E.ON fordert Quote für Grünes Gas
Anlässlich der konstituierenden Sitzung des von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Wasserstoffrates Anfang Juli hat E.ON eine Grüngasquote gefordert. Denn der Anteil fossiler Gase muss kontinuierlich zurückgefahren und der Absatz an „grünem“ Gas gesteigert werden. Das kann durch die Einführung einer technologie- und herkunftsoffenen Grüngasquote erreicht werden.
24.07.2020
Thomas König, Netzvorstand der E.ON SE dazu: „Wollen wir eine vollständige Dekarbonisierung bis 2050 erreichen, muss fossiles Gas sukzessive grün werden. Grünes Gas wird damit neben der direkten Nutzung erneuerbaren Stroms eine wichtige Säule der Energiewende sein. Das braucht langfristige regulatorische Verlässlichkeit und einen investitionsfreundlichen Rechtsrahmen.“ König betont weiter: „Wir werden den Markthochlauf auf allen Wertschöpfungsstufen unterstützen, um die Dekarbonisierung bei Industrie, Verkehr und langfristig im Gebäudebereich bis 2050 zu erreichen.“
Einen großen Anteil an den „grünen“ Gasen wird Wasserstoff haben, der überall dort einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduktion leistet, wo direkte Elektrifizierung technisch nicht möglich oder sinnvoll ist. E.ON will mit langjähriger Expertise sowohl im Strom- als auch im Gassektor und der vorhandenen Infrastruktur Wegbereiter der Wasserstoff-Technologie sein.
Katherina Reiche, Vorsitzende der Geschäftsführung der E.ON-Tochtergesellschaft Westenergie und Mitglied im Wasserstoffrat der Bundesregierung, sagt: „Unser Ziel ist es, in unseren Verteilnetzen die gewünschte Menge grüner Gase zum Erdgas beizumischen oder bei Bedarf auch eine Versorgung mit 100 Prozent Wasserstoff zu übernehmen. Dafür haben wir konzernweit bereits eine Vielzahl von regionalen Projekten gestartet und arbeiten daran, unsere Netze Wasserstoff-ready zu machen.“
Erst kürzlich haben E.ON und thyssenkrupp durch eine Kooperation die Wasserstofftechnologie ein Stück weit intelligenter gemacht und ermöglicht, dass großtechnische Elektrolyseanlagen, die der Anlagenbauer für die Industrie herstellt, an das virtuelle Kraftwerk von E.ON angeschlossen werden können. Aufgrund dieser Innovation werden die Anlagen für die Betreiber attraktiver und erlauben es, sich flexibel dem allgemeinen Strombedarf anzupassen und so zusätzliche Einnahmen am Strommarkt zu erwirtschaften.
E.ON und thyssenkrupp bringen Wasserstofferzeugung an den Strommarkt
Großtechnische Elektrolyseanlagen, die der Anlagenbauer thyssenkrupp für die Industrie herstellt, können ab sofort über das Virtuelle Kraftwerk von E.ON mit dem Strommarkt in Deutschland gekoppelt werden. Die Anlagen werden dadurch „Strommarkt ready“. So kann industrielle Wasserstoffproduktion dazu beitragen, grünen Strom effizient in das Energiesystem zu integrieren.
Das Prinzip: Bei einem hohen Bedarf im Stromnetz fährt die Anlage die Wasserstoffproduktion herunter, so dass die Energie, die für die Elektrolyse benötigt wird, der öffentlichen Stromversorgung zur Verfügung steht. Umgekehrt wird die Wasserstoffproduktion hochgefahren, wenn mehr Energie in die Netze eingespeist wird, als verteilt werden kann.
Mit dieser Innovation werden so genannte Power-to-X-Anlagen für die Industrie attraktiver. Der Betreiber einer Anlage kann seine Bereitschaft, sich flexibel dem allgemeinen Strombedarf anzupassen, vermarkten und so zusätzliche Einnahmen am Strommarkt erwirtschaften.
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