Nachhaltige Produkte erobern mehr und mehr die Geschäfte
Aufgrund des Klimawandels wird das Thema Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Lebens immer wichtiger. Im Großen und im Kleinen gilt es hier umzudenken. Das haben Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen erkannt. Daher kommen immer mehr nachhaltige Produkte auf den Markt.
13.09.2021
Das Thema Nachhaltigkeit hat auch die Badezimmer erreicht. Zahlreiche Pflege- und Hygieneartikel können durch nachhaltige Alternativen ersetzt werden. Nachhaltige Kosmetikprodukte und Körperpflegeprodukte schonen die Umwelt und bieten eine sanfte Pflege. Doch was zeichnet ein nachhaltiges Produkt in diesem Bereich genau aus?
Kosmetik und Körperpflege
Zum einen verursachen Kosmetikprodukte und Hygieneartikel in der Regel viel Abfall. Zero- oder Less-Waste-Produkte kommen ganz ohne beziehungsweise mit sehr reduzierter Verpackung aus. Auf Plastik wird verzichtet, oder es wird recyceltes Plastik verwendet. Die Verpackungen bestehen aus Pappe oder Glas. Und häufig gibt es praktische Nachfüllpacks.
Dabei wird auch die Konsistenz der Produkte neu gedacht. Feste Shampoos und Seifenstücke finden sich immer häufiger. Denn diese können ganz leicht in Karton verpackt oder stückweise ohne Verpackung angeboten werden. Darüber hinaus sind feste Produkte in der Regel ergiebiger als ihre flüssigen Varianten.
In Bezug auf Nachhaltigkeit wird Bambus ein immer beliebterer Rohstoff. Vor allem im Bad ist Bambus immer häufiger zu finden. Der schnell nachwachsende und biologisch abbaubare Rohstoff wird zur Herstellung von Zahnbürsten, Ohrenstäbchen, Abschminkpads und sogar Toilettenpapier genutzt.
Bei nachhaltigen Produkten zählen selbstverständlich auch und besonders die inneren Werte. Nachhaltige Kosmetik und nachhaltige Pflegeprodukte setzen auf biologische Inhaltsstoffe. Auch faire Arbeitsbedingungen bei der Herstellung und der Verzicht auf Tierversuche spielen eine wichtige Rolle in puncto Nachhaltigkeit. Online-Apotheken wie aliva.de haben mittlerweile zudem eigene Kategorien in Sachen Nachhaltigkeit.
Vorsicht: Nachhaltige Kosmetik ist kein geschützter Begriff. Theoretisch darf jeder Hersteller sein Erzeugnis als nachhaltig bezeichnen. Dies gilt selbst dann, wenn nur ein sehr geringer Teil der Inhaltsstoffe eine natürliche Basis hat.
Daran kann nachhaltige Kosmetik erkannt werden
Verschiedene Kriterien weisen darauf hin, ob ein Produkt wirklich nachhaltig ist:
- Herstellung aus biologisch angebauten Rohstoffen
- frei von Duftstoffen und Parfüm
- frei von Mineralöl
- frei von Mikroplastik
- keine Tierversuche
- keine tierischen Inhaltsstoffe
- Fair-Trade
Das ideale nachhaltige Produkt erfüllt alle Kriterien. Dies ist natürlich nicht immer gegeben.
Doch bestimmte Siegel und Kennzeichnungen lassen ein nachhaltiges Produkt leicht erkennen. Bei der Auswahl nachhaltiger Kosmetik- und Pflegeprodukte ist darauf zu achten, dass es sich um Siegel handelt, die von unabhängigen Prüfstellen ins Leben gerufen werden. Denn einige Hersteller sind ausgesprochen erfinderisch und denken sich einfach ihre eigenen Siegel aus. Seriöse Kennzeichnungen sind Beispielsweise der Leaping Bunny, das BDIH-Siegel und das Siegel der Vegan Society.
