Geldanlage

Exklusiv: Marktüberblick Klimafonds

Der Klimawandel bedroht das Überleben der Menschheit. Auch die Finanzmärkte haben dies erkannt: Neben verändertem Risikomanagement reagieren sie seit einigen Monaten auch mit speziellen Klimafonds. Das sind Anlageprodukte, die aktiven Klimaschutz mit guten Renditen versprechen. global21 stellt die Wichtigsten vor.

08.05.2007

Temperaturanstieg, schmelzende Polkappen, Stürme und Überschwemmungen, Dürren und Waldbrände, Millionen hungernder Menschen, Kriege um Wasser - die katastrophalen Folgen des Klimawandels sind dank zahlreicher Medienberichte wohl jedem bekannt. Bis auf ein paar Skeptiker, die mit ihren Zweifeln kokettieren, bestreitet niemand mehr die Zunahme von extremen Wetterbedingungen. Waren es vor 50 Jahren statistisch betrachtet gerade einmal zwei solcher Ereignisse weltweit im Jahr, so sind es heute sieben. Die jüngst vorgelegten UN-Klimaberichte zeichnen für die Zukunft ein noch düsteres Bild: Bis zu 6,4 Grad könnte die Erdtemperatur im 21. Jahrhundert ansteigen - mit fatalen Folgen für die Menschheit.

Um diese dramatische Entwicklung abzuwenden oder zumindest die Folgen zu mindern, muss ab sofort viel Geld für umweltgerechte Technologien und die Abkehr von der Raubbau-Industrialisierung eingesetzt werden. Sir Nicolas Stern hat in seinem Aufsehen erregenden Bericht an die britische Regierung die Kosten mit etwa einem Prozent des Bruttoinlandsproduktes beziffert. Alleine für Deutschland sollen die Kosten laut einer Studie von McKinsey etwa 60 bis 80 Milliarden Euro im Jahr betragen. Nichts zu tun wäre allerdings volkswirtschaftlich betrachtet noch verheerender: Die Klimaschäden könnten nach Sterns Berechnungen bis zu 20 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes vernichten und sich auf 5.500 Mrd. Euro addieren.
 
Die Wirtschaft ist über zwei Kanäle von dieser Entwicklung betroffen: Einerseits indirekt durch das politische Umfeld, dass die Weichen in Richtung Klimaschutz stellt und somit Produktionsverfahren und Wettbewerbssituationen verändert. Und natürlich direkt durch die Auswirkungen von extremen Wetterereignissen: Für einige Branchen birgt der Klimawandel dabei ein besonderes Gefährdungspotenzial. Dazu zählen die Autobauer, die Airlines, der Tourismus sowie natürlich die Versicherungen und der Agrarsektor. Andererseits zeichnet sich ein Umdenken in Politik und Wirtschaft ab: Der EU-Gipfel unter deutscher Ratspräsidentschaft hat hier Impulse gesetzt. Daraus ergeben sich auch eine Vielzahl an ökonomischen Chancen, denn die Unternehmen, die sich mit einem innovativen Geschäftsmodell auf den Klimawandel einstellen, sollten langfristig damit Erfolg haben. 

Was sind Klimafonds?
  

Und genau an diesem Punkt setzen argumentativ einige neue  Kapitalmarktprodukte an: Unter dem Sammelbegriff „Klimafonds“ versprechen sie Anlegern eine interessante Rendite sowie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Was steckt dahinter? Wodurch unterscheiden sie sich von bisherigen Nachhaltigkeitsfonds? global21 hat aus einer Vielzahl von Angeboten am Markt sechs Anlageprodukte näher analysiert: Der  DWS Klimawandel, der Swisscanto Climate Invest, der Vontobel Global Trend New Powertech sowie das Open-End Klimawandel Zertifikat der WestLB gehören zur Rubrik der Aktienfonds resp. zu den Aktien-Basket-Zertifikaten. KlimaschutzInvest von Aquila Capital sowie das Open-End Partizipationszertifikat auf den European Climate Exchange (ECX) von der HypoVereinsbank dagegen nutzen die Instrumente des Emissionshandels. Auf einen Blick wird hier schon deutlich: Klimafonds ist nicht gleich Klimafonds. Ein Vergleich untereinander wäre daher methodisch und sachlich unlauter. Auch eine Bewertung lässt sich derzeit noch nicht abgeben, da fast alle Produkte in den letzten Monaten neu aufgelegt wurden und somit keine historische Performance vorweisen können. Dennoch ist eine nähere Betrachtung lohnenswert, da die unterschiedlichen Anlagestrategien eine Auswahl je nach Neigung, Risikobereitschaft und Zeithorizont des Anlegers erlauben.   

Lesen Sie mehr darüber in der aktuellen Mai-Ausgabe von „global21 - Magazin für nachhaltiges Investment“.
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Quelle: UD
 
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