Reporting
Nokia legt Umweltbericht 2008 vor
Nokia ist laut Dow Jones Sustainability Index das weltweit nachhaltigste Technologie-Unternehmen 2009. Welche Maßnahmen, Projekte und Ziele der Mobilfunkhersteller im Bezug auf Nachhaltigkeit umsetzt, stellt der jüngste Nokia Umweltreport 2008 vor. UmweltDialog fasst einige Schwerpunkte zusammen.
26.10.2009
„Wir suchen nach neuen Wegen wie Mobiltechnologie zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen kann“, erklärt Kirsi Sormunen, Vizepräsidentin von Nokia Environmental Affairs. Damit ist der finnische Mobilfunkhersteller sehr erfolgreich. Erst kürzlich wurde Nokia vom Dow Jones Sustainability Index als das nachhaltigste Unternehmen der gesamten Technologiebranche ausgezeichnet. Dieser Erfolg hat Ursachen: Seit mehr als zehn Jahren integriert Nokia den Umwelt- und Klimaschutz in die Geschäftsprozesse und berichtet über Maßnahmen und Umsetzung. Die jüngste Umweltberichterstattung von 2008 konzentriert sich auf die Bereiche Materialmanagement, Energieeffizienz sowie Rücknahme und Recycling von Produkten. Zwar widmet sich der Bericht auch dem Umweltmanagementsystem des Unternehmens, das Hauptaugenmerk gilt aber den Produkten. Mit dieser Schwerpunktsetzung zeige man Möglichkeiten, „die negativen Umweltauswirkungen unserer Dienstleistungen und unternehmerischen Aktivitäten auf jeder Stufe des Produktlebenszyklus zu reduzieren“, so der Mobilfunkhersteller.
Effizientere und ökologischere Produkte
Beispiel Wiederaufladung: Während der aktiven Nutzungsphase eines Mobiltelefons entfallen Zweidrittel des gesamten Energiebedarfs auf den sogenannten „no-load“ Modus, also auf den Energiekonsum eines Gerätes, das vollständig aufgeladen, aber noch ans Stromnetz angeschlossen ist. In diesem Bereich, so das Unternehmen, könnten alle Nokia-Nutzer ein Energieäquivalent von 100.000 europäischen Haushalten einsparen. Angesichts dieses Potentials hat Nokia als erster Mobilfunkhersteller einen Warnton in neue Mobiltelefone integriert, der dem Benutzer anzeigt, wann das Gerät aufgeladen ist. Das erklärte Ziel ist es, bis 2010 den Energieverbauch der Ladegeräte um 50 Prozent zu senken (im Vergleich zu 2006). Als einen „Meilenstein im Jahr 2008“ beschreibt Sormunen die Weiterentwicklung eines neuen Rating Systems, welches dem Kunden auf einer Skala von 0 bis 5 die Energieeffizienz von Ladegeräten anzeigt. In Zusammenarbeit mit anderen Mobilfunkherstellern und der EU soll damit der Gebrauch energieeffizienterer Produkte gefördert und der Energieverbauch im "no-load“ Modus reduziert werden.
In Materialfragen betont Nokia, dass weltweit die Mobilfunkgeräte des Unternehmens Richtlinien, wie von der EU zum Umgang gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, entsprechen. Der Mobilfunkhersteller führt weiter auf, den Kunststoff PVC aus allen Geräten entfernt zu haben und derzeit die Verwendung von bromierten und chlorierten Brandhemmern in Mobiltelefonen auslaufen zu lassen. Seit Anfang 2008 wird das erste Nokia-Mobiltelefon, dessen Gehäuse aus 50 Prozent Biomaterialien hergestellt ist, ausgeliefert. „Dadurch wird der Anteil fossiler Energieträger in der Herstellung deutlich reduziert“, erläutert das Unternehmen.
„80 Prozent der Telefone könnten recycelt werden“
Auch Wiederverwertung spielt bei Nokia eine große Rolle und betrifft vor allem die Entwicklung recyclingfähiger Produkte und die Rücknahme gebrauchter Geräte. 2008 entwickelte der Mobilfunkhersteller das „Remade Concept Phone“ - ein Gerät, das erstmals vollständig aus gebrauchten Materialen hergestellt wurde. Mit diesem Konzept soll ein verminderter Ressourcenverbrauch und eine energieeffizientere Produktion vorangetrieben werden, so Nokia.
