Energiewende

Europa will bürokratische Hürden für Solarstromanlagen abbauen

Europäische Staaten, insbesondere die südlichen Länder, ziehen Solarenergie herkömmlichen Energiequellen wie Öl und Gas vor. Die Umwandlung von Sonnenenergie in Strom ist nicht nur eine kostengünstige, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative. Trotz der offensichtlichen Vorteile weisen Experten jedoch auf die Probleme bei der Installation moderner Solaranlagen hin. Ein Team von Wissenschaftlern hat sich nun eingehender mit den Ursachen dieser Problematik beschäftigt: den bürokratischen Hürden.

26.10.2009

Foto: KfW Bankengruppe - Bildarchiv
Foto: KfW Bankengruppe - Bildarchiv
Photovoltaik (PV) ist ein technisches Forschungsgebiet, das sich mit der Umwandlung von Solarenergie in Strom befasst und als erneuerbare Energiequelle viele Vorteile bietet, die europaweit und international immenses Interesse wecken. Trotz des Stellenwertes dieser wichtigen Energieerzeugungstechnologie sind die bürokratischen Auflagen für die Umsetzung noch immer zu hoch.

Das Projekt PV LEGAL analysierte die Hemmnisse bei der Installation und Vernetzung von Photovoltaikanlagen. Insbesondere beschäftigte die Projektpartner die Frage, warum sich die Installation von PV-Anlagen in den einzelnen Mitgliedstaaten Wochen bis mehrere Jahre hinziehen kann.

Die Arbeitsgruppe, bestehend aus Forschern aus Tschechien, Italien, Spanien, Polen und anderen Ländern, wurde vom britischen Verband Erneuerbare Energien "Renewable Energy Association" (REA) geleitet. Ziel des Projekts ist die Vereinfachung von Genehmigungsverfahren für PV-Anlagen und die Reduzierung der langen Vorlaufzeiten für den Anschluss einer PV-Anlage ans Stromnetz.

In der ersten Projektphase wird eine umfangreiche Datenbank zur Analyse bürokratischer Hindernisse erstellt, die gravierende Barrieren für Investoren von PV-Anlagen identifiziert. Interessenvertreter, politische Entscheidungsträger und Netzbetreiber können in der Datenbank systematisch praktische Fragen zu Bürokratieaufwand und Netzanschluss klären, da dies Investorenaktivitäten entscheidend beeinflussen kann. Der Abbau dieser Barrieren kann den Forschern zufolge sowohl Europa als auch der europäischen Solarenergiebranche deutlich auf die Sprünge helfen.

Jüngste Untersuchungen belegen, dass Solaranlagen bis zum Jahr 2020 rund 12% des gesamten europäischen Energiebedarfs decken könnten. Aufgrund mangelnder Umsetzung bezieht derzeit jedoch nur 1% aller Haushalte (1,5 Millionen) Strom aus Solarenergie.

"REA hat mit besonderem Engagement die Leitung dieser wichtigen Studie zum Bürokratieabbau für britische Solarstromanlagen übernommen", erklärte Stuart Pocock, Leiter von Onsite Renewables, REA. "Anhand der im nächsten Jahr kommenden Tarife wird dieses Projekt im Detail alle Beschränkungen auflisten, die einer zügigen Installation solcher Anlagen im Wege stehen. Das Projekt soll behördliche und administrative Rahmenbedingungen wesentlich vereinfachen und damit den Anschluss von Photovoltaikanlagen optimieren."

Das PV LEGAL-Konsortium besteht aus 13 britischen Photovoltaikkonzernen und dem PV-Industrieverband Europa (EPIA), der die Europäische Technologieplattform Photovoltaik koordiniert, sowie Unternehmensberatern. Projektkoordinator ist der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar), Partner sind die PV-Industrieverbände Italien (Assolare), Griechenland (HELAPCO) und Slowenien (ZSFI) sowie die Tschechische Agentur für erneuerbare Energien, die niederländische "Holland Solar" und der PV-Verband Polen.
Quelle: UD / pm
 
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