Energiewende

Stromspeicher in der Stadt

Die Energiewende braucht Stromspeicher – am besten dezentrale. So kann regional erzeugter Solarstrom flexibel verbraucht werden. Batteriespeicher, die mehrere Haushalte gemeinsam nutzen, können die lokale Energieversorgung unterstützen. Allerdings machen Quartierspeicher das System komplexer. Diese Zusammenhänge erklärt das Forschungsprojekt Esquire auf ihrer Multimedia-Website.

17.02.2020

Wie funktioniert ein Stromspeicher im Quartier und in der Stadt? Welche Vorteile bringt er und was ist bei Planung und Betrieb zu beachten? In dem Projekt mit Förderung des Bundesforschungsministeriums untersucht das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) gemeinsam mit Partnern diese Fragen in zwei Kommunen, die Quartierspeicher nutzen.

Stromspeicher für ein flexibles Energiesystem

Im Jahr 2030 werden erneuerbare Energien einen Anteil von voraussichtlich 65 Prozent am Stromverbrauch haben. Die daraus erzeugte Strommenge schwankt je nach Wetterlage oder geografischen Verfügbarkeiten, was mit Herausforderungen für die Stromnetze verbunden ist. „Stromspeicher entlasten die Netze, indem sie Erzeugung und Verbrauch von Strom zeitlich entkoppeln. Neben dieser Systemleistung tragen dezentrale Speicher auch dazu bei, dass mehr von der lokal erzeugten Energie direkt vor Ort genutzt werden“, erklärt Projektleiterin Swantje Gährs vom IÖW. „Im Idealfall werden sowohl Dienstleistungen vor Ort angeboten als auch ein systemischer Nutzen erreicht.“

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Praxiserfahrungen im Livebetrieb ausgewertet

Das Projekt Esquire entwickelte gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie im Austausch mit kommunalen Akteuren Dienstleistungen und Geschäftsmodelle für Quartierspeicher, die die Bedürfnisse, Gewohnheiten und Vorbehalte der Menschen in den Quartieren einbeziehen. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Akzeptanz derjenigen, die die Speicherdienstleistungen nutzen, sowie auf der Datensicherheit. Gemeinsam mit der Baugesellschaft Evohaus und dem Energieversorger Entega werden die im Projekt entwickelten Dienstleistungen live in zwei Quartieren in Groß-Umstadt und Mannheim erprobt. Wissenschaftliche Projektpartner sind das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation.

Viele Herausforderungen für Quartierspeicher

Die Ergebnisse des Projekts werden nun auf der neuen Webseite erklärt: Interessierte können sich über die Einsatzmöglichkeiten von Quartierspeichern informieren, erfahren wie ihre Daten geschützt werden oder welche Art von Speicher sich besonders für Quartiere eignet. Einen ersten Einstieg ins Thema bietet der Erklärfilm „Solarstrom in der Stadt speichern: Quartierspeicher für die Energiewende“.

„Noch stehen Quartierspeichern Hindernisse im Weg: Die rechtlichen Rahmenbedingungen sind komplex, es müssen viele Akteure eingebunden werden und in jedem Quartier sind die Voraussetzungen unterschiedlich“, erläutert Energieexpertin Gährs. „In unserem Projekt Esquire wollen wir mit verschiedenen Informationsangeboten Lösungen aufzeigen, die den Zugang zu.

Über das Projekt

Für die Energiewende wird es immer wichtiger, erneuerbaren Strom dezentral zu speichern. Er kann dadurch flexibel verbraucht werden und entlastet die Stromnetze. Einen wichtigen Baustein bilden Batteriespeicher, die mehrere Haushalte gemeinsam nutzen. Das Projekt„Energiespeicherdienste für smarte Quartiere (Esquire)“ untersucht, wie solche Quartierspeicher eingeführt werden können, die zwei Bedingungen erfüllen: Die Nutzerinnen und Nutzer müssen sie akzeptieren und sie müssen das Stromsystem stabilisieren. Dienstleistungen und Geschäftsmodelle, die dazu beitragen können, entwickelt das Projekt gemeinsam mit Nutzerinnen und Nutzern sowie kommunalen Akteuren. Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme „Smart Service Stadt: Dienstleistungsinnovationen für die Stadt von morgen“. Projektpartner sind weiter das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit dem Institut für Programmstrukturen und Datenorganisation. Praxispartner sind Evohaus und Entega.

Quelle: UD/fo
 

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