Klimawandel

Reiche konsumieren in zehn Tagen das Klima-Budget auf

Nach nur zehn Tagen hat das wohlhabendste Prozent der globalen Bevölkerung bereits seinen angemessenen Anteil am jährlich noch tragbaren Treibhausgasbudget aufgebraucht. Im Gegensatz dazu würde eine Person aus der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung im Durchschnitt ihr Jahresbudget erst nach beinahe drei Jahren erreichen. Oxfam fordert eine signifikante Verringerung der Emissionen bei den Reichen und Superreichen sowie eine faire Klimafinanzierung, die sicherstellt, dass wohlhabende Länder ihrer Verantwortung nachkommen.

17.01.2025

Reiche konsumieren in zehn Tagen das Klima-Budget auf

Um die Erderwärmung, wie im Pariser Abkommen festgelegt, auf maximal 1,5 Grad Celsius zu beschränken und somit die gravierendsten Folgen des Klimawandels abzuwenden, darf nur noch eine sehr begrenzte Menge an Treibhausgasen in die Atmosphäre gelangen. Würde man das verbleibende Treibhausgasbudget gleichmäßig auf alle Menschen verteilen, stünden für das Jahr 2030 maximal 2,1 Tonnen Kohlendioxid pro Kopf und Jahr an noch tragbaren Emissionen zur Verfügung. Diese Grenze hat das wohlhabendste Prozent der Weltbevölkerung bereits nach zehn Tagen überschritten. Ab dem 11. Januar nutzen die Reichen und Superreichen die Treibhausgasbudgets der restlichen Weltbevölkerung aus. Im Gegensatz dazu würde eine Person aus der ärmsten Hälfte der Weltbevölkerung für ihren Anteil fast drei Jahre (1022 Tage) benötigen.

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Oxfam bezeichnet diesen Tag als „Pollutocrat Day“, um hervorzuheben, dass die Klimakrise in erheblichem Maße durch das übermäßige Konsumverhalten der wohlhabenden und superreichen Bevölkerung vorangetrieben wird. Das wohlhabendste Prozent der globalen Bevölkerung verursacht mehr als doppelt so viele Treibhausgasemissionen wie die ärmere Hälfte der Weltgemeinschaft. Um das Ziel von maximal 1,5 Grad Erwärmung zu erreichen, müssten die reichsten ein Prozent ihre Emissionen bis zum Jahr 2030 um 97 Prozent reduzieren.

„Die Zukunft unseres Planeten hängt an einem seidenen Faden, doch die Superreichen machen einfach weiter mit ihrem verschwenderischen Lebensstil, ihren umweltschädlichen Aktienportfolios und ihrem schädlichen Einfluss auf die Politik – und werden dabei immer reicher“, sagte Jan Kowalzig, Referent für Klimapolitik bei Oxfam Deutschland.

„Die Reichen und Superreichen müssen viel stärker für den globalen Klimaschutz in die Pflicht genommen werden. Über Steuern auf Vermögen und exzessiven Konsum könnten die Reichen und Superreichen angemessener zum Gemeinwohl beitragen, inklusive zur Finanzierung einer sozialverträglichen globalen Energiewende. Privatjets, Superjachten und ähnliche Auswüchse des für die Weltgemeinschaft extrem schädlichen Konsums gehören eigentlich verboten. Dafür braucht es Politiker:innen mit Gemeinsinn und Mut, die frei von den Einflüssen durch die Reichen und Superreichen handeln“, sagte Kowalzig.

Oxfam setzt sich für eine signifikante Verringerung der Emissionen von wohlhabenden und sehr wohlhabenden Personen ein und fordert eine gerechte Finanzierung im Bereich Klimaschutz, bei der wohlhabende Nationen ihrer Verantwortung nachkommen. Zu diesem Zweck sollte eine Vermögenssteuer für die Superreichen eingeführt werden, und luxuriöse Konsumgüter wie Superyachten und Privatjets sollten entweder verboten oder mit einer hohen Steuer belegt werden. Unternehmen sowie Investoren sind dazu angehalten, ihre Emissionen erheblich und gerecht zu reduzieren.

Quelle: UD/pm
 

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