Deutschen Anlegern ist Nachhaltigkeit egal
Nur ein Zehntel der deutschen Anleger berücksichtigt bereits heute Nachhaltigkeit als ein entscheidendes Auswahlkriterium bei der Geldanlage, wie Union Investment in einer Befragung von 3.500 Privatpersonen ermittelt hat.
13.06.2022
Industrie und Politik am Zug
Laut der Erhebung glauben nur 13 Prozent der Befragten, mit ihren Investitionen Einfluss auf das Management und die Geschäftspraktiken von Unternehmen ausüben zu können. Bei der Förderung der Nachhaltigkeit sehen die Befragten vor allem Industrieunternehmen (84 Prozent, Mehrfachnennungen) und die Politik in der Pflicht (83 Prozent), ebenso sich selbst als Verbraucher (82 Prozent). Deutlich weniger relevant erscheinen Finanzdienstleister (55 Prozent).
Verbrauchern ist anscheinend häufig nicht bekannt, dass die Geldanlage Bestandteil ihrer Nachhaltigkeitsbestrebungen sein kann. So sehen sie bei der Nachhaltigkeitsförderung im Branchenvergleich zwar dringenden Handlungsbedarf in den Bereichen Energie (78 Prozent), Verkehr und Transport sowie Industrieproduktion (je 76 Prozent, Mehrfachnennungen), jedoch am wenigsten bei Finanzdienstleistungen mit nur 34 Prozent der Nennungen.
Gute Rendite versus Sicherheit
Nur jeder Dritte verbindet mit nachhaltigen Investments eine gute Rendite und Sicherheit. Andererseits halten die meisten Befragten nachhaltige Anlagen für innovativ (66 Prozent), sympathisch (64 Prozent) und wirksam (58 Prozent). „Nachhaltigkeitskriterien ergänzen die klassische Wertpapieranalyse und helfen, mögliche Risiken besser einzuschätzen. Sie tragen auch dazu bei, besonders zukunftsfähige Unternehmen zu identifizieren“, so Union-Investment-CEO Hans Joachim Reinke.