Biodiversität

15.500 Tiere sterben Hitzetod in Ställen

Schon wieder sind tausende Tiere, darunter Puten, Masthähnchen, Legehennen und Schweine, Opfer der Hitzewelle geworden. Allein im Münsterland starben in den vergangenen Tagen 15.500 Tiere. Immer wieder droht Tieren im Stall und auf der Weide bei hohen Temperaturen der Hitzetod.

10.07.2015

15.500 Tiere sterben Hitzetod in Ställen

Dehydrierte Schweine bei einem Transport, in der Gluthitze alleingelassene Schafe auf der Weide, unzumutbare klimatische Bedingungen in Zucht- und Mastanlagen: Hitzeperioden machen den Tieren schwer zu schaffen, oftmals reichen Kühlung und Belüftung oder ein einfacher Schattenplatz nicht aus, um sie vor den hohen Temperaturen oder der Sonneneinstrahlung zu schützen.

VIER PFOTEN fordert die Halter zu erhöhten Vorsichtsmaßnahmen auf und bittet die Bevölkerung um Aufmerksamkeit. Ina Müller-Arnke, Nutztierexpertin der NGO: „Schweine und Geflügel können nicht schwitzen. Sie sind auf die Gestaltung ihrer Umgebung und die Achtsamkeit ihrer Tierhalter angewiesen. Ställe und Lüftungsanlagen sind in Deutschland baulich nicht für lang anhaltende Hitzeperioden ausgelegt. Deshalb ist es wichtig, mit entsprechenden Managementmaßnahmen schnell und frühzeitig zu reagieren.“

VIER PFOTEN appelliert an die Verantwortlichen, Tiertransporte nur nachts durchzuführen und nur dann, wenn sie unbedingt erforderlich sind. Die Ladedichte sollte um 20 Prozent reduziert und die Belüftung des Fahrzeugs möglichst schon während des Verladens eingeschaltet werden.

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So können Tiere geschützt werden

Tierhaltern rät VIER PFOTEN zu einer vermehrten Kontrolle der Belüftung im Stall. Durch eine Verdoppelung der Luftgeschwindigkeit kann die Kühlwirkung verdoppelt werden. Auch im Stall sollte die Besatzdichte verringert werden und frisches, möglichst kühles Trinkwasser muss ständig verfügbar sein.

Schweine können zusätzlich durch den Einsatz von Vernebelungsanlagen vor zu starkem Hitzeeinfluss geschützt werden. Tiere auf der Weide müssen neben einer erhöhten Wasserzufuhr vor allem mit ausreichend Schattenflächen, z.B. durch Bäume oder Schattenzelte, geschützt werden. Überall gilt: mehrfache Kontrollen am Tag sind unbedingt beizubehalten.

Merkblätter zur Vermeidung von Hitzestress bei Nutztieren werden von verschiedenen Stellen herausgegeben, so z.B. von der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz.

VIER PFOTEN bittet die Bevölkerung in diesen Tagen um schnelles Handeln bei Auffälligkeiten. Ein Anruf beim zuständigen Veterinäramt oder der zuständigen Feuerwehr kann das Leben von in Not geratenen Tieren retten, denn ein leerer Wassertrog oder ein schattenloser Weideplatz können an Hitzetagen lebensgefährliche Folgen haben.

Quelle: UD/pm
 

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