Dicke Luft bekämpfen: Benzindampfrückgewinnung in China

Es herrscht dicke Luft kurz vor den Olympischen Spielen in China. Vor allem in den Ballungszentren bekommen die Behörden die Luftverschmutzung einfach nicht in den Griff. Nun sollen neue gesetzliche Bestimmungen dabei helfen, die Luftqualität in den Großstädten zu verbessern. So wurden jetzt gesetzliche Bestimmungen eingeführt, die eine Benzindampfrückgewinnung in Tankstellen in besonders belasteten Gebieten - wie in Peking oder Shanghai - vorschreiben. Die chinesische Ölgesellschaft PetroChina hat jetzt aufgrund der neuen Auflagen rund 140 Tankstellen mit einer von den Polymerforschern des GKSS-Forschungszentrums in Geesthacht entwickelten Membrantechnik ausgestattet.

Bei diesem Verfahren werden die Gase direkt am Zapfventil bei der Fahrzeugbetankung zurück in die Vorratstanks der Tankstelle geführt. Das  GKSS-Membranmodul reinigt dabei die Abluft der Lagertanks und verhindert den Eintritt von giftigen und klimaschädlichen Gasen in die Atmosphäre. "Das Prinzip der Benzindampfabtrennung durch Membranen ist keineswegs neu: Seit 1990 kann die Benzindampfrückgewinnung durch Membranverfahren in Tanklagern zum Stand der Technik gerechnet werden", sagen die Entwickler der Technik, die GKSS-Polymerforscher Klaus Ohlrogge und Jan Wind. "Es freut uns sehr, dass in China jetzt unser Verfahren, die Module und Membranen auch in Tankstellen eingesetzt werden."

Bereits seit 2003 wurden erste Anlagen in Shanghai, Peking und Hunan installiert. Die Benzindampfrückgewinnung in Tankstellen wird auch in über 250 Tankstellen in den USA und in zirka 80 weiteren Anlagen weltweit eingesetzt. In Deutschland besitzen 60 Prozent aller Tanklager Rückgewinnungsanlagen, die auf Membrantechnik basieren.