Geldanlage

Überdurchschnittliche Zugänge bei nachhaltigen Geldanlagen

Während viele private Geldanleger noch zögern, ihr Kapital in Nachhaltige Geldanlagen anzulegen, haben institutionelle Investoren die Zeichen der Zeit erkannt. 85 Prozent aller nachhaltigen Geldanlagen sind im Besitz von Pensionskassen, Stiftungen und Wohlfahrtsorganisationen. Auch die Kirchen achten bei der Anlage ihres Geldes immer häufiger darauf, eine gute Rendite mit ökologisch und sozial vertretbaren Anlagen zu erzielen.

17.06.2016

Die Investitionen in nachhaltige Geldanalgen allein in Deutschland haben im Jahr 2015 den Rekordwert von 137 Milliarden Euro erreicht, wie das Forum für nachhaltige Geldanlagen (FNG) hier berichtet.



Auswirkungen des Klimawandels


Die Aktie des größten deutschen Energieversorgers RWE galt lange Zeit als sichere Anlage. Das Management setzte auf Braunkohle sowie auf Atom- und Wasserkraftwerke. Vernachlässigt wurden alternative und klimaneutrale Wege der Stromerzeugung. Das Ziel, den CO2-Ausstoß zu verringern, sowie der Ausstieg aus der Atomkraft nach Fukushima hat RWE massiv in Bedrängnis gebracht. Die Erfolgsgaranten von gestern wurden zu Risiken für die Zukunft.


Die institutionellen Investoren haben diesen Zusammenhang schon seit längerem erkannt und haben entsprechend reagiert. Hinzu kommt, dass nachhaltige Investments immer einfacher auch für normale Anleger handelbar werden – auch wenn diese momentan noch zögerlich agieren – wie die Analysten von IG berichten.


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Ökologische Rendite

Nachhaltige Geldanlagen verbinden ökologische und soziale Verantwortung mit guten Renditechancen für die Zukunft. In einem Artikel über Nachhaltige Geldanlagen mit dem Titel "Grün bringt Geld" berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung über das Anlageverhalten von Axa Investment. Das Unternehmen verwaltet für Pensionsfonds aus Deutschland und Frankreich sechs Milliarden Euro nach nachhaltigen Kriterien, und damit ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor.



Beachtliche Zuwächse in der Schweiz, Österreich und Deutschland


In den drei Nachbarländern haben Investitionen in Nachhaltige Geldanlagen im Jahr 2015 um 65 Prozent auf eine Gesamtsumme von 326 Milliarden Euro zugenommen. Damit übertreffen die Wachstumsraten ökologisch und sozial verantwortlicher Geldanlagen die von konventionellen Anlageformen beträchtlich. Allerdings liegt der Anteil Nachhaltiger Geldanlagen in den genannten drei Ländern noch bei unter zehn Prozent, doch könnte dieser Wert in Zukunft erheblich ansteigen.



Rendite spricht für Nachhaltige Geldanlagen


Die FAZ formuliert es zynisch, aber treffend: "Für die neuen Investoren spielt dabei das ganze Gerede vom Anlegen im Einklang mit Natur und gutem Gewissen [...] erfreulicherweise kaum eine Rolle." Den Investoren in nachhaltigen Geldanlagen geht es "nicht um Gutmenschentum, sondern ums Geld." Positiv formuliert: Mit nachhaltigen Geldanlagen lässt sich sauberes Geld verdienen, das nicht auf Kosten der Natur, der Menschen und der Zukunft erwirtschaftet wird.


Durch Nachhaltige Geldanlagen Risiken vermeiden



Der gesunkene Aktienkurs von RWE zeigt, dass der Blick auf die Nachhaltigkeit von Unternehmen nicht nur aus Verantwortung für Mensch und Umwelt sinnvoll ist. Es gilt auch, Verluste zu vermeiden. Im Dezember 2007 stand die Aktie von RWE bei über 95 Euro, im Mai 2016 pendelt sie um einen Mittelwert von zwölf Euro.

Anleger mit Einfluss auf Unternehmensstrategien

Der Fachverband Forum Nachhaltige Geldanlagen weist zudem darauf hin, dass Investoren und Vermögensverwalter zunehmend versuchen, etwa bei Aktionärsversammlungen ihren Einfluss auf die Unternehmenspolitik geltend zu machen. Um Risiken zu vermeiden, wie das Beispiel RWE sie aufzeigt, werden klimafreundliche Investitionen eingefordert. Auch hierbei hilft vor allem das Umdenken bei den institutionellen Investoren, die einen größeren Druck auf Aktiengesellschaften als normale Anleger ausüben können.

Innovative Geschäftsmodelle


In Deutschland ist momentan weiterhin ein Trend zu innovativen Geschäftsmodellen im Bereich grüner Investments zu beobachten. Das Startup greenXmoney macht sich das Prinzip von sogenannten "Crowdfunding"-Plattformen zunutze, um Anbieter von grünen Investments und private Anleger zueinander zu bringen. Dabei können Anlagenbauer Ihr Projekt online einstellen und sogenannte "Wattpapiere" anbieten, für die Sie Renditen ausschütten. So kann der Anlagenbauer sein Projekt günstiger finanzieren, als er es zum Beispiel eine Bank könnte und Kleinanleger haben eine Möglichkeit in ein Projekt zu investieren, dass sonst nur institutionellen Investoren zugänglich gewesen wäre.

Politischer Druck wächst

Auch der Druck aus der Politik auf "Umweltsünder" wächst weiter. So hat man sich beispielsweise auf der Klimakonferenz 2015 in Paris Mal darauf einigen können, dass die Erderwärmung maximal zwei Grad betragen darf und sich auf verbindliche Klimaziele für alle 195 UN-Mitgliedsstaaten geeinigt und festgelegt, dass die Netto-Treibhausgasemissionen ab 2050 auf null reduziert werden sollen. Ob diese in der Realität auch eingehalten werden (können), bleibt abzuwarten. Allerdings scheint der politische Wille, zumindest ein Signal zu setzten, vorhanden.

Es bleibt zu hoffen, dass sich dieser positive Trend fortsetzt und die Anteile an nachhaltigen Investments weiterhin überdurchschnittlich zulegen werden.

Quelle: UD/cp
 

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