Weinberge stärker mit Mikroplastik belastet als andere Agrarböden
Eine neue Studie der Technischen Universität Darmstadt hat gezeigt, dass Weinberge stärker mit umweltschädlichem Mikroplastik belastet sind als andere landwirtschaftliche Flächen. Überraschenderweise ist die Menge an Mikroplastik in Weinbergsböden unabhängig davon, ob diese biologisch oder konventionell bewirtschaftet werden.
23.08.2024
Im Rahmen einer wissenschaftlichen Untersuchung wurden Bodenproben aus verschiedenen Weinbergen in den Anbaugebieten Mosel und Saar entnommen, um die Belastung mit Mikroplastik zu analysieren. Die Studie umfasste sowohl konventionell als auch biologisch bewirtschaftete Flächen, um mögliche Unterschiede in der Kontamination festzustellen. Die Forschenden gehen aber davon aus, dass die Ergebnisse repräsentativ für andere Weinanbaugebiete sind.
Konkret extrahierten und reinigten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Mikroplastikpartikel mit einer Größe von bis zu 20 Mikrometern aus den Bodenproben. Die anschließende Analyse der Partikel erfolgte mittels Fourier-Transform-Infrarotspektroskopie (FTIR) und chemischer Bildgebungsverfahren, um die Polymerzusammensetzung und den Verwitterungszustand der Mikroplastikpartikel zu bestimmen.
Zerfall von Plastikgegenständen belastet Weinbergsböden
Die Studie legt nahe, dass die Hauptquelle für Mikroplastik in Weinbergen der Zerfall von im Weinanbau verwendeten Plastikgegenständen ist, wie zum Beispiel Netze, Folien oder Befestigungsmaterialien. „Chemische Pflanzenschutzmittel, die ebenfalls Mikroplastik beinhalten können, spielen vermutlich eher eine nachgeordnete Rolle“, so TU-Darmstadt-Koautor Collin J. Weber.