Biodiversität

Globale Wirkung durch lokale Förderung des Meeresschutzes

Der Blue Action Fund (im Folgenden „Blue Action") hat einen neuen Wirkungsbericht veröffentlicht, um die erfolgreiche Bilanz der geförderten Projekte in den Bereichen Meeresschutz und Erhöhung der Resilienz in den Küstengemeinden zu präsentieren.

09.02.2022

Globale Wirkung durch lokale Förderung des Meeresschutzes

Die Meere bilden die Nahrungs- und Lebensgrundlage für Milliarden von Menschen und könnten mehr als 20 Prozent der Emissionssenkungen leisten, die erforderlich sind, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Jedoch erhalten die für den Aufbau einer nachhaltigen Meereswirtschaft dringend notwendigen Maßnahmen derzeit weniger als ein Prozent der weltweiten öffentlichen Entwicklungshilfe. Blue Action bietet eine innovative Lösung, um diese große Finanzierungslücke beim Meeresschutz zu schließen.

Nicht einmal fünf Jahre nach Anlauf des bislang beispiellosen Förderprogramms ist Blue Action heute einer der weltweit größten öffentlichen Geldgeber, der sich für den Schutz der Meere und die nachhaltige Sicherung der Lebensgrundlage in den Küstengebieten einsetzt. Aufgrund des außergewöhnlich hohen Wirkungsgrads der von Blue Action geförderten Projekte konnten bereits Meeresschutzgebiete auf einer Fläche von mehr als 350 000 Quadratkilometer ausgewiesen beziehungsweise gestärkt werden, wovon mehr als 225 000 Menschen an den Küsten Afrikas, Lateinamerikas, Asiens und im Pazifikraum direkt profitieren.

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Die geförderten Projekte engagieren sich in der globalen Umwelt- und Klimakrise an vorderster Front, um den dramatischen Rückgang der biologischen Vielfalt in den Meeren zu bekämpfen, die Resilienz gegenüber dem Klimawandel zu erhöhen und eine nachhaltige Lebensgrundlage für die lokale Bevölkerung zu schaffen. Von Mosambik bis zu den Galapagos-Inseln, von Südafrika bis zu den Salomon-Inseln – die Projekte, die im Rahmen des Förderprogramms von Blue Action unterstützt werden, sind eine Art Rettungsring für das Meer, der ganz konkrete Verbesserungen für die Menschen bewirkt, deren Überleben von intakten Meeren abhängt.

Markus Knigge, geschäftsführender Direktor von Blue Action, erklärt: „Die von uns geförderten Projekte bewirken einen positiven Wandel – und zwar sowohl in den Meeren als auch direkt in den Gemeinden – indem sie wirksame Meeresschutzmaßnahmen ausweiten und die Lebensgrundlage vor Ort sichern. Die Projekte sind der greifbare Beweis dafür, dass die Arbeit von ,Blue Action' in vielfältiger Weise eine positive Wirkung entfalten kann: von der Erhöhung der Ernährungssicherheit und der Resilienz gegenüber dem Klimawandel über die Schaffung von Arbeitsplätzen bis hin zur Stabilisierung von Gemeinden in einigen der am stärksten bedrohten Küstenregionen der Welt.“

Blue Action wurde von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der KfW Entwicklungsbank ins Leben gerufen. Zusätzliche Unterstützung erhält die Stiftung von den Regierungen Schwedens, Frankreichs und Norwegens, ergänzt von Mitteln aus dem Grünen Klimafonds. Entstanden ist somit eine effiziente und zentrale Plattform, über die Nichtregierungsorganisationen finanzielle Unterstützung für ihre Arbeit erhalten können, wodurch mehr Investitionen in den praktischen Meeresschutz gefördert werden – und zwar dort, wo es am dringendsten nötig ist.

Heike Vesper, Leiterin des Fachbereichs Meeresschutz beim WWF Deutschland: „Es ist wichtig, dass die Regierungen der reichen Länder ihren Worten Taten folgen lassen und ihre finanzielle Unterstützung ausweiten. Andernfalls werden wir die international vereinbarten Ziele zum Schutz der Meere nicht erreichen. Das rasche Wachstum des Blue Action Fund zeigt, wie der Einsatz öffentlicher Gelder neue, positive Impulse für das Meeresleben und die Menschen vor Ort setzen kann.“

Blue Action investiert in lokale Projekte, ist aber gleichzeitig auch ein zentraler Akteur der globalen Meeresschutzbewegung, die buchstäblich eine Welle der Veränderung anstößt. Die Weltgemeinschaft ist derzeit dabei, sich auf ein neues globales Ziel zu verständigen, nach dem bis zum Jahr 2030 insgesamt 30 Prozent der Land- und Wasserflächen der Erde unter Schutz gestellt werden sollen. Bekanntgegeben werden soll es beim COP15-Gipfel zur biologischen Vielfalt im chinesischen Kunming im April dieses Jahres. Das Erreichen des Ziels ist eine enorme Herausforderung mit weitreichender Wirkung. Denn derzeit stehen gerade einmal acht Prozent der Meeresfläche unter Schutz, wobei weniger als 3 Prozent vollständig geschützt sind. Die von Blue Action unterstützten Projekte tragen nicht nur direkt zur Erreichung des gesteckten „30 by 30“-Ziels bei, sondern schaffen auch ein Modell für die Finanzierung wirksamer lokaler Meeresschutzmaßnahmen, das weltweit als Vorbild dienen kann.

