SchülerUni Nachhaltigkeit an der Freien Universität Berlin
Unter dem Motto „Lernen für eine zukunftsfähige Welt“ öffnet die Freie Universität im September zum elften Mal eine Woche lang ihren grünen Campus für Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klasse. In einem transdisziplinären Kontext machen Wissenschaftler, Schüler, Studierende, Künstler, Regisseure, Autoren sowie Energie- und Bildungsexperten aus dem regionalen Umfeld für sie erlebbar, was hinter abstrakten Begriffen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz steckt. Berliner Schulklassen können 65 Mitmachworkshops, -vorlesungen, Exkursionen und Rundgänge besuchen. 1.400 Schülerinnen und Schüler nehmen im September daran teil.
18.09.2014
Die SchülerUni findet zwei Mal im Jahr in der vorlesungsfreien Zeit statt. Das von Berliner Schulen seit Jahren stark nachgefragte Format zählt seit 2009 etwa 16.000 Schülerinnen und Schüler aus allen Bezirken der Hauptstadt; sie belegten seither insgesamt 21.400 Workshop-Plätze.
Was haben der Weißstorch, die neue Jeans, das Handy und unser Frühstück mit dem Klimawandel zu tun? Kann Energie aus dem Boden wachsen? Wie kommen Wind und Sonne in Tank und Steckdose? Kann Energie ungerecht sein und können wir Klima trainieren? Um diese und andere zukunftsrelevante Fragen rund um die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz dreht sich die themenfokussierte SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz.
Die Freie Universität öffnet für 10- bis 13-jährige Heranwachsende und deren Lehrkräfte ihre Hörsäle, Labore und Solardächer sowie die Wetterstation, die Mensa und den Botanischen Garten. Ziel der Workshops ist es, den Schülern die Themen einer nachhaltigen Entwicklung im Zusammenhang mit ihrem Lebens- und Konsumstil – etwa in Bezug auf Kleidung, Ernährung, Reisen und Hobbys - bewusst zu machen. Die Schüler können auf diese Weise Alternativen für ihr alltägliches Handeln entwickeln. Angeboten werden Experimente rund um erneuerbare Energien sowie Kunst- und Theaterworkshops, Zukunfts- und Schreibwerkstätten, Energie-Rundgänge und die Besichtigung eines Photovoltaik-Dachs, des
Wetterturms am Institut für Meteorologie und des Großen Tropenhauses im Botanischen Garten der Freien Universität.
In Kooperation mit der Jungendorganisation „Junggärtner Berlin Brandenburg“ bietet die SchülerUni den Schulkindern in den Pausen vor Ort an, „das fröhliche Brutblatt“ (Bryophyllum laetivirens), einzupflanzen. Es ist eine Pflanze, die schon Johann Wolfgang von Goethe begeistert hat und deshalb auch die „Goethe Pflanze“ genannt wird. Das besondere an der Pflanze ist, dass ihre „Nachkommen“ an den Blatträndern direkt wachsen – und zwar massenhaft. Das gemeinsame Einpflanzen sei ein schöner Weg mit den Kindern über das Gärtnern ins Gespräch zu kommen, sagt Kathie Deilen vom Verein der Junggärtner. Die Projektleiterin der SchülerUni, Karola Braun-Wanke, betont: „Mit den Pflänzchen hoffen wir natürlich auch, dass die Kinder ihre nachhaltigen Erkenntnisse von der SchülerUni mit nach
Hause tragen und an ihre Eltern weitergeben.“
Das Bildungsformat der SchülerUni wurde 2005 vom Forschungszentrum für Umweltpolitik der Freien Universität entwickelt. Von der UN-Dekade „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ wurde es 2009/2010, 2011/2012 und 2013/14 als vorbildliches Projekt für „Nachhaltigkeit Lernen“ ausgezeichnet. Seit 2012 ist die SchülerUni offizielles Projekt der UN-
Dekade „Biologische Vielfalt“. 2013 hat der Nachhaltigkeitsrat der Bundesregierung die SchülerUni als innovatives Bildungsformat mit dem
Qualitätssiegel „Werkstatt N“ ausgezeichnet.
Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, der US-amerikanischen Botschaft, den Berliner Stadtreinigungsbetrieben (BSR) und der GASAG Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft.