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Biodiversität

Elbe als UNESCO-Welterbe?

Weltkulturlandschaft Elbe - Vision oder Wirklichkeit? Die Deutsche Umwelthilfe Sachsen-Anhalt benennt Gründe dafür, dass die Elblandschaft zum länderübergreifenden Weltkulturerbe der UNESCO erklärt werden soll. Bis 2006 muss die Bundesregierung bei der UNESCO den Nominierungsantrag stellen. Bevölkerung und Regierung Sachsen-Anhalts müssen im Vorfeld zustimmen.

08.02.2004

Sachsen-Anhalt besitzt mit 300 Elbe-Kilometern einen großen Abschnitt eines der wenigen nahezu naturbelassenen Flüsse Mitteleuropas. "Und damit eine der wertvollsten Naturlandschaften", sagt Ines Wittig von der Deutschen Umwelthilfe und dass es den meisten Menschen hier zu Lande noch immer nicht bewusst ist, welch ein "Schatz" vor ihrer Haustür liegt.

Die Elbe hat in ihrem Verlauf von der Quelle im Riesengebirge bis zur Mündung in die Nordsee und im Lauf von Jahrhunderten herrliche Landschaften geschaffen - im Riesengebirge, im Böhmischen Mittelgebirge, im Elbsandsteingebirge. Und in Sachsen-Anhalt, wo weite Überflutungsflächen, zirka 700 Quadratkilometer, eine reiche Artenvielfalt in Flora und Fauna begünstigen. Zum Beispiel der vom Aussterben bedrohte Elbebiber besiedelt inzwischen wieder große Teile seines früheren Verbreitungsgebietes.

Durch ein Netzwerk entlang des Flusses - Naturparks, Biosphärenreservate, Natur- und Landschaftsschutzgebiete - stehen in Deutschland 68 Prozent der an den Elbstrom grenzenden Flächen unter besonderem Schutz.

Als ersten Schritt zur Verwirklichung dieser Idee erhielt die Deutsche Umwelthilfe in Sachsen-Anhalt 1998 vom Bundesamt für Naturschutz den Auftrag, eine Machbarkeitsstudie zur Ausweisung der Weltkulturlandschaft Elbe anzufertigen. Auf der UNESCO-Liste steht bisher noch keine Kulturlandschaft aus Deutschland.

Ernst Paul Dörfler vom BUND-Elbeprojekt sähe darin auch eine Chance für die strukturschwache Region Sachsen-Anhalt. Wöchentlich werden im Internet zirka 20000 Informationen über das Welterbe der UNESCO abgefragt. Das zeigt, welchen hohen Stellenwert UNESCO-Stätten auch bei den Touristen haben.

Unter Berücksichtigung des Kriteriums, dass Kulturlandschaften gemeinsame Werke von Natur und Mensch sind, sieht die Deutsche Umwelthilfe in der Elbe ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich Fluss und Mensch gegenseitig beeinflussen - und formen. Ende des 12. Jahrhunderts begann der nahe am Wasser siedelnde Mensch, sich vor Hochwasser zu schützen. Anfang des 19. Jahrhunderts begann er mit dem Ausbau der Elbe als Wasserstraße. Insgesamt aber ließ er - in seinem ständigen Ringen mit den Kräften der Natur, im Widerstreit mit unterschiedlichen Nutzungsinteressen - große Teile der Auen und des Flusses in naturnahem Zustand.

Mit dem Prädikat "Weltkulturlandschaft der UNESCO", hofft Ines Wittig, könnte auch der Wille der Bevölkerung zum Schutz der Elblandschaft gestärkt werden. Was deren Einbindung in das Antragsverfahren voraussetzt. Und was zur Erweiterung des Blickwinkels beitragen kann. "Es gibt in Sachsen-Anhalt UNESCO-Weltkulturstätten", sagt Ines Wittig, "die rückt kaum einer in gedankliche Nähe zur Elbe. Sie stehen aber mittendrin in der
Flusslandschaft."
Quelle: UD
 
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