Energiewende

Internationale Agentur für erneuerbare Energien gegründet

Die deutsche Initiative zur Gründung der Internationalen Agentur für erneuerbare Energien (IRENA) erhält weltweit großen Zuspruch. Mehr als 100 Staaten haben ihre Teilnahme an der Gründungskonferenz in Bonn zugesagt. Knapp die Hälfte davon will den Gründungsvertrag unterzeichnen. Die Bundesregierung wird von Bundesumweltminister Sigmar Gabriel, Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul und Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier auf der Konferenz vertreten.

23.01.2009

Bild: Schott AG
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Bundesumweltminister Gabriel: „Die erneuerbaren Energien bergen nicht nur enorme Potenziale für den Klimaschutz und eine sichere Energieversorgung. Eine moderne Klima- und Energiepolitik bietet auch große wirtschaftliche Chancen, das haben viele Staaten erkannt.“ Staatssekretär Erich Stather aus dem Bundesentwicklungsministerium: „Die erneuerbaren Energien bieten gerade den Entwicklungsländern die Chance, Zugang zu sauberer Energie zu bekommen und damit auch die Chance auf Entwicklung.“
 
Ziel der Initiative, die auch von Spanien und Dänemark aktiv unterstützt wurde, ist es, den Ausbau der erneuerbaren Energien weltweit voranzubringen und als Sprachrohr der erneuerbaren Energien Industrie- und Entwicklungsländer praxisnah zu beraten und zu unterstützen. IRENA soll eine treibende Kraft bei der zügigen Umstellung auf die Nutzung der erneuerbaren Energien werden. Es gilt, weltweit die Lücke zwischen dem enormen Potential der erneuerbaren Energien und deren aktuell relativ geringen Marktanteil am Energieverbrauch zu schließen. Damit wird die Agentur einen wichtigen Beitrag zur Klima- und Entwicklungspolitik sowie Außen- und Sicherheitspolitik leisten.
 
IRENA ist die erste internationale Organisation, die sich ausschließlich auf erneuerbare Energien konzentriert. Die Agentur wird ihre Mitgliedsstaaten dabei beraten, ihre politischen Rahmenbedingungen anzupassen, Kompetenzen aufzubauen sowie Finanzierung und Technologie- und Wissenstransfer für erneuerbare Energien zu verbessern.

Globaler Pakt gefordert

"Das gemeinsame Ziel für die weltweite Energiewirtschaft muss eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energien innerhalb der nächsten 50 Jahre sein." Das forderte der Programmdirektor des World Future Council, Prof. Herbert Girardet, in seiner Grundsatzrede beim Weltenergie-Gipfel in Abu Dhabi.
 
"Gerade jetzt, mitten in der globalen Finanzkrise, müssen die Regierungen die Weichen stellen: Erneuerbare Energien sichern sowohl eine saubere Umwelt als auch die Unabhängigkeit vom Öl und hunderttausende neue, nachhaltige Arbeitsplätze", sagte Girardet vor Delegierten zur weltweit größten Konferenz zur Zukunft der globalen Energieversorgung, an der rund 15.000 Experten teilnehmen. "Der erneuerbare Energien Sektor entwickelt sich schnell, aber nicht schnell genug."
 
Girardet bewertete den Beschluss der Vereinigten Arabischen Emirate, bis 2020 7% ihres Energiebedarfes mit erneuerbaren Energien zu decken zwar positiv. "Das zeigt, dass auch bei den Öl fördernden Ländern entscheidende neue Entwicklungen anlaufen." Darüber hinaus verwies Girardet auf die erfolgreiche Verbreitung von erneuerbaren Energien, die Länder wie Deutschland, Spanien und Portugal durch erneuerbare Energien Gesetze erzielt haben. Gleichzeitig begrüßte Girardet die Ankündigung des neuen US-Präsidenten Barack Obama, 200 Mrd. Euro in den Ausbau erneuerbarer Energien investieren zu wollen. "Die Bedingungen für erneuerbare Energien waren noch nie so gut", konstatierte Girardet. "Es ist unverantwortlich, dass viele Länder fossilen Brennstoffen und sogar Kernenergie immer noch den Vorzug geben." Girardet forderte daher, erneuerbaren Energien und Energieeffizienz überall auf der Welt oberste Priorität einzuräumen. "Nur so können wir den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen und die schlimmsten Folgen des Klimawandels verhindern" sagte er.
Quelle: UD / na
 
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