Klimawandel

Klimabarometer: Befragte zeigen sich optimistisch

Wenige Wochen vor Beginn der Klimakonferenz COP26 in Glasgow zeigt eine globale Studie zum Thema Wahrnehmung und Umgang mit dem Klimawandel, dass die meisten Befragten einen positiven Ausgang erwarten.

13.10.2021

Klimabarometer: Befragte zeigen sich optimistisch

Weltweit gab fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) an, „sehr“ oder „eher“ optimistisch zu sein, wenn es um die Einschätzung geht, ob die Klimakrise zu ihren Lebzeiten abgewendet werden kann. Knapp jeder Dritte (27 Prozent) sah dies „eher oder sehr pessimistisch“. In Deutschland sind die Befragten in zwei Lager gespalten. Gut jede*r Dritte ist Optimist (35 Prozent) etwa genauso viele Befragte lassen sich den Pessimisten zuordnen (35 Prozent).

Der Faktor Zeit spielt bei der Bewertung augenscheinlich eine Rolle, denn es gibt bei der Bewertung deutliche Unterschiede zwischen den Altersgruppen: so nehmen fast 40 Prozent der 16- bis 24-jährigen den optimistischen Blick ein, bei der Altersgruppe 55+ ist es nur noch jede*r Fünfte (21 Prozent).

Wunsch und Wirklichkeit: Gründe für den Optimismus

Begründet wird der optimistische Blick weltweit ähnlich. Das Vertrauen in Lösungen durch Wissenschaft und Technik liegt bei den deutschen befragten Optimisten auf Platz eins (31 Prozent, weltweit 28 Prozent), gefolgt von einem wachsenden öffentlichen Bewusstsein für den Klimawandel (26 Prozent, weltweit 32 Prozent) und dem Trend hin zu erneuerbaren Energien (21 Prozent, weltweit 19 Prozent). Die Maßnahmen der Regierung werden erst an vierter Stelle – weltweit und in Deutschland – genannt (18 Prozent, weltweit 15 Prozent).

Als Grund für den eigenen Pessimismus gibt fast jede*r zweite Befragte in Deutschland an, dass das Bewusstsein für den Klimawandel und seine Folgen nicht vorhanden ist (45 Prozent). Jede*r Fünfte vermisst konsequentes staatliches Handeln (22 Prozent).

Knapp drei Viertel aller deutschen Befragten benennen hohe Temperaturen (73 Prozent) als Folgen des menschengemachten Klimawandels, Waldbrände (71), Extremwetterlagen (70 Prozent), Fluten (70 Prozent) und Dürren (65 Prozent) werden als sichtbare Symptome genannt.

Von Worten und Taten

Welche Konsequenzen ziehen die Befragten? Was ist ihrer Meinung nach zu tun und wen sehen sie in der Verantwortung, um Lösungen zu finden?

Die Menschen sind zwar grundsätzlich bereit, ihren Lebensstil zu ändern, um die Krise zu bewältigen, es gibt jedoch durchaus noch Potenzial in der Umsetzung.

Die Umfrage zeigt, dass es in einigen Bereichen individuell schon zu Umstellungen kommt. Deutlich über die Hälfte der Deutschen gibt an, häufiger zu laufen oder mit dem Rad zu fahren (56 Prozent, 24 Prozent planen dies zu tun) und zu recyceln (56 Prozent, 29 Prozent planen dies zu tun). Mehr als 40 Prozent sagen, dass sie nachhaltigere Produkte nutzen (34 Prozent planen dies zu tun). Jede*r vierte Befragte in Deutschland sagt, dass er/sie sich vegetarisch ernährt (26 Prozent, 27 Prozent planen dies zu tun) und nicht nachhaltig agierende Marken meidet (25 Prozent versus 34 Prozent). Besonders große Unterschiede zwischen Absicht und wirklichen Taten sind bei dem Wechsel hin zu erneuerbaren Energien (26 Prozent versus 43 Prozent), dem Einsatz von Solarpanels (17 Prozent versus 39 Prozent) und der Nutzung von Elektroautos (elf Prozent versus 40 Prozent) zu erkennen.

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Wer soll es richten?

Viele sehen die Verantwortung, die Krise zu bewältigen, in den Händen von Staat und Wirtschaft. Besonders die deutschen Befragten sehen große Unternehmen in der Pflicht. Gefragt danach, wer ihrer Meinung nach am ehesten für die Bewältigung der Klimakrise verantwortlich ist, benennt jede*r Fünfte (22 Prozent, weltweit 15 Prozent) große Unternehmen – genauso viele sehen die Verantwortung bei Regierungen (22 Prozent, weltweit 27 Prozent). Die individuelle Verantwortung gerät hier deutlich ins Hintertreffen. Nur gut jede*r zehnte Befragte in Deutschland sieht den Einzelnen als Verantwortlichen. Einig sind sich die Befragten weltweit und in Deutschland: die Krise zu bewältigen ist eine kollektive Aufgabe (29 Prozent der Befragten in Deutschland, 31 Prozent weltweit).

Quelle: UD/pm
 

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