Mit KLIMA-AKTIV werden Jugendliche zu Change Agents
Herausforderung Klimawandel: Viele Schülerinnen und Schüler interessieren sich für die Umwelt, den Klimawandel und das Thema Nachhaltigkeit. Die Gelegenheiten, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen, sind jedoch begrenzt – das gilt insbesondere für Jugendliche im Kontext formaler Bildung. Hier setzt das Projekt KLIMA-AKTIV an.
17.09.2021
Das Projekt ist unter der Leitung von Prof. Dr. Dirk Lange am Institut für Didaktik der Demokratie der Leibniz Universität Hannover (LUH) angesiedelt und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt mit knapp 220.000 Euro finanziert.
KLIMA AKTIV steht dabei für: Klimaschutz aktiv gestalten und politische Handlungskompetenzen entwickeln. Die Idee hinter dem Projekt ist es, Schülerinnen und Schüler zu sogenannten Change Agents auszubilden.
Um der Klimakrise aktiv zu begegnen, ist eine tiefgreifende gesellschaftliche Transformation notwendig. Für diese Transformation braucht es Change Agents, die den Wandel vorantreiben, wie es in den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen beschrieben wird. Studien der Jugendforschung belegen, dass sich junge Menschen mit globalen Herausforderungen wie der Klimakrise auseinandersetzen und ihre Bereitschaft, sich politisch zu beteiligen steigt, was nicht zuletzt die Bewegung Fridays for Future in jüngster Zeit bewiesen hat. Die Bereitschaft, sich politisch zu engagieren hängt jedoch von vielfältigen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Bildungsstand, aber auch den Freiräumen, die den jungen Menschen dafür zur Verfügung stehen.
Ziel des Projektes KLIMA-AKTIV ist es, Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, als Change Agents (lokale) Veränderungsprozesse hin zu mehr Klimagerechtigkeit voranzutreiben und im Zuge dessen die notwendigen politischen Handlungskompetenzen zu erwerben, um aktiv an demokratischen Prozessen teilzunehmen. Dafür soll in dem Modellprojekt im Landkreis Lüchow-Dannenberg von Sommer 2021 bis Ende 2023 ein Modellprojekt mit Schülerinnen und Schüler aller Schulformen (Gymnasium, Gesamt- und Berufsschule) durchgeführt werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der LUH arbeiten dafür eng zusammen mit dem Landkreis, vertreten durch Dagmar Schulz, der Leiterin des Fachdienstes Jugend Familie Bildung sowie den an dem Projekt teilnehmenden Schulen und außerschulischen Bildungseinrichtungen.
Die Teilnehmenden sollen handlungsorientiert anhand selbstbestimmter Klimaschutz-Aktionen politische Bildungserfahrungen sammeln und reflektieren. „Dabei gilt es, Strukturen sowie Lehr-Lernsettings aufzubauen, zu erproben und zu reflektieren, die das jugendpolitische Engagement nachhaltig in der Region verankern und zugleich eine Übertragung auf andere Regionen ermöglichen,“ erklärt Dr. Steve Kenner, einer der Projektverantwortlichen am Institut für Didaktik der Demokratie.
Aus ihren eigenen Erfahrungswelten heraus sollen die Jugendlichen mithilfe von fachlicher Unterstützung Themen wählen, mit denen sie sich zunächst vertieft auseinandersetzen und dann eigene Aktionen planen. Dabei entwickeln sie kooperative und kollaborative Strategien zur Bewältigung vielfältiger Herausforderungen und Dilemmasituationen. Im Zuge dessen sollen sie unterschiedliche Kompetenzen erwerben und verstärken, die es ihnen erlauben, Konflikte zu bewältigen und Unsicherheiten innerhalb der Transformationsprozesse auszuhalten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begleiten den gesamten Prozess, um im Zuge dessen didaktische Materialien zu entwickeln und eine Übertragbarkeit des Modellprojekts auf andere Regionen zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum aktuellen Stand des Projektes finden Sie auch auf der Projektseite.