Darüber hinaus betont der Nokia Umweltbericht, dass bis zu 80 Prozent der heutigen Mobiltelefone recycelt werden könnten, wenn sie von den Kunden abgegeben würden. Eine aktuelle Kundenbefragung ergab, dass aber nur drei Prozent der Nutzer ihr Telefon recyceln, ein Großteil bewahrt das alte Gerät auf oder gibt es an Andere weiter. Die Ursache für die geringe Recyclingrate sieht die Befragung in der mangelnden Information über Recycling-Möglichkeiten. Auf dieses Ergebnis reagierte Nokia mit lokalen Informations-und Kooperationsprojekten in über 30 Ländern. „Eine der erfolgreichsten kooperativen Recyclinginitiativen ist die Green Box Kampagne in China. Im Jahr 2008 überschritt das Sammelvolumen der Kampagne 42 Tonnen, das entspricht etwa 470.000 Geräten“, erklärt das Unternehmen. Nokia-Rückgabestellen für Mobiltelefone gibt es in über 85 Ländern. Darüber hinaus unterstützt Nokia die EU Richtlinie „Waste Electrical and Electronic Equipment“ (WEEE) durch die Finanzierung der Sammlung und Verarbeitung elektronischer Abfälle in verschiedenen EU-Staaten. "Zusätzlich stellen wir Recycling-Anforderungen an unsere Zulieferer“, so der Bericht.
Ökologisches Handeln über den eigenen Betrieb hinaus
Gemäß den Nokia Supplier Requirements (NSR), welche die spezifischen Umwelt- und Sozialanforderungen des Unternehmens an seine Zulieferer festhalten, erklärt Nokia für den Berichtszeitraum: „Aus ökologischer Perspektive haben wir die Sichtbarkeit der Umweltleistungen und die Zielsetzungen von unseren Zulieferern in den vier Kernbereichen Energieverbauch, CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Abfallaufkommen erhöht“. Das Monitoring ergab, dass 91 Prozent der direkten Zulieferer mit dem Umweltmanagementsystem ISO 14001 zertifiziert sind. Als Ziel formuliert Nokia, künftig sicherstellen zu wollen, dass alle Hauptzulieferer sich selbst Energieeffizienz- und CO2-Reduktionsziele setzen und einhalten. Für die eigenen Standorte hat Nokia unter anderem das Ziel ausgeben, die CO2-Emissionen bis 2010 um mindestens 18 Prozent senken zu wollen (im Vergleich zu den Zahlen von 2006). Im Jahr 2008 habe man beispielsweise durch die deutliche Reduktion von Geschäftsreisen mit Hilfe von Videokonferenzsystemen erheblichen Erfolg in der CO2-Reduktion verbuchen können, so der Bericht.
Diesen positiven Einfluss über die eigenen Produkte hinaus versucht der Mobilfunkhersteller durch kostenlose ökologische Serviceleistungen zu steigern. Ziel sei es, „den Menschen zu helfen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und die Umwelt in ihrem täglichen Leben stärker zu integrieren“, erklärt Nokia. 2008 hat das Unternehmen mit „we:offset“ beispielsweise die erste mobile Anwendung für den privaten Emissionshandel gestartet. Hier können Nutzer ihr persönliches CO2-Konto durch Zahlungen an Projekte ausgleichen, die sich dafür einsetzen, den CO2-Ausstoß zu minimieren. Mit Angeboten dieser Art will Nokia Menschen unterstützen, „ihren eigenen kleinen Beitrag für die Umwelt zu leisten“ und eine virtuelle Gemeinschaft Gleichgesinnter zu schaffen, so das Unternehmen. „Es mag vielleicht so aussehen, dass eine Person alleine nicht viel ausrichten kann, aber zusammen können die über eine Milliarden Nokia-Nutzer einen wirklichen Unterschied machen“, konstatiert Kirsi Sormunen.
Der Nokia Umweltbericht 2008 liegt ausschließlich online vor. Die Inhalte wurden von der unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers überprüft und bestätigt.
Effizientere und ökologischere Produkte
Beispiel Wiederaufladung: Während der aktiven Nutzungsphase eines Mobiltelefons entfallen Zweidrittel des gesamten Energiebedarfs auf den sogenannten „no-load“ Modus, also auf den Energiekonsum eines Gerätes, das vollständig aufgeladen, aber noch ans Stromnetz angeschlossen ist. In diesem Bereich, so das Unternehmen, könnten alle Nokia-Nutzer ein Energieäquivalent von 100.000 europäischen Haushalten einsparen. Angesichts dieses Potentials hat Nokia als erster Mobilfunkhersteller einen Warnton in neue Mobiltelefone integriert, der dem Benutzer anzeigt, wann das Gerät aufgeladen ist. Das erklärte Ziel ist es, bis 2010 den Energieverbauch der Ladegeräte um 50 Prozent zu senken (im Vergleich zu 2006). Als einen „Meilenstein im Jahr 2008“ beschreibt Sormunen die Weiterentwicklung eines neuen Rating Systems, welches dem Kunden auf einer Skala von 0 bis 5 die Energieeffizienz von Ladegeräten anzeigt. In Zusammenarbeit mit anderen Mobilfunkherstellern und der EU soll damit der Gebrauch energieeffizienterer Produkte gefördert und der Energieverbauch im "no-load“ Modus reduziert werden.
