Podcast: Brauchen wir heute noch Nachhaltigkeitsberichte?

Nein! Tatsächlich erstellen immer mehr Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht. In den meisten Fällen geschieht dies, weil neue Rechtsverordnungen aus Brüssel und Berlin die Firmen immer öfter dazu verpflichten.

Ein Grund dafür sind schlechte Arbeitsbedingungen in den Lieferketten. Hier müssen Unternehmen nicht nur versprechen, sondern endlich handeln.

Ein zweiter Grund ist der Klimawandel. Wenn wir 2050 klimaneutral leben wollen, müssen die Unternehmen heute schon anfangen, ihre CO2-Emissionen runterzufahren. Zu berichten gibt es also viel. Aber wie sieht die Praxis aus?

In vielen Unternehmen sind Nachhaltigkeitsberichte aber eher Pflicht als Kür. Jedes Jahr die gleiche Knochenmühle, in die Daten über Daten geschüttet werden. Am Ende steht ein Bericht, der zwar juristisch korrekt, aber oft so trocken ist, dass ihn kaum jemand liest. Dabei kann man Nachhaltigkeitsberichte durchaus pfiffig aufbauen, wenn man Storytelling nicht als Schönfärberei versteht, sondern als gutes und ehrliches Narrativ.

Unser heutiger Gast ist Riccardo Wagner. Er blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung in den Bereichen Journalismus, Medienproduktion, Unternehmenskommunikation und Marketing zurück. Heute unterrichtet er als Professor an der Fresenius Hochschule Köln und leitet dort die Media School.

Als Kommunikationsprofi weiß Riccardo Wagner: Nachhaltigkeitsberichte beinhalten fast immer schöne Bilder und Erfolgsgeschichten. Das reicht aber nicht, findet er. Wer nicht guckt, dass er mit seinen eigenen Themen in den Fahrersitz kommt, wird bei allen künftigen Entwicklungen immer nur vom Rand zuschauen.

Wie schaffe ich es also, mit meinen Nachhaltigkeitsthemen in die Öffentlichkeit zu kommen? Was kann ein Bericht dabei überhaupt leisten? Und was nicht? Und warum ist es manchmal klüger, nicht immer nur Erfolgsgeschichten zu erzählen?

Viele Fragen, die wir Riccardo Wagner stellen konnten!