Familienfirmen fürchten Vertrauensverlust
Familienunternehmen in der DACH-Region fürchten einen Vertrauensverlust – ausgerechnet bei den zwei Stakeholder-Gruppen, von deren Vertrauen sie am stärksten abhängig sind. Zu dem Schluss kommt der „Family Business Survey 2023“ des Wirtschaftsprüfers PwC, für den über 2.000 Familienunternehmen aus 82 Ländern befragt wurden, darunter 172 aus dem DACH-Raum.
10.10.2023
Gewinne sind nicht alles
Nur jedes zweite Familienunternehmen glaubt, das Vertrauen von Mitarbeitern sowie Konsumenten zu besitzen. Sowohl Kundenzufriedenheit als auch Gewinnung sowie Bindung von Talenten zählen zu den Top-Zielen – noch vor der langfristigen Wertgenerierung für Gesellschafter oder der kurzfristigen Gewinnmaximierung.
Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung gewinnen unter Stakeholdern an Bedeutung – vor allem unter jüngeren Konsumenten und Mitarbeitern. In vielen Unternehmen werden diese Themen aber noch stiefmütterlich behandelt. Das Thema ESG haben laut der Umfrage nur sechs Prozent der Unternehmen im deutschsprachigen Raum zur Top-Priorität erklärt, während es weltweit immerhin zehn Prozent sind.
Pessimistische Perspektive
Aus wirtschaftlicher Sicht blicken die befragten Familienunternehmen aus der DACH-Region durchaus zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr: 77 Prozent hatten ein Wachstum – davon 39 Prozent sogar im zweistelligen Bereich. Damit liegen sie über dem globalen Schnitt (71 Prozent). Der Blick in die Zukunft fällt allerdings spürbar pessimistischer aus.
Für die kommenden zwei Jahre rechnen nur noch rund zwei Drittel der Firmen mit einem Wachstum und 33 Prozent mit einer Konsolidierung. Um ihre Aussichten zu verbessern, setzen sie mehrheitlich auf den Ausbau ihrer digitalen Fähigkeiten (62 Prozent). Weltweit hat das nur für 44 Prozent der Familienunternehmen höchste Priorität, so die PwC-Studie.