Energiewende
Biotreibstoffe aus Getreide fördern fossile Abhängigkeit
Für die Herstellung von Treibstoffen aus Getreide wird mehr fossile Energie benötigt als das Endprodukt liefert. Das besagt eine Untersuchung der New Yorker Cornell University, die im Journal Human Ecology veröffentlicht wurde. "Biotreibstoffe sind nicht nur ineffizient, sondern auch ökonomisch und ökologisch teuer und weit nicht so produktiv wie früher angenommen", so der Studienleiter David Piomentel.
09.02.2009
Laut seinen Berechnungen lassen Biotreibstoffe die
Abhängigkeit der USA von fossilen Brennstoffen steigen, statt diese zu senken.
In Verbindung auch mit den ethischen Bedenken, Nahrungsmittel zu Zeiten der
Unterernährung einer Mehrheit der Menschheit für Treibstoffe zu verwenden, sei
die Erzeugung von Biotreibstoffen langfristig abzulehnen, so das Plädoyer des
Forschers.
Dass die Umwandlung einer Reihe von Getreidesorten in Energie mehr kostet als sie liefern kann, geht laut Piomentels Berechnungen auf die fehlende Effizienz der Biotreibstoffe zurück. Demnach liefert Ethanol aus Mais eine Energierückführung von 46 Prozent, Schilf 50 Prozent, Biodiesel aus Sojabohnen 63 Prozent und der Raps 58 Prozent. Problematisch seien außerdem die bei der Erzeugung auftretende Wasserverschmutzung durch Düngemittel und Pestizide, der Beitrag zur globalen Erwärmung, die stärkere Erosion des Bodens und die Luftverschmutzung. Biotreibstoffe würden die Öl-Abhängigkeit der USA ironischerweise noch steigern anstatt sie zu senken, was ihrer Grundabsicht entgegenstehe. Denn in den meisten Fällen werde mehr fossile Energie für die Erzeugung einer Einheit Biotreibstoffe aufgewendet als sie selbst erbringe. "Das führt dazu, dass die USA mehr Öl und Gas importiert, um Biotreibstoffe zu erzeugen", so der US-Forscher.
Ronny Winkelmann von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe verteidigt im Interview die Energiebilanz der Biotreibstoffe. "Sie ist grundsätzlich positiv und hängt von der Art des erzeugten Kraftstoffes ab." Er betont, dass die USA und die EU unterschiedliche Ziele für ihre Biotreibstoffe verfolgen. "Die USA fördert Biotreibstoffe unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit, in Europa steht hingegen der Umweltaspekt durch die erhoffte Verminderung der Treibhausgas-Emissionen im Vordergrund." Derzeit beträgt der Anteil der Biotreibstoffe an den mineralischen Kraftstoffen sechs Prozent. Sie werden vor allem im Fahrzeugbereich, zur Stromerzeugung und als Pflanzenöl eingesetzt oder beigemischt.
Ein EU-Vorschlag für Richtlinien zur Nachhaltigkeit in der Biotreibstoff-Erzeugung liegt vor und soll noch im Laufe des Jahres 2009 verabschiedet werden. "Künftig sollen nur noch die Biotreibstoffe erlaubt sein, die über ein Zertifikat verfügen. Ausschlaggebend für dessen Verleihung werden vor allem ökologische Kriterien sein wie die CO2-Bilanz, das benötigte Wasser oder der Einsatz von Dünger", so Winkelmann. Es werde noch diskutiert, inwiefern auch soziale Gesichtspunkte bei der Herstellung wie die Einhaltung von Mindestlöhnen oder das Verbot der Zwangsarbeit in das Zertifikat eingehen sollen, so Winkelmann abschließend.
Dass die Umwandlung einer Reihe von Getreidesorten in Energie mehr kostet als sie liefern kann, geht laut Piomentels Berechnungen auf die fehlende Effizienz der Biotreibstoffe zurück. Demnach liefert Ethanol aus Mais eine Energierückführung von 46 Prozent, Schilf 50 Prozent, Biodiesel aus Sojabohnen 63 Prozent und der Raps 58 Prozent. Problematisch seien außerdem die bei der Erzeugung auftretende Wasserverschmutzung durch Düngemittel und Pestizide, der Beitrag zur globalen Erwärmung, die stärkere Erosion des Bodens und die Luftverschmutzung. Biotreibstoffe würden die Öl-Abhängigkeit der USA ironischerweise noch steigern anstatt sie zu senken, was ihrer Grundabsicht entgegenstehe. Denn in den meisten Fällen werde mehr fossile Energie für die Erzeugung einer Einheit Biotreibstoffe aufgewendet als sie selbst erbringe. "Das führt dazu, dass die USA mehr Öl und Gas importiert, um Biotreibstoffe zu erzeugen", so der US-Forscher.
Ronny Winkelmann von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe verteidigt im Interview die Energiebilanz der Biotreibstoffe. "Sie ist grundsätzlich positiv und hängt von der Art des erzeugten Kraftstoffes ab." Er betont, dass die USA und die EU unterschiedliche Ziele für ihre Biotreibstoffe verfolgen. "Die USA fördert Biotreibstoffe unter dem Aspekt der Versorgungssicherheit, in Europa steht hingegen der Umweltaspekt durch die erhoffte Verminderung der Treibhausgas-Emissionen im Vordergrund." Derzeit beträgt der Anteil der Biotreibstoffe an den mineralischen Kraftstoffen sechs Prozent. Sie werden vor allem im Fahrzeugbereich, zur Stromerzeugung und als Pflanzenöl eingesetzt oder beigemischt.
Ein EU-Vorschlag für Richtlinien zur Nachhaltigkeit in der Biotreibstoff-Erzeugung liegt vor und soll noch im Laufe des Jahres 2009 verabschiedet werden. "Künftig sollen nur noch die Biotreibstoffe erlaubt sein, die über ein Zertifikat verfügen. Ausschlaggebend für dessen Verleihung werden vor allem ökologische Kriterien sein wie die CO2-Bilanz, das benötigte Wasser oder der Einsatz von Dünger", so Winkelmann. Es werde noch diskutiert, inwiefern auch soziale Gesichtspunkte bei der Herstellung wie die Einhaltung von Mindestlöhnen oder das Verbot der Zwangsarbeit in das Zertifikat eingehen sollen, so Winkelmann abschließend.
Quelle: UD / pte