CO2 als Hydrat im Meer ewig speicherbar
Mit einer neuen Technik wollen Forscher der University of Texas gemeinsam mit dem Mineralölkonzern Exxon CO2 in großen Mengen sicher lagern, möglicherweise für alle Zeiten. Das Klimagas soll in ein Hydrat verwandelt werden, einen Feststoff, der unter höherem Druck stabil bleibt, wie er in großen Wassertiefen herrscht.
30.09.2021
Käfig für Klimagas-Moleküle
CO2 verwandelt sich in ein Hydrat, wenn es mit Wasser vermischt und bei niedrigen Temperaturen unter Druck gesetzt wird. Die Wassermoleküle orientieren sich dabei neu und fungieren als Käfige für das CO2, aus dem die Klimagas-Moleküle nicht entweichen können, so lange Druck und niedrige Temperatur erhalten bleiben. Die Hydratbildung geht allerdings so langsam, dass es nicht möglich ist, große Mengen CO2 umzuwandeln.
Forscher Vaibhav Bahadur und sein Team haben herausgefunden, dass der Prozess um das 3.000-Fache beschleunigt abläuft, wenn eine Prise Magnesium untergemischt wird. „Bisher hat man versucht, Chemikalien zu finden, die die Reaktion beschleunigen. Doch diese Chemikalien sind teuer und nicht umweltfreundlich. Zudem lässt sich das Reaktionstempo, das wir erreichen, auf diese Weise bei Weitem nicht schaffen“, weiß Bahadur.
Meeresgrund bildet Hydrat
Doch auch sein Verfahren hat einen Haken. Um große Mengen CO2 in Hydrat zu verwandeln, ist sehr viel Energie nötig, um die niedrigen Temperaturen und hohen Drücke zu erreichen. Deshalb verlagern die Forscher die Hydratbildung auf den Meeresgrund. Dort herrschen genau die richtigen Bedingungen. CO2, das sich aus der Luft, bei der Erdgasförderung oder aus den Abgasen fossiler Kraftwerke gewonnen lässt, wird gemeinsam mit Wasser und Magnesium in Reaktoren auf dem Meeresgrund gepresst. Die Hydratisierung startet dort von ganz allein.