Geldanlage

VFU & UNEP-FI: Finanzbranche stemmt sich gegen Klimawandel

„Nachdem 2006 die Chancen und Risiken der Kreditbranche durch den Klimawandel erstmals thematisiert wurden, befinden wir uns heute mit einer Fülle von Aktionen und Produkten weit fortgeschritten in der praktischen Umsetzung,“ so VfU-Vorstand Bernhard Wagner. Zwei Tage lang diskutierten Vertreter der führenden deutschen Banken, Sparkassen und Versicherungen auf Einladung der Finanzinitiative des UN Umweltschutzprogramms (UNEP FI) und der Verein für Umweltmanagement in Banken, Sparkassen und Versicherungen (VfU) praktische Maßnahmen zur Verhinderung oder zumindest Abschwächung des Klimawandels.

19.11.2008

„Die Finanzdienstleistungsunternehmen haben bei den wichtigsten Handlungsfeldern für den Klimaschutz in den letzten Jahren gute Fortschritte gemacht - wobei die Umsetzung in Zukunft noch schneller werden muss“, bestätigte Stefan Löbbert, VfU-Vorstand und zugleich bei der HypoVereinsbank UniCredit Group verantwortlich für das CSRManagement. „Bei der Entwicklung von Klimastrategien, in der internen Organisation, der Integration in die Kerngeschäfte (Kredite und Anlagen) sowie bei der Verringerung des ökologischen Fußabdrucks sind die Finanzinstitute auf einem guten Weg“.

Inhaltlich war der UNEP FI / VfU Roundtable 2008 weitgefasst. Vertreter unterschiedlicher Institutionen gingen in zwanzig Vorträgen gezielt auf Themen oder Handlungsweisen ein, die sich aus der jeweiligen Klimaschutzstrategie ergeben. Diskutiert wurden Forschungsaktivitäten, Nachhaltigkeits- und Klimaschutz-Indizes sowie nachhaltige Finanzprodukte. Aber es ging auch um nachhaltiges Bauen, Chancen des Klimawandels für Investoren und Nachhaltigkeit im Fondsmanagement.
 
Carlo Jaeger vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) ging etwa grundlegend auf die Auswirkungen des Klimawandels ein: „Durch die Hitzewelle 2003 sind in Europa 70.000 Menschen gestorben, die noch Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte hätten leben können. Sie sind an Wasser- und Salzmangel gestorben. Ihr Tod hätte wohl vermieden werden können, wären sie ordentlich zum Umgang mit der ungewöhnlichen Hitzewelle aufgeklärt worden.“ Solche Hitzewellen wird es in Zukunft in vermehrtem Maß geben. Innerhalb der nächsten 200 Jahre ist nach Jaeger ein Temperaturanstieg von rund 7 Grad möglich, wenn wir nicht gegensteuern. „Gletscher werden schmelzen, der Meeresspiegel wird steigen. In den kommenden Jahrhunderten könnte der Meeresspiegel im schlimmsten Fall um rund zehn Meter steigen. Die Tragik liegt auf der Hand: Nahezu alle Küstenregionen mit vielen Ballungszentren sind in ihrer langfristigen Existenz gefährdet.“
 
Auch der Geschäftsführer der Umweltorganisation Global Nature Fund, Udo Gattenlöhner, bat die Finanzwelt um aktives Engagement beim Kampf gegen den Klimawandel. Auch er nannte Finanzkrise und Klimakrise in einem Atemzug. Analog zu faulen Finanzkrediten warnte er: „Wir nehmen heute faule Kredite in der Natur auf“. Er wies darauf hin, dass 150 Arten pro Tag aussterben. Die Auswirkungen sind verheerend - und das nicht nur für die Biodiversität (Artenvielfalt). Daher fordert er sofortige und radikale Maßnahmen, um die wertvollen Lebensräume zu schützen, den Klimawandel abzubremsen und den Artenverlust zu stoppen.
Quelle: UD
 
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