Unternehmenskultur

Rassismus-Eklat nach Werbeplakat im Kolonialstil

Der indische Schmuck-Retailer Kalyan Jewellers reagiert auf die massive öffentliche Kritik und Rassismusvorwürfe an seiner aktuellen Werbekampagne und stellt diese ein. Das Unternehmen hatte mit dem bekannten Bollywood-Star Aishwarya Rai Bachchan auf einem Plakat geworben, auf dem auch ein kleiner farbiger Junge zu sehen ist, der in Kolonialmanier einen Sonnenschirm hält.

04.05.2015

"Das Bild halte ich für romantisch. Es ist meines Erachtens eine archaische und ins Märchenhafte spielende Komposition. Die Stilistik des Jungen, der den Sonnenschirm hält, unterstreicht das. Da die Bildstilistik eher positiv wirkt und für die Marke Anciennität andeutet, würde ich nicht sagen, dass das markenschädlich ist", erklärt Marken-Experte Thomas Otte auf Nachfrage von pressetext die möglichen Folgen für die Marke.

Anders als Otte sehen es Aktivisten, die Bachchan in einem Brief angreifen und sie für ihr Mitwirken an dem ihrer Ansicht nach "heimtückisch rassistischem" Werbeposter kritisieren, das zudem "extrem verwerflich" sei. Der Filmstar hingegen verweist darauf, dass die Aufnahmen zu dem Bild ohne den entsprechenden Hintergrund gemacht wurden und sie in keinster Weise am Prozess der Realisierung der Werbung beteiligt war.

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"Wollten keine Gefühle verletzen"

Die bereits vergangene Woche in einer indischen Tageszeitung abgedruckte Werbung mit der 41-jährigen Schauspielerin, die einst den Titel "Miss World" erhielt, wird inzwischen nicht mehr verbreitet. Kalyan Jewellers hat auf seiner Facebook-Seite mitgeteilt, dass das Werbebild lediglich "königliche, zeitlose Schönheit und Elegance" ausdrücken sollte. Auch wollte man damit keine Gefühle verletzen und bedauere entsprechende Unannehmlichkleiten zutiefst.

"Ganz allgemein würde ich ergänzen, dass hier wieder politisch allzu korrekte Gutmenschen versuchen, etwas Aufmerksamkeit zu ergattern. Schade, dass die meisten Unternehmen heute kaum noch Rückgrat haben, auch nur symbolhafte Bilder aufrechtzuerhalten, wenn irgendein Aktivistentrüppchen anfängt zu schreien", fügt Otte abschließend im pressetext-Interview hinzu.

 

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