Klimawandel: Deutsche akzeptieren höhere Kosten
Um die Herausforderungen des Klimawandels anzugehen, setzen viele Deutsche auf Digitalisierung. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen internationalen Umfrage im Auftrag des Vodafone Instituts in 13 EU-Staaten.
27.10.2020
Demnach sehen 41 Prozent der Deutschen digitale Technologie als Teil der Lösung im Kampf gegen den Klimawandel, nur 14 Prozent sehen sie eher als Problem. In anderen europäischen Staaten sehen sogar 54 Prozent die Digitalisierung als Teil der Lösung.
Die meisten Deutschen sind zudem bereit, auch finanzielle Mehrbelastungen für sich und die Wirtschaft in Kauf zu nehmen. 62 Prozent stimmen der Aussage zu, dass die EU Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergreifen soll, selbst wenn diese mit strengeren Auflagen und höhere Kosten für Unternehmen und Bevölkerung einhergehen. Im Schnitt aller befragten Länder sind es sogar 72 Prozent. Vom „Green Deal for Europe“ hatten allerdings nur 42 Prozent etwas gehört.
Darüber hinaus sind 65 Prozent der Europäer der Meinung, dass es zunächst die Aufgabe jedes Einzelne ist, gegen den Klimawandel zu kämpfen, Institutionen wie etwa nationale Regierungen (43 Prozent), Unternehmen (37 Prozent) oder die EU (36 Prozent) sehen nicht so viele Befragte in der primären Verantwortung.
Inger Paus, Geschäftsführerin des Vodafone Institutes, sagt: „Es gibt keinen Zweifel mehr daran, dass das Thema Klimawandel in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen ist. Und tatsächlich sind die meisten Menschen prinzipiell bereit, auch ganz individuell einen Beitrag zu leisten. Bemerkenswert: digitale Technologien werden in diesem Zusammenhang als Teil der Lösung, nicht als Teil des Problems wahrgenommen. Politik und Wirtschaft sind aufgerufen, diesen positiven Trend aufzunehmen.“
Weitere Ergebnisse der Umfrage:
- Eine große Mehrheit (88 Prozent) der Deutschen berücksichtigt umweltverantwortliches Verhalten im Alltag, wenn es um Kaufentscheidungen geht.
- 72 Prozent der befragten EU-Bürgerinnen und -Bürger geben an, dass sie ihr Smartphone über einen längeren Zeitraum nutzen und somit vermeiden, zu oft ein neues Smartphone zu kaufen (Deutschland: 71 Prozent).
- Darüber hinaus vermeiden 69 Prozent Plastik, 60 Prozent kaufen lokale Produkte (z.B. Lebensmittel oder Kleidung).
Die Ergebnisse sind Teil der Reihe „Digitising Europe Pulse“. Dafür wurden 13.000 EU-Bürgerinnen und -Bürger in 13 EU-Ländern per Online-Befragung befragt. In den vorangegangenen Teilen wurde die Einstellung der Menschen zu den Auswirkungen von COVID-19 und der digitalen Agenda der EU untersucht.