Klimawandel

Luftverschmutzung gefährdet Gehirnentwicklung von Kindern

Studien zeigen, dass Luftschadstoffe die Gehirne von Kindern auf der ganzen Welt schädigen. Forscher der University of California Davis analysierten 40 Studien aus verschiedenen Kontinenten und entdeckten signifikante Unterschiede in der Gehirnentwicklung. Als Sofortmaßnahme fordern die Experten, Schulen mit Luftfiltern auszustatten, um die gesundheitlichen Folgen der Luftverschmutzung zu verringern.

28.10.2024

Luftverschmutzung gefährdet Gehirnentwicklung von Kindern

Luftschadstoffe haben nachweislich negative Auswirkungen auf die Entwicklung des kindlichen Gehirns, wie Forscher:innen der University of California Davis herausgefunden haben. Sie analysierten 40 empirische Studien aus Amerika, Europa, Asien und Australien und stellten fest, dass Kinder, die in verschmutzten Umgebungen aufwuchsen, verschiedene Unterschiede in der Gehirnstruktur aufwiesen. Dazu gehören das Volumen der weißen Substanz, das mit kognitiven Fähigkeiten korreliert, neuronale Verbindungen und frühe Anzeichen von Alzheimer.

Kinder sehr anfällig

„Wir sehen Unterschiede in den Gehirnleistungen zwischen Kindern mit höherer und niedrigerer Schadstoffbelastung“, sagt Expertin Camelia Hostinar. Kinder und Jugendliche sind besonders anfällig für Luftverschmutzung, da sich ihr Gehirn und ihr Körper noch in der Entwicklung befinden. Außerdem halten sie sich oft länger im Freien auf, wodurch ihr Organismus im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Schadstoffe aufnimmt als der von Erwachsenen.

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Die Studien unterscheiden sich in ihren Methoden. Einige verwenden moderne bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT), andere analysieren Veränderungen in chemischen Verbindungen, die für die Gehirnfunktion und -gesundheit wichtig sind. Wieder andere konzentrieren sich auf die Erkennung von Tumoren im Gehirn oder im zentralen Nervensystem. Ein gemeinsames Element aller Studien ist die Erfassung der Luftverschmutzung am Wohnort des Kindes. Dabei wurden sowohl stark belastete Gebiete als auch Gebiete, in denen die lokalen Luftqualitätsstandards eingehalten werden, und Gebiete mit sauberer Luft berücksichtigt.

Luft in Schulen filtern

„Viele Forscher, die sich mit der Entwicklung des Gehirns befassen, ob es nun um Autismus, Alzheimer oder etwas anderes geht, haben Umweltfaktoren lange Zeit vernachlässigt. Sie argumentierten, dass sie genetisch bedingt sei oder andere Faktoren als die Exposition gegenüber Luftverschmutzung eine Rolle spielen. Das hat sich in letzter Zeit stark verändert“, so Anthony Wexler. Als Sofortmaßnahme empfehlen die Wissenschaftler:innen, die Luftqualität in den Klassenzimmern belasteter Schulen durch Filter zu verbessern, um die Gehirne der Kinder während des Unterrichts zu schützen.

Quelle: UD/pte
 

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