In Materialfragen betont Nokia, dass weltweit die Mobilfunkgeräte des Unternehmens Richtlinien, wie von der EU zum Umgang gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten, entsprechen. Der Mobilfunkhersteller führt weiter auf, den Kunststoff PVC aus allen Geräten entfernt zu haben und derzeit die Verwendung von bromierten und chlorierten Brandhemmern in Mobiltelefonen auslaufen zu lassen. Seit Anfang 2008 wird das erste Nokia-Mobiltelefon, dessen Gehäuse aus 50 Prozent Biomaterialien hergestellt ist, ausgeliefert. „Dadurch wird der Anteil fossiler Energieträger in der Herstellung deutlich reduziert“, erläutert das Unternehmen.
„80 Prozent der Telefone könnten recycelt werden“
Auch Wiederverwertung spielt bei Nokia eine große Rolle und betrifft vor allem die Entwicklung recyclingfähiger Produkte und die Rücknahme gebrauchter Geräte. 2008 entwickelte der Mobilfunkhersteller das „Remade Concept Phone“ - ein Gerät, das erstmals vollständig aus gebrauchten Materialen hergestellt wurde. Mit diesem Konzept soll ein verminderter Ressourcenverbrauch und eine energieeffizientere Produktion vorangetrieben werden, so Nokia.
Darüber hinaus betont der Nokia Umweltbericht, dass bis zu 80 Prozent der heutigen Mobiltelefone recycelt werden könnten, wenn sie von den Kunden abgegeben würden. Eine aktuelle Kundenbefragung ergab, dass aber nur drei Prozent der Nutzer ihr Telefon recyceln, ein Großteil bewahrt das alte Gerät auf oder gibt es an Andere weiter. Die Ursache für die geringe Recyclingrate sieht die Befragung in der mangelnden Information über Recycling-Möglichkeiten. Auf dieses Ergebnis reagierte Nokia mit lokalen Informations-und Kooperationsprojekten in über 30 Ländern. „Eine der erfolgreichsten kooperativen Recyclinginitiativen ist die Green Box Kampagne in China. Im Jahr 2008 überschritt das Sammelvolumen der Kampagne 42 Tonnen, das entspricht etwa 470.000 Geräten“, erklärt das Unternehmen. Nokia-Rückgabestellen für Mobiltelefone gibt es in über 85 Ländern. Darüber hinaus unterstützt Nokia die EU Richtlinie „Waste Electrical and Electronic Equipment“ (WEEE) durch die Finanzierung der Sammlung und Verarbeitung elektronischer Abfälle in verschiedenen EU-Staaten. "Zusätzlich stellen wir Recycling-Anforderungen an unsere Zulieferer“, so der Bericht.
Ökologisches Handeln über den eigenen Betrieb hinaus
Gemäß den Nokia Supplier Requirements (NSR), welche die spezifischen Umwelt- und Sozialanforderungen des Unternehmens an seine Zulieferer festhalten, erklärt Nokia für den Berichtszeitraum: „Aus ökologischer Perspektive haben wir die Sichtbarkeit der Umweltleistungen und die Zielsetzungen von unseren Zulieferern in den vier Kernbereichen Energieverbauch, CO2-Emissionen, Wasserverbrauch und Abfallaufkommen erhöht“. Das Monitoring ergab, dass 91 Prozent der direkten Zulieferer mit dem Umweltmanagementsystem ISO 14001 zertifiziert sind. Als Ziel formuliert Nokia, künftig sicherstellen zu wollen, dass alle Hauptzulieferer sich selbst Energieeffizienz- und CO2-Reduktionsziele setzen und einhalten. Für die eigenen Standorte hat Nokia unter anderem das Ziel ausgeben, die CO2-Emissionen bis 2010 um mindestens 18 Prozent senken zu wollen (im Vergleich zu den Zahlen von 2006). Im Jahr 2008 habe man beispielsweise durch die deutliche Reduktion von Geschäftsreisen mit Hilfe von Videokonferenzsystemen erheblichen Erfolg in der CO2-Reduktion verbuchen können, so der Bericht.
Diesen positiven Einfluss über die eigenen Produkte hinaus versucht der Mobilfunkhersteller durch kostenlose ökologische Serviceleistungen zu steigern. Ziel sei es, „den Menschen zu helfen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen und die Umwelt in ihrem täglichen Leben stärker zu integrieren“, erklärt Nokia. 2008 hat das Unternehmen mit „we:offset“ beispielsweise die erste mobile Anwendung für den privaten Emissionshandel gestartet. Hier können Nutzer ihr persönliches CO2-Konto durch Zahlungen an Projekte ausgleichen, die sich dafür einsetzen, den CO2-Ausstoß zu minimieren. Mit Angeboten dieser Art will Nokia Menschen unterstützen, „ihren eigenen kleinen Beitrag für die Umwelt zu leisten“ und eine virtuelle Gemeinschaft Gleichgesinnter zu schaffen, so das Unternehmen. „Es mag vielleicht so aussehen, dass eine Person alleine nicht viel ausrichten kann, aber zusammen können die über eine Milliarden Nokia-Nutzer einen wirklichen Unterschied machen“, konstatiert Kirsi Sormunen.
Der Nokia Umweltbericht 2008 liegt ausschließlich online vor. Die Inhalte wurden von der unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers überprüft und bestätigt.
Quelle: UD