Reporting

Der KfW-Nachhaltigkeitsbericht 2009

„Ungewöhnlich und schwierig“, so beschreibt die KfW-Bankengruppe in ihrem aktuellen Nachhaltigkeitsbericht das Jahr 2008. Eine irrtümliche Überweisung an die Investmentbank Lehman Brothers sowie Investitionen in isländische Wertpapiere hatten Konsequenzen: Neben finanziellen Verlusten litt auch das Image der KfW. Ein effektives Risikomanagement ist daher eines der Schwerpunkte der im vorliegenden Bericht präsentierten Nachhaltigkeitsstrategie. Diese dient der Bankengruppe zudem als Orientierungsrahmen ihres Umwelt- und Sozialengagements.

15.12.2009

KfW

Sogenannte Stresstests wurden eingeführt, um Risikopotentiale frühzeitig zu erkennen und vor möglichen Krisen zu warnen. Bestehende Elemente wie ein zeitnahes Risikoreporting, das Management operationeller Risiken sowie spezielle Notfallpläne werden gefördert und weiterentwickelt. Die KfW will mit Hilfe ihres gestärkten Nachhaltigkeitsmanagements gegen künftige Krisen gewappnet sein. Konzernverluste von rund 6 Mrd. Euro in 2007 und 2,5 Mrd. Euro im vergangenen Jahr sind die Folgen der aktuellen Rezession.

Ebenso soll die Nachhaltigkeitsstrategie der KfW dazu dienen, mögliche Risiken für Umwelt und soziale Belange bei geplanten Vorhaben von vornherein auszuschließen. Dazu formuliert die Bankengruppe mit den Förderschwerpunkten Mittelstand, Umweltschutz, Wohnungswirtschaft und Infrastruktur sowie internationale Projektfinanzierung und Entwicklungszusammenarbeit entsprechende Umwelt- und Sozialleitsätze. Als Bank des Bundes und der Länder orientiert sich die KfW in ihrer Förderpolitik an der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung. Zu deren Zielen gehören unter anderem die Generationengerechtigkeit, sozialer Zusammenhalt und globale Verantwortung. Auf dieser Basis bewertet die KfW in ihrem Handeln Aspekte wie Gesundheit und Ernährung, Gleichberechtigung, wirtschaftliche Zukunftsvorsorge, Ressourcenschonung und erneuerbare Energien.

Für die Umwelt

Dabei ist der Umwelt- und Klimaschutz ein geschäftsfeldübergreifender Schwerpunkt der KfW Bankengruppe. Im Jahr 2008 hat die Bankengruppe konzernweit ein Zusagevolumen von rund 20 Mrd. Euro für entsprechende Investitionen zur Verfügung gestellt. Die Förderung erneuerbarer Energien wurde dabei konsequent gesteigert: 2008 stieg das Darlehensvolumen um rund 43 Prozent gegenüber 2006. Eine Evaluierung der entsprechenden Förderung in Deutschland aus 2008 ergab außerdem folgende Kennzahlen: 40 Prozent aller Investitionen in erneuerbare Energien wurden von der KfW gefördert, dabei sorgen die mitfinanzierten Anlagen für eine Reduktion des CO2-Ausstoß von jährlich 3 Mio. Tonnen. Zu dem wurden 42.000 Arbeitsplätze geschaffen. Auch in Entwicklungsländern bietet die KfW Entwicklungsbank zinsgünstige Darlehen und Zuschüsse für Investitionen in erneuerbare Energien.

