Energiewende

20 Prozent Wasserstoff in deutschem Gasverteilnetz geplant

Derzeit startet ein bislang einmaliges Projekt in einem Gasverteilnetz in Deutschland: Das E.ON-Tochterunternehmen Avacon will in Schopsdorf, einem Ort in Sachsen-Anhalt, dem Erdgas zum ersten Mal einen Anteil von bis zu 20 Prozent Wasserstoff beimischen.

26.08.2019

20 Prozent Wasserstoff in deutschem Gasverteilnetz geplant

Das Gemeinschaftsprojekt mit dem DVGW soll zeigen, dass es machbar ist, Wasserstoff zu einem deutlich höheren Prozentsatz als heute in ein existierendes Gasnetz einzuspeisen. Neben der Eignung der im Netz vorhandenen Anlagen ist dabei die Wasserstoffverträglichkeit der Kundengeräte von hoher Bedeutung. Dazu wird Avacon ab Herbst dieses Jahres bis zu 400 Heizungen und andere Endgeräte ihrer Kunden in Schopsdorf „auf Herz und Nieren“ testen. Die Ergebnisse des Gemeinschaftsprojektes sollen als Vorbild für den zukünftigen Einsatz von Wasserstoff in Gasverteilnetzen dienen.

„Grünes Gas aus Grünem Strom“

Das Projekt ist Teil der E.ON-Initiative „Grünes Gas aus Grünem Strom“. Schwerpunkt bildet dabei die Wasserstofftechnologie. PowerToGas (P2G) –Anlagen können dezentral erzeugten Strom aus Windkraft- und Solaranlagen in das „grüne“ Gas Wasserstoff umwandeln. Dieses kann in zulässigen Grenzen direkt in die Gasverteilnetze eingespeist und unmittelbar beim Kunden dazu genutzt werden, Gebäudewärme, Mobilitätsanwendungen und industrielle Prozesse CO2-reduziert zu gestalten.

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Durch diese so genannte Dekarbonisierung besteht großes Potential, um aus der Stromwende eine umfassende Energiewende zu machen: Denn bereits heute sind 95 Prozent der Erneuerbaren Energien-Anlagen deutschlandweit an das Verteilnetz angeschlossen. Dadurch wird die Energiewelt von morgen zunehmend dezentral und die Sektor-Kopplung wird auch im Verteilnetz stattfinden.

Genau darauf zahlt das Pilotprojekt in Schopsdorf ein. Weil Kunden grünes Gas immer stärker nachfragen werden, will E.ON seine Gasverteilnetze für eine möglichst hohe Wasserstoffeinspeisung rüsten. Der konkrete Netzabschnitt des Gasverteilnetzes von Avacon in Schopsdorf eignet sich vor allem deshalb für das Projekt, da die dort verbaute Netzinfrastruktur repräsentativ für das gesamte Avacon-Gasverteilnetz ist und die Ergebnisse somit skalierbar sind.

Thomas König, Mitglied des E.ON-Vorstands, dazu: „Wir erreichen die Klimaziele in Deutschland nur, wenn wir in allen Sektoren CO2 deutlich reduzieren. Deshalb setzt dieses Projekt Maßstäbe in der Branche. Denn ein möglichst hoher Anteil von Wasserstoff in unseren Netzen ist ein bedeutender Schritt zu einer CO2-freien Energiewelt.“

Das Projekt wird von DVGW-Fachkreisen umfänglich begleitet. Zu den Zielen des Projekts gehört es auch, die gewonnenen Erkenntnisse in die Weiterentwicklung des technischen Regelwerks des DVGW einfließen zu lassen und technisch abgesichert, die heute allgemein gültige Beimischgrenze von kleiner zehn Prozent an Wasserstoff zu verdoppeln.

Quelle: UD/cp
 

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