Umstrukturierungen gab es im Wäschereibetrieb, wo mehr als 800 Stellen entfielen, während im Service fast 600 und im Vertrieb mehr als 180 Stellen dazu kamen.
Ambitionierte Ziele bei Arbeitssicherheit und Weiterbildung
Im Rahmen des Erfolgsfaktors „Putting people first“ steht das Thema „Arbeitssicherheit und Gesundheit“ ganz oben auf der Prioritätenliste von CWS. Hier verzeichnet der Zwischenbericht weitere Fortschritte. CWS will die Arbeitsunfallquote bis 2025 auf null senken und einen Fehlzeitenquote wegen Krankheit von 3,5 Prozent erreichen. Bei den Arbeitsunfällen sank die Quote zwischen 2018 und 2019 um 0,2 Punkte auf 2,4 Prozent. Die Fehlzeitenquote ging von 8,1 auf 8,0 Prozent zurück.
Auf die Fahnen geschrieben hat sich das Unternehmen auch ein verstärktes Engagement in die Mitarbeiter-Weiterbildung. Dies manifestiert sich unter anderem in dem Ziel, die sogenannte Top-Talent-Rate bis 2025 auf 20 Prozent zu steigern. Demnach soll jeder fünfte Mitarbeiter als Top-Talent identifiziert und entsprechend gefördert werden. Für 2019 gibt CWS diesen Wert mit zwölf Prozent an.
Insgesamt meldeten die verschiedenen CWS-Gesellschaften mehr als 36.000 absolvierte Weiterbildungsstunden – deutlich weniger als 2018. Vor allem in den Bereichen Wäscherei und Service sowie Vertrieb sank die Stundenzahl merklich. Die Gründe dafür seien vielfältig, berichtet CWS auf Nachfrage. Wegen der Umstrukturierungen der Vorjahre seien neue Standorte hinzugekommen und auch neue Systeme eingeführt worden. Dieses habe zusätzlichen Schulungsbedarf verursacht. Gerade bei den Wäscherei- und Service-Mitarbeiterin habe es außerdem Health- und Safety-Trainings gegeben, die nicht jedes Jahr wiederholt werden müssten.
Erste komplett recycelbare Outdoor-Jacke
Passend zum Erfolgsfaktor „Optimise cycles“ bildet das Thema Kreislaufwirtschaft einen weiteren Schwerpunkt des Zwischenberichts. Eines der ambitionierten Kreislaufwirtschaftsziele lautet etwa: Bis 2025 sollen 55 Prozent der eigenproduzierten Kleidungsstücke aus nachhaltigen Stoffen wie nachhaltig produzierter Baumwolle oder recyceltem Polyester hergestellt werden. Im vergangenen Jahr lag diese Quote noch bei 17 Prozent. Wert legt CWS nicht nur auf die Verwendung nachhaltig produzierter, sondern darüber hinaus auch fair gehandelter Baumwolle für die Produktion der Arbeitsbekleidung. Binnen Jahresfrist stieg der Anteil fair gehandelter Baumwolle von 12,4 auf 22,9 Prozent. In absoluten Zahlen wurden 2019 nach CWS-Angaben fast 300.000 Kleidungsstücke aus Fairtrade-Baumwolle hergestellt.
Als kreislaufwirtschaftlichen Leuchtturm für die Unternehmensdivision Arbeitsbekleidung stellt der Zwischenbericht das Engagement in der Initiative „wear2wear“ vor. Als Hauptpartner hat sich CWS dort der vollkommenen Wiederverwertbarkeit von Textilien verschrieben. Gemeinsam wurde unter anderem eine der weltweit ersten komplett recycelbaren Outdoor-Jacken entwickelt. Das Material für das Modell „rEvolution Hybrid“ wurde aus Altkleidern und recycelten PET-Flaschen gewonnen. Das Besondere an der Jacke: Sie wird nicht verkauft, sondern von den Kunden geleast. So gewährleistet CWS, das alle Komponenten im Produktkreislauf bleiben. „Sie wird getragen, gewaschen und repariert, bis das Ende der Nutzungsphase erreicht ist – dann beginnt ihre Reise von vorn“, schreibt CWS dazu. Auch für alle anderen Kleidungsstücke bietet CWS seit langem erfolgreich einen Reparaturservice an. Allein in Deutschland wurden 2,3 Millionen Kleidungsstücke repariert.
„SmartWash“ spart 90 Prozent Wasser
Der Bericht beleuchtet darüber hinaus weitere Produkt-Initiativen in eigenen Artikeln näher: So berichtet Frank Reisgies, der Leiter der Division Hygiene, unter anderem über das Spendersystem „SmartWash“. Diese CWS-Innovation spart durch Vorportionierung bis zu 90 Prozent Wasser und 60 Prozent Seife. Auch bei den Geräten für die Handhygiene selbst achtet CWS auf Nachhaltigkeit: Voriges Jahr reparierte und recycelte das unternehmenseigene Upcycling-Center allein 57.664 Seifenspender.
Auch hat sich CWS die Senkung seiner CO2-Emissionen vorgenommen. In den Wäschereien und der Logistik sollen sie beispielsweise bis 2025 um 15 Prozent reduziert werden. Im Wäschereibereich scheint man auf Kurs zu sein. Pro Kilogramm gewaschener Wäsche sanken die CO2-Emissionen innerhalb eines Jahres leicht auf 0,195 Kilogramm. Bei der Logistikflotte stieg der Wert hingegen etwas an, nämlich auf 0,179 Kilogramm. Die Gesamtzahl der von der Serviceflotte absolvierten Kilometer sank hingegen um etwa fünf Millionen auf knapp 64 Millionen Kilometer.