Klimawandel begünstigt Inflation
Eine aktuelle Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und der Europäischen Zentralbank (EZB) zeigt, dass eine Erhöhung der Durchschnittstemperaturen bis zum Jahr 2035 zu einer jährlichen Lebensmittelinflation um bis zu 3,2 Prozentpunkte und zu einer Gesamtinflation um bis zu 1,18 Prozentpunkte pro Jahr führen könnte.
08.04.2024
Diese Erkenntnisse wurden in „Communications Earth & Environment“ veröffentlicht.
Die Studie betont, dass dieser Effekt über zwölf Monate hinweg sowohl in wohlhabenden als auch in ärmeren Ländern bestehen bleibt, wodurch der Klimawandel zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Faktor für die Preisstabilität wird.
„Anhand unserer Ergebnisse schätzen wir, dass der extreme Hitzesommer 2022 die Lebensmittelinflation in Europa um etwa 0,6 Prozentpunkte erhöht hat. Die für 2035 prognostizierte künftige Erwärmung würde die Auswirkungen solcher Extreme um 50 Prozent verstärken“, so PIK-Forscher Maximilian Kotz.
Wie wirkt sich Extremwetter auf die Inflation aus?
Expertinnen und Experten haben die Auswirkungen von Klimadaten wie extremen Temperaturen und starken Niederschlägen auf die Inflation in historischen Aufzeichnungen untersucht. Die Analyse ergab, dass die Inflation nicht linear mit dem Anstieg der monatlichen Durchschnittstemperatur zusammenhängt. Es wurde festgestellt, dass die Inflation mit steigenden Temperaturen zunimmt, insbesondere im Sommer und in wärmeren Regionen in niedrigeren Breitengraden, wie sie im globalen Süden vorherrschen.