Energiewende

Energieversorger setzen weltweit auf Erneuerbare Energien

Angesichts der heftiger werdenden Diskussion über Ursachen und Folgen des Klimawandels nehmen auch Energieversorger Themen wie Erneuerbare Energien und effizientere Energienutzung stärker ins Visier. Das geht aus der "Utilities Global Survey 2007" von PricewaterhouseCoopers (PwC) hervor, für die Vorstände und Führungskräfte von 114 Energieversorgern in 44 Ländern befragt wurden. "Bemerkenswert ist, dass Erneuerbare Energien nicht nur in Europa, sondern mittlerweile sehr stark in Amerika aber auch in Asien in den Fokus der Versorger gerückt sind", erklärt Manfred Wiegand, Global Utilities Leader bei PwC.

28.06.2007

So rechnen mittlerweile rund 50 Prozent der befragten Manager damit, dass die Windkraft in den kommenden fünf Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Noch im vergangenen Jahr waren davon nur 17 Prozent überzeugt. 45 Prozent der Befragten prognostizieren außerdem einen wachsenden Anteil der Kernenergie (2006: 19 Prozent). Die Bewertung der Energieträger weist jedoch erhebliche regionale Unterschiede auf. Insbesondere der Kernenergie wird in Europa und Amerika ein erheblich geringerer Stellenwert für die künftige Energieversorgung beigemessen als in Asien.

Dort erwarten sämtliche Befragte, dass Kernkraft in den nächsten fünf Jahren stärker zum Primär-Energiemix beitragen wird. 2006 waren nicht einmal zehn Prozent dieser Meinung. In punkto Solarenergie halten sich die Asiaten dagegen merklich zurück. Während im Durchschnitt rund ein Drittel der Befragten in den kommenden zehn Jahren Solarkraftwerken eine hohe Bedeutung zumisst, sehen dies weniger als zehn Prozent der Energiekapitäne im asiatisch-pazifischen Raum so, heißt es bei PwC auf Anfrage.

In Europa gibt der Emissionshandel Impulse für eine effizientere Energienutzung. Seit 2005 sind europäische Energieversorger auf Grund des Emissionshandelssystems (ETS) gezwungen, den Ausstoß von Kohlendioxid bei ihren Investitionen und Kalkulationen zu berücksichtigen. Zwei Drittel der Versorger gaben an, ihre Investitionen in regenerative Energiequellen nach Einführung des ETS verstärkt zu haben. Allerdings hat das System laut PwC bei gerade 28 Prozent auch zu einem klimafreundlicheren Energiemix geführt.

Zwar haben die Bedenken um den Klimawandel in der globalen Energieversorgerbranche offenbar ein Umdenken ausgelöst. "Es bleibt allerdings abzuwarten, wie schnell und in welchem Ausmaß sich dies in einer spürbaren Veränderung des Energiemixes niederschlägt", tritt Wiegand auf die Euphoriebremse. "Hierzu sind wirtschaftliche Signale und Anreize unverzichtbar, wie etwa CO2-Preise, die weltweit - das heißt auch in den USA, China und Indien - Anwendung finden", so der Experte.

Die zunehmende Bedeutung von Erneuerbaren Energien und Technologien zur Steigerung der Energieeffizienz schlägt sich bereits in den Expansionsstrategien der Energieversorger nieder. Noch hat zwar die Gewinnung neuer Kunden als Akquisitionsmotivation Priorität. Bereits an zweiter Stelle folgt jedoch die Sicherung von Fähigkeiten und Know-how. Vor allem Unternehmen in den Regionen Asien/Pazifik sowie Afrika und Naher Osten wollen sich durch Übernahmen notwendiges Fachwissen sichern, heißt es in der PwC-Studie.
Quelle: pte
 
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