Honigbienen als Umweltdetektive: giftigen Metallen auf der Spur
Forscher:innen der Tulane University haben 260 Honigproben auf Schwermetalle wie Arsen und Blei untersucht. Sie stellten erhebliche regionale Unterschiede fest, wobei keine Probe bedenkliche Werte aufwies. Honig erweist sich als wirksames Instrument zur Erkennung von Umweltverschmutzung, während die Ursachen der Kontamination oft nur vermutet werden.
17.12.2024
Wissenschaftler:innen der Tulane University setzen Honigbienen als „Detektive“ für Umweltverunreinigungen wie Schwermetalle ein. Diese haben die Fachleute durch die Untersuchung von Honig entdeckt, den diese kleinen Insekten gesammelt haben. Sie untersuchten 260 Honigproben aus 48 Bundesstaaten der USA auf Rückstände von sechs schädlichen Metallen: Arsen, Blei, Cadmium, Nickel, Chrom und Kobalt. Dabei stellten sie bedeutende regionale Unterschiede in der Verbreitung dieser giftigen Metalle fest.
Arsen, Blei und Kobalt
Die höchsten Konzentrationen von Arsen entdeckte der Forscher Tewodros Godebo im Honig aus Oregon, Idaho, Washington und Nevada im Nordwesten der USA. Im Südosten, insbesondere in Louisiana und Mississippi, fanden sie die höchsten Werte für Kobalt, während zwei der drei größten Bleigehalte in North und South Carolina festgestellt wurden. Allerdings wiesen keine der Proben besorgniserregende Mengen an schädlichen Metallen auf, basierend auf einer täglichen Portionsgröße von einem Esslöffel. Darüber hinaus lagen die Konzentrationen in den Vereinigten Staaten unter dem globalen Durchschnitt.
„Honig kann eine Doppelrolle als Nahrungsquelle und als Instrument zur Überwachung der Umweltverschmutzung spielen. Bienen fungieren als passive Probenehmer, die bei der Nahrungssuche Schadstoffe aus der Luft, dem Wasser und von Pflanzen aufnehmen. Diese Schadstoffe landen im Honig und bieten uns eine Momentaufnahme der Umweltverschmutzung in einem Gebiet“, sagt Godebo.
Vermutungen zu Ursachen
„Wir haben festgestellt, dass Honig ein guter Indikator für die Aufdeckung regionaler Kontaminationsmuster ist. Aber es gibt noch viel, was wir von Bienen darüber lernen können, welche Schadstoffe in der Umwelt vorhanden sind und wie diese mit den Gesundheitsergebnissen der umliegenden Gemeinden zusammenhängen“, erklärt Godebo.
Die Gründe für die Kontaminationen sind bislang weitgehend unklar. Die hohen Arsenkonzentrationen in Washington (170 Mikrogramm pro Kilogramm), Oregon (130 Mikrogramm pro Kilogramm) und Idaho (47,8 Mikrogramm pro Kilogramm) könnten auf den früheren Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft sowie auf industrielle Quellen hindeuten. Der erhöhte Bleigehalt im Honig aus North Carolina und South Carolina – 451 Mikrogramm pro Kilogramm beziehungsweise 76,8 Mikrogramm pro Kilogramm – könnte auf Bergbauaktivitäten, Rückstände von verbleitem Benzin und die Verbrennung von bleihaltigem Flugzeugtreibstoff zurückzuführen sein.