Reporting

UmweltDialog stellt zweiten McDonald’s CR-Bericht vor

„Unsere Gäste - ebenso wie externe Stakeholder - dürfen, können und sollen sich mit uns befassen und über und mit uns reden“. Das sagt McDonald’s Deutschland in seinem nun veröffentlichten, zweiten Nachhaltigkeitsbericht. Dessen strategischen Kernthemen legte das Unternehmen durch die Identifikation der Anforderungen seiner Anspruchsgruppen fest: Im Fokus steht daher das Engagement für nachhaltige Landwirtschaft und angemessene Tierhaltung sowie die Lebensmittelsicherheit. Daneben nehmen die Themen Klimaschutz, Verpackungen und Abfallmanagement sowie Mitarbeiter wichtige Bereiche ein. UmweltDialog beleuchtet den vorliegenden Bericht.

04.07.2012

Foto: McDonald´s Deutschland Inc./Nicolas von Sobbe
Foto: McDonald´s Deutschland Inc./Nicolas von Sobbe

„Beim Thema Landwirtschaft geht es um die kontinuierliche Verbesserung der Praxis, um ökonomische, ökologische und soziale Aspekte immer mehr in Einklang zu bringen“, sagt Bane Knezevic, Vorstandsvorsitzender von McDonald’s Deutschland. Ein wichtiger Aspekt ist dabei der Aufbau und die Pflege einer stabilen und nachhaltigen Lieferkette. Grundsätze für Lieferanten hat das Unternehmen in seinem „Supplier Code of Conducts“ festgeschrieben. Seine Unterzeichnung sowie die Teilnahme am „Supplier Workplace Accountability Program“ (SWA) sind Voraussetzung für das Zustandekommen und Fortbestehen des Geschäftsverhältnisses. Die Lieferanten müssen einen ihrer Mitarbeiter benennen, der für die kontinuierliche Überprüfung der Einhaltung der Standards im eigenen Unternehmen sowie bei Unterlieferanten verantwortlich ist. Zudem muss die Einhaltung des „Code of Conducts“ einmal im Jahr gegenüber McDonald’s bestätigt werden, wobei sich das Unternehmen auch das Recht auf unangekündigte Kontrollen vorbehält.

Informationen über Qualitätsstandards und Herkunft der Rohwaren

Zur Sicherstellung der Qualität und Sicherheit der Rohwaren dient das „McDonald’s Agricultural Assurance Programme“ (MAAP). Es gilt für alle europäischen Standardlieferanten und beinhaltet Richtlinien zum Umweltschutz, nachhaltiger Landwirtschaft, Tierschutz sowie die Rückverfolgbarkeit aller Produktionsstufen. Außerdem dient es dazu, die „drei E’s“ - also die drei wichtigsten Prinzipien des Konzerns soziale Verantwortung, Umweltschutz und Wirtschaftlichkeit - in die landwirtschaftliche Lieferkette einzubringen. Der vorliegende Bericht liefert auch Zahlen über den Bezug der verarbeitenden Waren: Rind- und Schweinefleisch stammt zu fast 100 Prozent aus Deutschland. Geflügel dagegen zu etwa 20 Prozent. Die restlichen 80 Prozent Hühnerfleisch bezieht McDonald’s von durch die Europäische Union zugelassenen Schlachthöfen aus europäischen Nachbarländern und Brasilien. Dabei gelten immer die gleichen Qualitätsstandards: Beispielsweise müssen die für McDonald’s aufgezogenen Hühner im Stall am Boden und auf Einstreu gehalten werden und dürfen nicht mit genmodifiziertem Sojamehl oder Mais gefüttert werden. Um gegen die Überfischung der Meere einzutreten, stellt McDonald’s Deutschland seinen Einkauf schrittweise auf Fisch aus nachhaltiger Fischerei um. So stammen seit Ende vergangenen Jahres 100 Prozent des hierzulande für den Filet-o-Fish eingesetzten Fisches aus MSC-zertifizierten Fischereien. Im Berichtszeitraum verarbeitete das Unternehmen rund 1.500 Tonnen Fischfilet alleine für den Filet-o-Fish.

Foto: McDonald´s Deutschland Inc./Matthias Mehlen
Foto: McDonald´s Deutschland Inc./Matthias Mehlen

Für die Weiterverarbeitung der Rohwaren sind dann die direkten Lieferanten von McDonald’s zuständig. Zur Qualitätssicherung an dieser Stelle dient das „Quality Management Aystem“ (QMS), das von den Lieferanten unterschrieben werden muss und unter anderem die Rückverfolgbarkeit der Produkte regelt. Der Ernstfall wird hier regelmäßig überprüft: So ist das Unternehmen in der Lage, jedes Produkt innerhalb von drei Stunden bis zur Rohware zurückzuverfolgen.

Nur leichte Steigerung der Ressourceneffizienz bei Verpackungen

Großes Interesse zeigten die Stakeholder auch an dem Thema Verpackungen und Abfallmanagement, für das sich McDonald’s im Rahmen seines Umweltmanagementsystems engagiert. Zur Steigerung der Ressourceneffizienz des Verpackungseinsatzes konnte der Anteil an nachwachsenden Rohstoffen und Recyclingmaterialien im Berichtszeitraum auf 90 Prozent leicht gesteigert werden (2010: 89,5 Prozent). Insgesamt hat McDonald’s Deutschland 2011 ein Volumen von 48.623 Tonnen Verpackungsmaterial inklusive Transportverpackungen in Umlauf gebracht. Für 2012 hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, das Verpackungsvolumen weiter zu reduzieren.