„Intakte Meere sind ein wesentliches Element im Kampf gegen den Klimawandel und bei der Eindämmung der weltweiten Krise der biologischen Vielfalt. Wir freuen uns über die positive Wirkung der Projekte, die der Blue Action Fund in den ersten fünf Jahren seines Bestehens unterstützt hat, und blicken positiv auf die künftige Zusammenarbeit im Hinblick auf die Ausweitung des Meeresschutzes und die Sicherung der Lebensgrundlage in den Küstengebieten. Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, die Ausweitung des Meeresschutzes weltweit zu unterstützen. Bei der Umsetzung dieses Ziels spielt der Blue Action Fund eine Schlüsselrolle“, Heike Henn, Vorstandsvorsitzende des Kuratoriums des Blue Action Fund und Leiterin der Unterabteilung Klima und Energie, nachhaltige Stadtentwicklung und Umwelt sowie Beauftragte für Klimapolitik und Klimafinanzierung des BMZ.

Es ist kein Zufall, dass Blue Action in Deutschland gegründet wurde und dass das BMZ nach vor wie sein größter Geldgeber ist. Dies spiegelt Deutschlands langjähriges Engagement für die Bewahrung intakter Meere in allen Regionen der Welt wider. Bestes Beispiel hierfür ist nicht nur die Mitgliedschaft in der zwischenstaatlichen Gruppe „High Ambition Coalition“, die an andere Regierungen appelliert, sich der 30 Prozent-Vorgabe zum Meeresschutz anzuschließen, sondern auch die Tatsache, dass Deutschland im Juni 2021 die Auftaktkonferenz der UN-Dekade der Meeresforschung ausgerichtet hat. Neben dem „30 by 30“-Ziel hat es sich Blue Action auch zur Aufgabe gemacht, die im Rahmen der UN-Ozeandekade definierten zehn Herausforderungen zu bewältigen, die sich nur durch eine weltweite Zusammenarbeit lösen lassen. Zu den Herausforderungen zählen der Artenschutz und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt sowie die Nutzung des Potenzials der Meere im Kampf gegen den Klimawandel.

Die gebündelte Wirkung durch das gemeinsame Engagement auf lokaler Ebene ist dabei der Schlüssel zum Erfolg aller Projekte, die im Blue Action Impact Report vorgestellt werden. Sie zeigen, wie die enge Zusammenarbeit mit Kleinfischern, Frauenkooperativen, Umweltschützern an der Basis und lokalen Behörden es ermöglicht, dem dramatischen Verlust der biologischen Vielfalt in den Meeren entgegenzuwirken, die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort zu verbessern – und gleichzeitig dazu beizutragen, die globalen Meeresschutzziele zu erreichen.

Zum Bericht gelangen Sie hier.

Über den Blue Action Fund

Der Blue Action Fund erkennt die fundamentale Rolle der Meere für die Bewahrung des Planeten und das Wohlergehen der Menschheit an. Unsere Zukunftsvision besteht in einer schonenden Bewirtschaftung und einer nachhaltigen Nutzung der Meere mit einem vielfältigen, lebendigen und intakten Ökosystem, das sowohl der Menschheit als auch der Natur zugutekommt. Unsere Aufgabe besteht darin, die Form der Bewirtschaftung und der Nutzung von Küsten- und Meeresökosystemen dahingehend zu verbessern, dass die biologische Vielfalt der Meere auch für künftige Generationen erhalten bleibt und gleichzeitig die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort verbessert werden. Zu diesem Zweck gewähren wir Nichtregierungsorganisationen, die in Entwicklungsländern tätig sind, gezielt Fördergelder.

Der Blue Action Fund wurde 2016 gemeinsam mit der KfW Entwicklungsbank von dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) als gemeinnützige Stiftung gegründet. In der Folge haben sich das schwedische Außenministerium, die Agence Française de Développement (AFD) und die norwegische Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (Norad) als Finanzierungspartner angeschlossen. Und so zählt der Blue Action Fund heute zu den weltweit größten öffentlichen Geldgebern, die sich für den Meeresschutz und die nachhaltige Sicherung der Lebensgrundlagen in Küstengemeinden einsetzen.

Quelle: UD/pm
 

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