Einen weiteren Beitrag zum Klima leistet die KfW außerdem mit dem Schwerpunkt Umwelt- und Ressourcenschutz in Unternehmen. Dazu gehört zum Beispiel die Unterstützung beim Kauf von emissionsarmen, schweren Nutzfahrzeugen wie LKWs. Durch die Erschließung von Einsparpotentialen leisten Unternehmen einen Beitrag zum Klimaschutz, sparen Energiekosten und verbessern ihre Wettbewerbsposition. Das gilt auch für Unternehmen in Entwicklungsländern: Eine von der DEG mitfinanzierten Meerwasserentsalzungsanlage liefert beispielsweise wichtiges Trinkwasser und spart gegenüber vergleichbaren Anlagen ein Drittel an Energie ein. Doch nicht alle Vorhaben halten der Prüfung nach den Kriterien der KfW Umwelt und Sozialleitsätze stand: So musste beispielsweise die finanzielle Unterstützung beim Import einer veralteten Anlage in ein PVC-Werk in Pakistan versagt werden. Im Vergleich zu alternativen Anlagen hätte diese nämlich einen deutlich höheren CO2 Ausstoß.

Betrieblicher Umweltschutz

Auch auf den betrieblichen Umweltschutz beleuchtet der vorliegende Report detailliert. Im Drei-Jahres-Rhythmus entwickelt die KfW Programme zur Schonung und effizienten Nutzung der Ressourcen sowie der Vermeidung von Abfällen. Im Zeitraum 2006 bis 2008 gehörten dazu unter anderem die Umstellung auf 100 Prozent grünen Strom, die Erstellung von Energieausweisen für KfW-Gebäude sowie der Einsatz von Recyclingpapier. Mit ihrem Umweltprogramm 2009-2011 legt die Bankengruppe den Schwerpunkt auf das Energiemonitoring, um weitere Einsparpotentiale zu identifizieren. Weiterhin will die KfW auch die 2006 beschlossene CO2 Neutralstellung voran treiben. So werden alle CO2-Emissionen aus Energieverbrauch und Dienstreisen durch entsprechende Zertifikate, sogenannte Certified Emission Reductions (CER), ausgeglichen. Für die tatsächliche Kompensation der Emissionen sollen die CERs erst stillgelegt und dann bei der Deutschen Emissionshandelsstelle gelöscht werden.

Für die Gesellschaft

Neben ihren Leistungen zum Umweltschutz präsentiert die KfW in ihrem aktuellen Report auch ihr Engagement zur Förderung des Mittelstands. 40 Mrd. Euro hat sie im Berichtszeitraum für diesen Bereich zur Verfügung gestellt. Dazu zählt zum Beispiel der Mikrofinanzfond Deutschland: Weil Mikrokredite an junge Unternehmen mit erhöhten Ausfallrisiken behaftet sind, werden diese ungern gewährt, zu dem sind sie wegen ihres Bearbeitungsaufwands für viele Banken wenig attraktiv. In Kooperation mit Partnern hat die KfW Bankengruppe daher den „Mikrofinanzfond Deutschland“ initiiert. Dieser nimmt Banken, die Mikrokredite von bis zu 10.000 Euro und einer Laufzeit von zwei Jahren an Kleinstgründer vergeben, das Kreditausfallrisiko vollständig ab. Auch in Entwicklungsländern ermöglicht die KfW Mikrofinanzierungen und ermöglicht so einigen Menschen einen Weg aus der Armut.

Weitere Schwerpunkte des sozialen Engagements der KfW konzentrieren sich auf die Bereiche Gesundheit, faire Arbeitsbedingungen und Bildung. Verstärkt setzt sie dabei auf die Förderung des afghanischen Bildungssektors: Mit rund 30 Mio. Euro wurden bisher über 100 Schulen für rund 130.000 Kinder gebaut.

Der vorliegende Report ist der zweite Nachhaltigkeitsbericht der KfW Bankengruppe. Auf rund 80 übersichtlich gestalteten Seiten verweist der Report zu dem durch Links auf weiterführende Informationen im Internet. Einzusehen ist der aktuelle Bericht online oder auf Anfrage in Druckform. Die genannten Kennzahlen beziehen sich auf die Jahre 2006 bis 2008.

Quelle: UD
 

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