Fortschritte bei der Senkung der CO2-Emissionen

Weiterer Bestandteil des Umweltmanagements ist die Verringerung der Emissionen. Dazu steigert das Unternehmen die Deckung seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen, was bis 2014 zu 100 Prozent gelingen soll. Insgesamt beträgt die Summe der direkten und indirekten Emissionen der McDonald’s Restaurants aus dem vergangenen Jahr 297.831 Tonnen CO2. Das bedeutet eine Senkung von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2010: 394.805 Tonnen CO2). Weitere Einsparungen erreicht das Unternehmen durch konkrete Maßnahmen, die im „Energy Upgrade“-Programm gebündelt sind. Dazu gehört zum Beispiel die Umrüstung bestehender Restaurants auf moderne, energiesparende Technologien, wie die Ausstattung der Werbe- oder Informationstafeln mit LED-Technologie. Das bewirkt deutliche Energieeinsparungen, denn allein die für die Außenversorgung benötigte Energie kann bis zu 15 Prozent des Gesamtbedarfs eines Restaurants ausmachen. Darüber hinaus ergänzen ein gezieltes Energie-Controlling und ein optimiertes Nutzerverhalten die Energiesparstrategie des Unternehmens. Anregungen dazu erhalten Franchisenehmer und Restaurant-Manager durch einen umfassenden Energiesparkatalog.

Top Arbeitgeber Deutschland

Foto: McDonald´s Deutschland Inc./Matthias Mehlen
Foto: McDonald´s Deutschland Inc./Matthias Mehlen

Die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber ist für McDonald’s Deutschland ein weiteres zentrales Thema. 64.620  Mitarbeiter beschäftigte das Unternehmen in 2011, und diese Zahl wächst kontinuierlich: In diesem Jahr sollen 2.000 Stellen geschaffen und 1.000 neue Auszubildende eingestellt werden. Für die Rekrutierung neuer engagierter Arbeitskräfte ist der Ruf des Unternehmens besonders wichtig. Seit 2004 trägt McDonald’s das Siegel Top Arbeitgeber Deutschland des Meinungsforschungsinstituts CRF, welches jährlich verliehen wird. Darüber hinaus investiert das Unternehmen  langfristig in Maßnahmen des „Employer Brandings“, um Vorurteile zu widerlegen. Ausführliche Informationen dazu erhalten Sie in dem UmweltDialog-Beitrag „Arbeitgeber im Wandel: Employer Branding bei McDonald’s“. In Sachen Förderung der Vielfalt konnte das Unternehmen Fortschritte bei der Integration von Mitarbeitern mit einer Behinderung verzeichnen. Seit 2010 gibt es einen entsprechenden Leitfaden, der „insbesondere Franchise-Nehmer ermutigen soll, Menschen mit Behinderung eine Perspektive zu bieten“. Dies scheint Wirkung zu zeigen: Im vergangenen Jahr beschäftigte McDonald’s 740 Mitarbeiter mit einer Behinderung - das sind rund zwölf Prozent mehr als in 2010.

Bedürfnisse der Gesellschaft

„Marke im Dialog“ nennt sich das letzte Kapitel des vorliegenden Berichts. Unter anderem geht das Unternehmen hier auf den Ausbau des Stakeholderdialogs ein. Ziel für 2012 ist, das Thema Nachhaltigkeit an die Mitarbeiter in den Restaurants, der Verwaltung sowie an die Franchise-Nehmer heranzutragen. Ein Beispiel für den Dialog mit der Wissenschaft ist die Kooperation zwischen McDonald’s Deutschland und dem Wuppertal Institut. Im Rahmen eines Forschungsprojektes bis 2014 stehen mögliche Entwicklungen zu nachhaltigerer Produktion und nachhaltigerem Konsum sowie die damit verbundenen unternehmensbezogenen Veränderungsprozesse im Fokus.

Als Teil der Gesellschaft engagiert sich McDonald’s weiterhin für die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung. Das Unternehmen leistete mit seinen Franchise-Nehmern 2011 über direkte Spenden einen Beitrag von rund drei Mio. Euro. Über die Spendenhäuschen in den Restaurants kamen rund 2,6 Mio. Euro durch Spenden der Gäste zusammen.

Über den Bericht

In magazinartiger Form liefert der vorliegende Bericht auf 63 Seiten einen Überblick über den Stand der Dinge und bisher feststehende Ziele für die von McDonald’s identifizierten Handlungsfelder Produkte, Umweltschutz, Mitarbeiter und Stakeholderdialog. Künftig arbeitet das Unternehmen daran, aus den nicht-finanziellen Kennzahlen sogenannte Key Performance Indicators (KPIs) zu entwickeln, die frühestens ab 2013 als Steuerungsgrößen für das Nachhaltigkeitsmanagement eingesetzt werden können. Im aktuellen Bericht informiert die CR-Roadmap des Unternehmens über die Ziele von 2011 bis 2015. Die Berichterstattung orientiert an den aktuellen Richtlinien der Global Reporting Initiative (GRI). Nach Einschätzung der GRI erreicht der vorliegende Report die Anwendungsebene B.

Quelle: UD
 

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