Vielfalt & Inklusion

Mehr Diversität im KI-Bereich: Chancen und Herausforderungen von Frauen

Eine neue Studie des Fraunhofer IAO zeigt, wie mehr Frauen in der KI dazu beitragen können, KI-basierte Systeme gerechter und inklusiver zu gestalten. Mit interdisziplinären Teams und gezielten Ausbildungsprogrammen können Unternehmen dem Fachkräftemangel entgegenwirken und das Innovationspotenzial maximieren.

26.07.2024

Mehr Diversität im KI-Bereich: Chancen und Herausforderungen von Frauen

Mehr Diversität in der Gestaltung von KI-basierten Systemen kann diese fairer und inklusiver machen. Aktuell sind Frauen in der KI-Branche unterrepräsentiert. Das Fraunhofer IAO hat die Rollen und das Potenzial von Frauen im KI-Bereich untersucht und Handlungsempfehlungen entwickelt: Eine neue Studie des Instituts zeigt, wie Unternehmen den Anteil von Frauen im KI-Bereich erhöhen können.

Mehr Diversität in der Gestaltung von KI-basierten Systemen bringt soziale und ethische Vorteile mit sich und fördert die Entwicklung fairer und inklusiver KI-basierter Lösungen. Frauen, die mit fast 50 Prozent der Bevölkerung die größte demografische Gruppe darstellen, sind im KI-Bereich jedoch unterrepräsentiert. Dies ist sowohl bei Daten, mit denen das KI-System trainiert wird, als auch bei Entwicklungsteams der Fall.

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Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO hat die Rollen und das Potenzial von Frauen im KI-Bereich untersucht, um den Status quo zu ermitteln und konkrete Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Durch eine Online-Befragung mit über 200 Teilnehmerinnen und qualitative Interviews mit 13 Unternehmen haben die Forschenden Kenntnisse, Erfahrungen und Weiterbildungsbedürfnisse von Frauen mit einem MINT-Hintergrund und aus anderen Fachrichtungen analysiert. Die wichtigsten Erkenntnisse gibt es in der neuen Studie „Frauen im Bereich Künstliche Intelligenz: Rollen, Potenzialentfaltung und Unternehmensstrategien“ zum Nachlesen.

KI verändert Berufe und schafft neue Rollen

Die Entwicklung und der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) eröffnet neue Karrierewege und erfordert eine Neubewertung der Kompetenzen in der Arbeitswelt. So sind Fähigkeiten wie interdisziplinäres Arbeiten, systemisches Denken oder die wertebasierte Einordnung von Sachverhalten zunehmend gefragt. Zu den neuen Rollen zählen beispielsweise Data Scientists, die über ein ausgeprägtes Datenverständnis und kritisches Denkvermögen verfügen, und Governance-Expertinnen, die faire Richtlinien und Praktiken im Umgang mit KI entwickeln. Außerdem gibt es Bedarf an KI-Interaktionsspezialistinnen, die Eingabeaufforderungen, also das so genannte Prompting, optimal gestalten.

Interdisziplinarität als Mittel gegen Bias und Fachkräftemangel

Für faire KI-Lösungen ist es entscheidend, vielfältige Perspektiven und Bedürfnisse in das Training, Design und die Implementierung einfließen zu lassen. Interdisziplinäre Teams können dabei helfen, Verzerrungen in Datensätzen zu identifizieren und die Qualität und Integrität der Daten zu sichern. Auch Frauen aus Geisteswissenschaften, Betriebswirtschaft oder Soziologie sollten in KI-Teams eingebunden werden. „Durch die Kombination von technischem und nicht-technischem Wissen können umfassendere und inklusivere KI-basierte Systeme entwickelt werden“, sagt Anamaria Cristescu, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Forschungs- und Innovationszentrum Kognitive Dienstleistungssysteme KODIS. Die Integration hochqualifizierter Frauen aus anderen Disziplinen durch gezielte Bildungs- und Weiterbildungsprogramme kann außerdem dazu beitragen, den Fachkräftemangel in der KI-Branche zu mildern und das Innovationspotenzial zu maximieren.

Das können Unternehmen tun, um mehr Frauen für den KI-Bereich zu gewinnen

Die Studie liefert mehrere zentrale Handlungsempfehlungen, um die Rollen und Potenziale von Frauen im KI-Bereich zu fördern. „In erster Linie sollten Unternehmen abteilungsübergreifende Weiterbildungsstrategien und Programme zur gezielten Förderung von Frauen im KI-Bereich ausbauen und sicherstellen, dass alle Mitarbeiterinnen über aktuelle Angebote informiert sind“, sagt Prof. Dr. Nicola Marsden, Professorin für Sozioinformatik an der Hochschule Heilbronn. Außerdem sollen flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice, Teilzeit, flexible Arbeitszeiten und Jobsharing in Führungspositionen helfen, eine bessere Vereinbarkeit verschiedener Lebensbereiche zu ermöglichen. Schnell umsetzbare Maßnahmen wie zum Beispiel eine inklusive Formulierung von Stellenanzeigen können auch zu einem höheren Anteil von Bewerberinnen führen. Schließlich kann man durch gezielte Befragungen und Informationsveranstaltungen spezifische Wünsche und Herausforderungen von Frauen identifizieren und darauf abgestimmte Maßnahmen entwickeln.

Quelle: UD/fo
 

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