Auf folgende Punkte gilt es in diesem Sinne zu achten, um wirklich nachhaltig zu schlemmen:
- Vegane Produkte verursachen weniger CO2-Emissionen
- Wer nur kauft, was er tatsächlich verbraucht, vermeidet Müll und überflüssige Herstellungsprozesse
- Wer saisonal und regional kauft, verringert seinen CO2-Fußabdruck
Auch bei einem nachhaltigen Genussmittel kommt es nicht zuletzt auf die Verpackung an. Bier vom Fass ist besser für die Umwelt als Dosenbier. Selbst in Bezug auf das Rauchen existieren mittlerweile Ansätze, das Ganze nachhaltiger zu gestalten. Organisch hergestellte Blättchen sorgen beispielsweise dafür, dass weniger Schadstoffe bei der Entsorgung hinterlassen werden.
Achtung: Bio ist nicht unbedingt nachhaltig. Beim biologischen Anbau von Lebensmitteln wird vor allem darauf geachtet, dass die Produkte frei von Pestiziden sind. Zu einem nachhaltigen Lebensmittel gehört einiges mehr. Neben ökologischen Faktoren werden zum Beispiel ein fairer Handel oder kurze Transportwege berücksichtigt.
Nachhaltige Trendprodukte
Das Klischee vom „Öko“ im Schlabberpulli und Gesundheitslatschen war gestern. Nachhaltig und umweltfreundlich geht inzwischen auch mit individuellem Stil und Trendbewusstsein. Selbst Handyketten und -hüllen gibt es inzwischen in nachhaltig. Diese werden aus Materialien wie Weizenstroh und Bambus hergestellt und haben dabei einen cleanen Chic.
- Nachhaltige Mode
Und natürlich gehen auch immer mehr Modemarken in Richtung Nachhaltigkeit. Das ist auch gut so, denn die Modeindustrie ist noch immer einer der größten Umweltverschmutzer. Doch mit Mode aus nachhaltigen Rohstoffen und recycelten Materialien geht es hoffentlich bald in eine andere Richtung.
Auch Modeaccessoires werden nachhaltiger. Namhafte Uhrenhersteller bringen Kollektionen aus natürlichen Materialien heraus. Es gibt Taschen aus recyceltem Leder und moderner Schmuck aus recyceltem Gold und Silber, mit im Labor gezüchteten Diamanten oder unbehandelten Perlen ist keine Seltenheit mehr. - Nachhaltige Möbel
Nachhaltig wohnen geht ebenfalls immer einfacher. Auch hier ist das Thema im Mainstream angekommen. Große Möbelhäuser bieten umweltfreundliche Produkte zu erschwinglichen Preisen. Nachhaltige Möbel bestehen aus Holz, das nicht unter katastrophalen Umwelt- und Sozialbedingungen abgeholzt wurde und viele tausend Kilometer transportiert wurde.
Ein großer Vorteil nachhaltiger Produkte, gerade wenn es um Trendprodukte wie Mode, Accessoires und Einrichtungsgegenstände geht ist, dass diese oftmals sogar langlebiger sind.
Fazit: Fast in jedem Bereich finden sich nachhaltige Alternativen
Wer nachhaltig leben will, kann an vielen kleinen Stellschrauben im Alltag drehen, die in ihrer Gesamtheit einen Unterschied machen. Besonders wichtig sind dabei ein bewusster Konsum und die Auseinandersetzung mit Herstellungsprozessen, Inhaltsstoffen, Kennzeichnungen und Siegeln. Wer nachhaltig konsumiert, leistet dabei nicht nur einen Beitrag zum Schutz von Umwelt und Klima, sondern tut letztendlich sich selbst und seiner Gesundheit etwas Gutes. Dabei darf natürlich nicht vergessen werden, dass am nachhaltigsten agiert, wer so wenig wie möglich konsumiert.
