Wie lokale Gemeinschaften zum globalen Umweltschutz beitragen
Der World Cleanup Day am 20. September 2024 war mehr als nur eine Aktion gegen Müll – er ist ein Symbol für die wachsende globale Bewegung, die sich für eine saubere und nachhaltige Zukunft einsetzt. Jedes Jahr nehmen Millionen Menschen weltweit teil, um ihre Umwelt zu schützen.
17.10.2024
Von Philipp Witzmann, Geschäftsführer von nebenan.de
Der Einsatz ist dringend: Laut einer Studie des UN-Umweltprogramms landen jährlich bis zu zwölf Millionen Tonnen Plastik im Ozean. Dies gefährdet nicht nur das marine Leben, sondern hat auch gravierende Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme. Jeder weiß: Der Klimawandel stellt eine der größten Herausforderungen unserer Zeit dar. Die Europäische Union hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden, und Deutschland will bereits bis 2045 klimaneutral wirtschaften. Um dies zu bewältigen, müssen wir auf vielen Ebenen ansetzen. Städte und Gemeinden können dabei eine Schlüsselrolle spielen, da viele Maßnahmen für den Klimaschutz lokal umgesetzt werden müssen – sei es durch nachhaltige Mobilität, effiziente Abfallwirtschaft oder die Förderung erneuerbarer Energien. Aber vor allem sind es auch die lokalen Gemeinschaften – also Nachbarinnen und Nachbarn – die einen enormen Einfluss auf den Umweltschutz haben können. Das Prinzip ist simpel: Wer in seiner eigenen Umgebung aktiv wird, trägt direkt zu einer nachhaltigeren Welt bei.
Die Klimakrise betrifft uns alle, doch oft fühlen sich die Lösungen weit weg an. Dabei machen vor allem die vielen kleinen Schritte in der Summe den wirklichen Unterschied. Laut einer Untersuchung des Umweltbundesamts sind zum Beispiel etwa 40 Prozent der CO2-Emissionen in Deutschland auf den privaten Konsum zurückzuführen. Ein Bericht der OECD verdeutlicht weiterhin, dass etwa 70 Prozent der Klimaschutzmaßnahmen auf regionaler oder lokaler Ebene passieren. Der Erfolg hängt dabei maßgeblich von der aktiven Teilnahme der Bürgerinnen und Bürger ab. Wer sich in seiner Nachbarschaft engagiert, stärkt nicht nur den Umweltschutz, sondern trägt darüber hinaus auch dazu bei, soziale Verbindungen aufzubauen und das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu stärken. Soziale Medien und Plattformen, darunter vor allem das Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de, bieten die ideale Möglichkeit, sich zu organisieren und zu gemeinsamen Aktionen zu verabreden.
Klimaziele erreichen – gemeinsam statt alleine
Es ist klar: Um die Klimaziele zu erreichen, braucht es den Einsatz von allen. Der Erfolg hängt davon ab, wie gut es uns gelingt, Menschen zu mobilisieren und ihnen die Werkzeuge an die Hand zu geben, um aktiv zu werden. Lokale Netzwerke und Gemeinschaften sind wahrscheinlich eine der stärksten Kräfte, die wir haben, um das Bewusstsein für Umweltschutz zu stärken und konkrete Maßnahmen umzusetzen.
Über die Plattform nebenan.de lassen sich unkompliziert Mitstreiterinnen und Mitstreiter finden, Aktionen planen und in den konstruktiven Austausch gehen. Organisierte Maßnahmen reichen von Müllsammelinitiativen, über das Pflanzen von Bäumen und Recycling-Workshops zur Sensibilisierung des Bewusstseins für die Kreislaufwirtschaft, bis hin zur Förderung von nachhaltigem Konsum durch Dinge wie lokale Tauschbörsen, Hinterhofflohmärkte oder Repair-Cafés. In Berlin organisiert die Stadtreinigung regelmäßig Cleanups, bei denen Bürgerinnen und Bürger sich zusammentun, um öffentliche Plätze von Müll zu befreien. All diese Dinge zeigen außerdem, dass Umweltschutz nicht nur gut für den Planeten ist, sondern auch das soziale Miteinander fördert und damit auch ein anderes großes Problem unserer Zeit angeht: Einsamkeit.
Der jährliche World Cleanup Day bietet eine tolle Plattform für die unterschiedlichsten Initiativen. Vor allem aber erinnert er uns daran, dass Umweltschutz und soziale Verantwortung Hand in Hand gehen. Jedes Jahr kommen Menschen zusammen, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen: eine saubere und lebenswerte Zukunft für kommende Generationen. Und vor allem laden sie dazu ein, selbst aktiv zu werden.
Wer an Aktionen wie dem World Cleanup Day teilnimmt, sendet ein starkes Signal an die unmittelbare Umgebung, an die Freund:innen, die Familie und die Nachbarschaft: Wir können etwas bewirken – gemeinsam, vor Ort, in unseren eigenen Kiezen. Und zwar nicht nur an einem bestimmten Tag, sondern das ganze Jahr über. Wenn wir unsere Anstrengungen bündeln, können wir nicht nur die Klimaziele erreichen, sondern auch eine nachhaltigere und soziale Zukunft schaffen – für uns, unsere Kinder und alle nachfolgenden Generationen.
Kurzvita Philipp Witzmann:
Sein Wunsch nach einem Beruf mit gesellschaftlicher Wirkung hat Philipp Witzmann (Jahrgang 1982) 2020 zu nebenan.de gebracht. Im Oktober 2022 wurde er neben den Gründer:innen Ina Remmers und Till Behnke Teil der Geschäftsführung. Seit Juli 2023 ist er alleiniger Geschäftsführer. Vor nebenan.de war Philipp Witzmann unter anderem bei Rocket Internet, Vodafone und Wayfair tätig.